Unser Bayern

Eine markante Zäsur in der Geschichte der Wallfahrtskirche Bettbrunn war der Brand der hölzernen Kapelle im Jahr 1329 – an das Ereignis erinnert ein Deckengemälde vom kurfürstlichen Hofmaler Christian Wink in der heutigen Kirche. (Foto: Franz Piendl)

12.05.2023

Wandern fürs Seelenheil

Die Abensberger zieht es immer wieder nach Bettbrunn zu einer der ältesten nachgewiesenen Hostienwallfahrten Bayerns

"Heut gehen wir wallfahrten, i und mei Vater, und da hupfad Bader, und da haatscherd Schmied haatscht aa mit“. Dieser Vers wurde öfter von kleineren Gruppen gesungen, immer einen halben Ton höher, bis das Singen nicht mehr möglich war. Dann endete das Ganze mit einem Gelächter. Der Ausdruck Wallfahren ist bekannt, doch was bedeutet dieser Begriff, was verbin-den wir heute damit? Wallfahrten zu verschiedenen religiösen Orten fanden jahrhundertelang statt, in erster Linie zu Kirchen und Kapellen oder Orten, an denen Heilige verehrt werden. Von Bedeutung sind auch Gebete und Gesänge bei Wallfahrten und religiöse Erfahrungen. Bekannt sind die Wallfahrtsorte Altötting, Fatima, Lourdes und Santiago de Compostela, wohin nicht wenige in wochenlangen Fußmärschen pilgern. Aber auch in unserer näheren und weiteren Umgebung gibt es viele Wallfahrtsorte, zu denen früher und teilweise auch heute noch regelmäßig Wallfahrten stattfinden. Bekannte Wallfahrtsorte Bayerns sind beispielsweise Allersdorf, Altötting, Bogenberg, Eichelberg, Heiligenbrunn, Hellring, Laaberberg, Mariaort und Mindelstetten.

Ein besonderer Wallfahrtsort für die Abensberger und Sandharlandener ist jedoch Bettbrunn, ein kleiner Ort im Köschinger Forst. Wie entstand die Wallfahrt dorthin? Der Sage nach fiel einem Hirten im Jahr 1125 eine geweihte Hostie, die er in seinem Stock verwahrte, auf den Boden, und er konnte sie nicht mehr aufheben – das gelang erst dem Regensburger Bischof. Am Ort des wundersamen Geschehens wurde eine hölzerne Kapelle errichtet, eine Wallfahrt dorthin entstand, sie ist eine der ältesten bayerischen Hostienwallfahrten. 1329 verbrannte die hölzerne Kapelle, nur die aus dem 14. Jahrhundert stammende 34 Zentimeter große Holzfigur des St. Salvator (Jesus als König) überstand das Feuer. Anschließend wurde eine neue Kirche aufgebaut und mehrfach erweitert. 1774 wurde das Langhaus abgebrochen und in seiner jetzigen Größe völlig neu errichtet. Zu diesem Wallfahrtsort pilgern jährlich über 60 Pfarreien, die bei Jubiläen der Wallfahrten „Immerkerzen“ stiften, die im Altarraum der Kirche dauerhaft aufbewahrt werden ... (Franz Piendl)

Lesen Sie den vollständigen Beitrag in der Ausgabe Mai/Juni von UNSER BAYERN (Bayerische Staatszeitung Nr. 19 vom 12. Mai 2023)

Abbildung:
Wallfahrtskirche Bettbrunn. (Foto: Franz Piendl)

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche

Ist das geplante Demokratiefördergesetz sinnvoll?

Unser Pro und Contra jede Woche neu
Diskutieren Sie mit!

Die Frage der Woche – Archiv
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2023

Nächster Erscheinungstermin:
29. November 2024

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 24.11.2023 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.