Politik

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) stellt die Biografie „Der Machtmenschliche - Armin Laschet. Die Biografie“ vor. (Foto: Britta Pedersen/dpa)

30.09.2020

Würdigung unter Konkurrenten

Beide stellen die Biografie des jeweils anderen vor. Das ist Anlass für Menschliches. Doch Markus Söder und Armin Laschet werden wohl Konkurrenten bleiben

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat die Zusammenarbeit mit seinem nordrhein-westfälischen Amtskollegen Armin Laschet (CDU) in der Corona-Krise gewürdigt. Laschet und er arbeiteten gut zusammen, auch wenn es in der Krise hie und da unterschiedliche Einschätzungen gegeben habe, sagte Söder am Mittwoch in Berlin bei der Vorstellung einer neu erschienenen Biografie von Laschet ("Der Machtmenschliche").

Zu Beginn der Pandemie war ganz offensichtlich, dass beide unterschiedliche Positionen in ihren Bundesländern bei den Gegenmaßnahmen vertraten und daraus auch keinen Hehl machten. Söder machte deutlich, in der Politik könne es zwar Freundschaften geben, aber zuerst gehe es um Interessen und Ideen, die man auch durchsetzen wolle.

Er habe Armin Laschet nicht unterschätzt, sagte Söder auf eine entsprechende Frage des Moderators Jörg Quoos, Chefredakteur der Berliner Funke-Zentralredaktion. Und dann fügte er anerkennend hinzu, die Wahlen in NRW müsse man zuerst mal gewinnen. Das sei im bevölkerungsreichsten Bundesland nicht ganz einfach. Es gab immer wieder Spekulationen, dass Söder Laschet für die Unions-Kanzlerkandidatur für ungeeignet halte.

Wer im Dezember CDU-Vorsitzender und wer danach Kanzlerkandidat der Union werde, sei noch völlig offen, bekräftigte der CSU-Chef. Die derzeitigen Umfragewerte gäben keinerlei Hinweis auf die Situation im Herbst und im nächsten Jahr. Söder verwies darauf, dass ein Gutteil der Zustimmung zur Union der wieder erstarkten Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zu verdanken sei.

Nach der Ära von Führungspersönlichkeiten der Union, die sehr lange im Amt gewesen seien, wie Konrad Adenauer, Helmut Kohl oder Angela Merkel, sei ein Neustart schwierig. Da gehe es nicht nur um die Frage wer was werde. Vielmehr müsse man sich auch strategisch neu aufstellen, betonte Söder.

Söder hat überraschend schnell zugesagt

Auch Söder wird immer wieder als möglicher Anwärter auf die Kanzlerkandidatur der Union gehandelt. Er hatte allerdings in den vergangenen Monaten und auch bei der Buchvorstellung wiederholt deutlich gemacht, sein Platz sei und bleibe in Bayern.

Söder hatte sich auf Anfrage des Verlages sofort bereit gezeigt, bei der Buchvorstellung mitzumachen. Er sagte aber, das hätte er für die Mitbewerber Laschets um den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz oder Norbert Röttgen, auch gemacht - und ebenso für Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der im Team mit Laschet um den Parteivorsitz antritt.

Es war dann aber doch überraschend, dass Söder auf Anfrage des Verlages so schnell zusagte, die Laschet-Biografie vorzustellen. Nun will sich dieser revanchieren: Anfang November werde Laschet eine Söder-Biografie vorstellen, teilten deren Autoren Roman Deininger und Uwe Ritzer ("Süddeutsche Zeitung") mit. Auch Laschet habe ohne langes Zögern zugesagt.

Söder stichelte, die Laschet-Biografie der Journalisten Tobias Blasius (Funke-Mediengruppe) und Moritz Küpper (Deutschlandradio) sei sehr wohlmeinend. Das könne er bei seiner Biografie nicht erwarten. Die Söder-Biografie mit dem Titel "Der Schattenkanzler" der beiden Journalisten erscheint Anfang Oktober bei Droemer Knaur. Es handelt sich um eine deutlich erweiterte und aktualisierte Neuausgabe eines Buches von 2018. (dpa)

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