Wirtschaft

Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der Deutsche Bahn in Bayern, mit den Auszubildenden (von links) Markus Baumgärtner (18 Jahre alt, 3. Lehrjahr, Gleisbauer DB Netz), Martin Gesche (22 Jahre alt, 2. Lehrjahr, Lokführer Fernverkehr) und Kevin Hauseder (19 Jahre alt, 1. Lehrjahr, Kaufmann im Verkehrsservice. (Foto: Deutsche Bahn)

22.01.2015

2015 will die Bahn in Bayern 2000 Mitarbeiter einstellen

Eine Milliarde Euro für Bau- und Modernisierungsprojekte

Es tut sich viel im Freistaat – so fasste die DB heute ihre Aktivitäten und Maßnahmen zusammen, die in diesem Jahr auf dem Programm stehen – im Mittelpunkt die Themen Umwelt, Bürgerbeteiligung, Investitionen und Mitarbeitergewinnung. Über eine Milliarde Euro fließen in den Aus- und Neubau sowie die Instandhaltung der Schieneninfrastruktur. Neben Bahnhofsumbauten wie in Passau und Buchloe treibt die DB ihre Großprojekte voran – darunter die Spessart-Ausbaustrecke nach Frankfurt sowie den Aus- und Neubau der Hochgeschwindigkeitsverbindung von München über Nürnberg nach Erfurt und Berlin. Die Bauarbeiten in Oberfranken gehen in die Endphase, 2017 soll der Betrieb aufgenommen werden. Bayernweit sollen dieses Jahr rund 2000 Mitarbeiter eingestellt werden. „Wir suchen insbesondere Facharbeiter wie Elektrotechniker und Gleisbauer,“ sagte Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der Bahn in Bayern. Auch bei der Ausbildung will die DB weiterhin zu den Top-Unternehmen in Bayern gehören. Wie schon im vergangenen Jahr stellt die Bahn über 500 Auszubildende und duale Studenten ein. Derzeit bildet die Bahn in Bayern circa 1800 junge Menschen in 20 verschiedenen Berufen aus. Mit 27.650 Mitarbeitern gehört die DB zu den größten Arbeitgebern im Freistaat.

Erste Hybrid-Lok in Bayern

Die Ammergauer Alpen hat die DB in diesem Jahr in die Reihe der „Fahrtziele Natur“ aufgenommen. Die Werdenfelsbahn erschließt die Region und will Urlauber umweltfreundlich ans Ziel bringen. Mit modernen Regionalzügen, wie sie zum Beispiel im Werdenfelsnetz unterwegs sind, wird der Energieverbrauch dank Rückspeisung beim Bremsen gesenkt. Auch bei den mit Diesel betriebenen Fahrzeugen will die DB die Emissionen senken. Vorbildcharakter hat die neue Lokomotive der Baureihe 245, die in 2015 erstmals im Allgäu und bei der Südostbayernbahn in größerer Anzahl eingesetzt wird.

Ganz neu wird ab Sommer eine Hybrid-Rangierlokomotive in Würzburg und Nürnberg für bis zu 50 Prozent weniger Kraftstoffverbrauch sorgen. Die dreiachsige Diesellok bezieht ihre Energie vorwiegend aus einer Batterie und schaltet bei Bedarf den Verbrennungsmotor zu.
Einen spürbaren Beitrag zur CO₂- Reduzierung leistet auch die Photovoltaik – unter anderem auf Dächern von Bahnhofsgebäuden in Landshut, Mering, Straubing und Vilshofen. In Landshut zum Beispiel werden auf dem Bahnhofsdach 75.000 Kilowattstunden erzeugt und rund 60 Tonnen CO₂ pro Jahr eingespart. Seit Januar 2014 liefert auf den Dächern des Regio-Werks in Nürnberg die größte Photovoltaikanlage der Stadt Strom. Die 4404 verbauten Module haben eine Fläche von rund 7200 Quadratmeter und eine Nennleistung von 1069,91 Kilowatt. Die DB will bis 2020 den CO₂-Ausstoß im Vergleich zu 2006 um 20 Prozent zu senken.

Ein weiteres Ziel: Bis 2020 will die DB den Schienenverkehrslärm im Vergleich zum Jahr 2000 durch die Umrüstung von Güterwagen auf Flüsterbremsen halbieren. Bis 2050 strebt die Bahn einen CO₂-freien Schienenverkehr mit 100 Prozent regernativen Energien an.

Barrierefreier Ausbau von Bahnhöfen

Bei der Modernisierung der bayerischen Bahnhöfe steht im Frühjahr 2015 die Fertigstellung des neuen Empfangsgebäudes in Buchloe an. Auf Hochtouren läuft der barrierefreie Ausbau der Bahnhöfe. Während in Passau die Umbauarbeiten mit dem Neubau mehrerer Bahnsteige und dem Rückbau der alten Bahnsteigunterführung erfolgen, wird es im Herbst in Würzburg losgehen.

Zur Barrierefreiheit an Bayern Bahnhöfen investiert die Bahn gemeinsam mit dem Freistaat bis 2018 insgesamt fast 400 Millionen Euro. Die DB wird dann 420 Bahnhöfe mit Aufzügen und Rampen ausgestattet haben. 86 Prozent der täglich 1,2 Millionen Bahnreisenden können dann barrierefrei in die Züge gelangen.

Zur Information der Reisenden stattet die DB bis Ende des Jahres nahezu alle kleineren und mittleren Stationen mit sogenannten Dynamischen Schriftanzeigern (DSA) aus. Insgesamt werden dann 1080 Schriftanzeiger an 770 Stationen angebracht sein. Dafür investiert die Bahn in Bayern rund 6,5 Millionen Euro.

Rund eine halbe Milliarde Euro investiert die DB in den nächsten Jahren zusätzlich in 70 neue Regionalzüge für Unterfranken, die Strecke München-Nürnberg sowie für das Allgäu.
Insgesamt fließen 2015 bayernweit über eine Milliarde Euro in die bestehende Bahninfrastruktur sowie in die Neu- und Ausbauten. Dabei erneuert die DB 600 Kilometer Schienen, 270 Weichen und 35 Brücken.

Aus- und Neubauprojekte/ Bürgerbeteiligung

Während sich der Ausbau der Schnellstecke von München nach Berlin dem Ende entgegen neigt, stehen andere Großprojekte in den Startlöchern – so auch die Elektrifizierung im Allgäu. Weit vor dem ersten Spatenstich dreht sich dort 2015 alles um die Beteiligung der Kommunen und Bürger an dem Bauvorhaben. Noch bis März finden insgesamt 14 Dialogveranstaltungen entlang der Strecke München – Lindau statt. Darin sollen die Bürger über Bauabläufe, Lärmschutzansprüche und Nutzen der Ausbaustrecke informiert werden. Auch bei den Planungen zum nördlichen Brennerzulauf will die Bahn die Bürger frühzeitig beteiligen. So soll die Trasse der späteren Neubaustrecke in Abstimmung mit den Kommunen und Anliegern vor Ort mit dem Ziel einer höchstmöglichen Zustimmung ausgewählt werden. (BSZ)

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