Wirtschaft

Das Kartellamt zwang Andechser, sich von Söbbeke zu trennen. (Foto: dpa)

05.10.2015

Andechser und Söbbeke gehen künftig getrennter Wege

Nach 15 Jahren Partnerschaft mit einer französischen Käserei ist die bayerische Bio-Molkerei wieder ganz in Familienbesitz

Auf Druck des Bundeskartellamtes gehen die beiden größten deutschen Bio-Molkereien - Andechser und Söbbeke - wieder getrennte Wege. Die französische Großmolkerei und Söbbeke-Eigentümerin Savencia verkaufte ihre Beteiligung an Andechser, nachdem die Aufsichtsbehörde erhebliche Wettbewerbsbeeinträchtigungen durch die Verbindung der Unternehmen unter dem Dach der Franzosen festgestellt hatte. Dies berichtete heute das Kartellamt.

Savencia vermarktet konventionell hergestellte Käsesorten wie Bresso, Géramont oder Le Tartare. Das Unternehmen beteiligte sich 1999 an der oberbayerischen Molkerei Andechser und übernahm später Söbbeke im Münsterland. Zusammen kommen die beiden Bio-Molkereien laut Kartellamt bei Bio-Fruchtjoghurt, Bio-Fruchtquark und Bio-Drinks auf deutlich über 50 Prozent Marktanteil.

Die Freigabe für die Übernahme von Söbbeke habe Savencia nur durch unrichtige Angaben beim Fusionskontrollverfahren erlangt, betonte das Bundeskartellamt. Nachdem die Falschangaben aufgefallen seien, habe das Amt deshalb ein Entflechtungsverfahren eingeleitet.

Über den Kaufpreis wird geschwiegen


Andechser erklärte, Savencia habe ihren Anteil von knapp 25 Prozent zum 1. Oktober an die Familie Scheitz verkauft. Damit seien alle Stimmrechte an der oberbayerischen Molkerei wieder im Familienbesitz. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Die Andechser Bio-Molkerei Scheitz verarbeitet jährlich mehr als 100 Millionen Kilogramm Milch von 17.000 Kühen und 13.000 Ziegen, die 630 Bauernhöfe abliefern. Den Umsatz im vergangenen Jahr bezifferte sie auf 137 Millionen Euro.

Wegen der unrichtigen Angaben im Fusionskontrollverfahren droht Savencia nun auch noch ein Bußgeldverfahren. Von dem Unternehmen war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
(Erich Reimann, dpa)

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