Politik

Eine Impfpflicht ist im Bundestag gescheitert. Damit will sich aber Bayern nicht abfinden. (Foto: dpa/Bodo Schackow)

17.05.2022

Südländer dringen auf Impfpflicht ab 60

Bayern, Baden-Württemberg und Hessen beantragen Neuanlauf des gescheiterten Vorhabens

Die Länder Baden-Württemberg, Hessen und Bayern dringen angesichts einer drohenden Corona-Welle im Herbst auf einen Neuanlauf im Bundestag für eine Impfpflicht ab 60 Jahren. Bei der digitalen Gesundheitsministerkonferenz am Montag stellten der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha und sein hessischer Amtskollege Kai Klose (beide Grüne) einen entsprechenden Antrag, Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) schloss sich dem Vorschlag an.

Nun soll am 23./24. Juni im Kreise der Gesundheitsminister erneut darüber beraten werden und ein Beschluss fallen. Die drei Südländer sind der Meinung, dass mit der Impfpflicht ab 60 eine Überlastung des Gesundheitssystems und damit auch Einschränkungen für die Gesamtbevölkerung vermieden werden könnten.

Holetschek fordert die Ampel-Koalition auf, einen neuen Vorschlag vorzulegen

Lucha sagte am Dienstag, man dürfe die Debatte zu diesem Thema nicht aufgeben. "Ich habe noch Hoffnung, dass zumindest bei der Impfpflicht ab 60 Jahren das letzte Wort noch nicht gesprochen ist." Zu den saisonalen Erkältungserkrankungen kämen im Herbst wieder vermehrt Covid-Fälle mit schweren Krankheitsverläufen hinzu.

Klose erinnerte daran, dass die allgemeine Impfpflicht im April im Bundestag zwar gescheitert sei. Jedoch sei die Impfpflicht für besonders gefährdete Personen "ein wichtiger Bestandteil präventiver Gesundheitspolitik". Der CSU-Politiker Holetschek forderte die Ampel-Koalition auf, einen neuen Vorschlag vorzulegen. "Wir müssen für neue Infektionswellen im Herbst gewappnet sein." Ältere hätten ein höheres Risiko, schwer zu erkranken. "Die Bundesregierung darf sich hier nicht länger wegducken."

Ein fraktionsübergreifender Entwurf für eine allgemeine Impfpflicht zunächst ab 60 Jahren war Anfang April im Bundestag klar gescheitert. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte daraufhin deutlich gemacht, dass er keine Basis für einen erneuten Anlauf sieht.
(dpa)

Kommentare (1)

  1. Nachdenker am 17.05.2022
    Jetzt wieder das leidige Thema Impflicht. Ich kann diese Diskussionen nicht mehr hören.
    Nun Impfpflicht ab 60, weil man ab diesem Alter das Gesundheitssystem belasten könnte.
    Aber bis 67 ist man absolut fit zum Arbeiten! ???????
    Ich bin überzeugt, dass die Menschen ab 60 so viel Lebenserfahrung haben, um abzuwägen, ob sie sich impfen lassen wollen, oder nicht.
    Diese Entscheidung ist da Recht jedes Einzelnen!
    Liebe Politiker, lass erst einmal ordentlich aufarbeiten, wie hoch die Nebenwirkungen tatsächlich sind.
    Dies ist ein wichtiger Punkt in der Zulassung, den es aber speziell in Deutschland nicht gibt - warum nur??
    Ich bin beileibe kein Querdenker, aber die Skepsis auch bei geimpften steigt immer mehr.

    Mal sehn was noch kommt. in Bayern braucht man bei dieser Politik keine Windräder mehr, da sich die Meinungen schneller ändern als sich so ein Rad drehen kann.
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