Wirtschaft

Wenn Bayern klimaneutral werden will, sind auch mehr Windkraftanlagen im Freistaat nötig. (Foto: dpa/Thomas Warnack)

12.12.2022

Bayern wird klimaneutral

Energiewirtschaft prognostiziert gigantischen Transformationsprozess

Der Bayerische Landtag will morgen, nach zweiter Lesung, die Änderung des Bayerischen Klimaschutzgesetzes beschließen. Mit dem Inkrafttreten am 1. Januar 2023 erklärt die bayerische Staatsregierung das „Klimaneutrale Bayern 2040“ offiziell zum Staatsziel und erteilt damit einen Unterstützungs- und Umsetzungsauftrag an die gesamte Gesellschaft. Der Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW) bekennt sich dazu. "Wir stehen vor einem gigantischen Transformationsprozess, der von allen Beteiligten in kurzer Zeit größte Anstrengungen erfordert. Es wäre vermessen zu sagen, dass wir heute wissen, wie das in Gänze umgesetzt werden kann", sagt VBEW-Hauptgeschäftsführer Detlef Fischer.

Er illustriert, was dieser Transformationsprozess bedeutet: "Für das klimaneutrale Bayern benötigen wir unter anderem eine Verfünffachung der Photovoltaik- und Windkraftleistung in unserem Land." Außerdem müssten 1000 neue Umspannwerke bis 2040 errichtet werden und zusätzlich 125 Elektrolyseure pro Jahr. Aus Erdgasspeicher müssten Wasserstoffspeicher werden. Wohngebäude seien klimaneutral zu bauen und zu modernisieren. Autos und Lastwagen dürften nicht mehr mit Diesel und Benzin aus Erdöl fahren. "Das Fliegen mit Kerosin über das Wochenende nach Mallorca zum Golfen wird man nur noch in den Schulbüchern als schwerste Klimaverfehlung der vorausgegangen Generation finden", unterstreicht der VBEW-Hauptgeschäftsführer.

Die Energiewirtschaft als Partner

Er stellt fest, dass sich die Unternehmen der bayerischen Energiewirtschaft  sich als Partner der bayerischen Staatsregierung und der Kommunen beim weiteren Umbau zu einer klimaneutralen Energieversorgung sehen. Zur Erreichung dieses ambitionierten Ziels benötigen die Unternehmen stabile politische, rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen.

Die Zeit drängt und die praktische Umsetzung der Energiewende muss mit deutlich mehr Tempo als bisher vorangetrieben werden, meint Fischer. Das Hüh und Hott aus der Politik der letzten Jahre dürfe es nicht mehr geben. Die VBEW Dienstleistungsgesellschaft mbH hat daher die Studie „Bayernplan Energie 2040“ beauftragt, in der Szenarien und Maßnahmen für die Energiezukunft Bayerns in allen seinen Regionen entwickelt werden. Darauf aufbauend werden die erforderlichen Entwicklungspfade und Handlungsfelder sowie die konkreten Maßnahmen auf technisch-ökonomischer Ebene für alle Regionen in Bayern aufgezeigt. Ziel ist ein Planungsinstrument für Entscheider in Bayern, das ein ganzheitliches und stimmiges Umsetzen der notwendigen Projekte hin zur Klimaneutralität Bayerns ermöglicht. Der "Bayernplan Energie 2040", der bis April 2023 vorliegen wird, wird den konkreten Handlungsbedarf in jeder Region aufzeigen.

"Ich würde mir wünschen, dass das Bayerische Klimaschutzgesetz von allen der Demokratie verpflichteten Parteien im Landtag getragen wird. Dann wird endlich deutlich vor welcher epochalen Herausforderung wir stehen, die wir nur schaffen wenn alle mitmachen", betont Fischer.
(rs)

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