Wirtschaft

Sind begeistert von E-Mobilität (von links): Andreas Eichinger (Abteilungsleiter Bau und Immobilien), Heike Palmer (Abteilung Bau und Immobilien) von der Stadtmission Nürnberg und Bernhard Gessner von N-ERGIE. (Foto: Schweinfurth)

26.10.2018

Das mit dem E-Auto geht leichter als gedacht

Test der Stadtmission Nürnberg: E-Mobilität ist für ambulante Pflegedienste bestens geeignet

Wie das so geht mit der Elektromobilität wollte die Stadtmission Nürnberg wissen. Darum hat der mittelfränkische Regionalversorger N-ERGIE dem Team der Stadtmission für zwei Wochen einen E-Golf zum Testen zur Verfügung gestellt. „Für unsere Einsatzzwecke sind E-Autos ideal“, sagt Andreas Eichinger, Leiter der Bau- und Immobilienabteilung der Stadtmission. Denn die meisten Fahrten würden innerhalb des Stadtgebiets absolviert. Die Batterie habe fast immer volle Ladung angezeigt. „Nur jetzt ist weniger drin, weil ich gerade von einem Termin aus Gräfenberg komme“, so Eichinger. Aber auch diese Strecke war kein Problem für den E-Golf.

„Als regionaler Energieversorger wollen wir die umweltfreundliche Elektromobilität weiter voranbringen“, sagt Bernhard Gessner, Mitarbeiter im Bereich E-Mobilität der N-ERGIE. Gerade bei ambulanten Pflegediensten wie der Stadtmission Nürnberg, die oft nur kurze Strecken unterwegs sind, sehe man großes Potenzial. Um den Einstieg in die E-Mobilität zu erleichtern, stellt der Regionalversorger immer wieder Testfahrzeuge zur Verfügung. „Meist nehmen diese Autos Bürgermeister in Anspruch, um das elektrische Fahren kennenzulernen. Darum bin ich froh, dass mit der Stadtmission Nürnberg jetzt auch einmal ein Pflegedienst sich dieses Themas annimmt“, so Gessner.

Positive Rückmeldungen


„Mich persönlich hat vor allem die einfache und komfortable Handhabung des Elektroautos überrascht“, berichtet Heike Palmer, die Sekretärin von Bau- und Immobilienabteilungsleiter Eichinger. So habe sie sich das Laden viel komplizierter vorgestellt. Doch nicht nur Eichinger und Palmer waren mit dem E-Golf unterwegs. „Wir haben möglichst vielen unserer Mitarbeiter das Auto für einen kurzen Test zur Verfügung gestellt und haben durchweg positive Rückmeldungen bekommen“, betont Palmer. Deshalb prüfe die Stadtmission Nürnberg gerade, dauerhaft ein E-Auto im Fahrzeugpool zu verankern. Eichinger, der privat schon lange ein Fan der E-Mobilität ist und mit seinem E-Bike bereits viele Kilometer gefahren ist, kann sich durchaus vorstellen, den Fuhrpark der Stadtmission Nürnberg, der immerhin rund 150 Fahrzeuge umfasst, im Zuge von Ersatzbeschaffungen sukzessive auf E-Autos umzustellen. „Bei größeren Fahrzeugen, wie Transportern, die wir auch haben, geht die Umstellung noch nicht“, betont er. Denn dazu müssten erst entsprechend leistungsstarke Fahrzeuge auf dem Markt sein.

Der E-Golf hat laut E-Mobilitätsexperte Gessner eine Reichweite von etwa 250 Kilometern. Mit rund drei Euro für 100 Kilometer (etwa 12 Kilowattstunden Verbrauch) liegen die „Kraftstoffkosten“ deutlich unter denen eines Verbrenners. „Und die Betriebskosten sind sowieso wesentlich geringer“, betont Gessner. In der Werkstatt der N-ERGIE, die die über 100 E-Autos im Fuhrpark des Regionalversorgers betreut, habe man aufgrund der Erfahrungen der letzten Monate die Betriebskosten noch einmal nach unten korrigieren können. Das liege daran, dass die E-Autos wesentlich weniger Verschleißteile hätten. „Das größte Verschleißteil beim E-Auto sind die Reifen“, erläutert Gessner verschmitzt grinsend. Ob das daran liegt, dass jeder gerne einmal das Drehmoment so eines Fahrzeugs ausprobiert, um einen Porsche an der Ampel zu versenken, sei einmal dahingestellt. Fest steht, dass der Test der Stadtmission Nürnberg beispielgebend für andere Fuhrparkbetreiber sein kann.

Denn Energiewende heißt auch Mobilitätswende. Gerade E-Mobilität trägt zum Erreichen der Klimaschutzziele bei und stärkt aufgrund ihrer Speicher- und Ladestruktur gleichzeitig eine dezentral ausgerichtete Energiewende. Deshalb ist die Förderung der Elektromobilität fest in der Konzernstrategie der N-ERGIE verankert. Ihren eigenen Fuhrpark stellt die N-ERGIE sukzessive auf Elektrofahrzeuge um und setzt bereits über 100 Elektroautos für Dienstfahrten ein. Damit verfügt sie über eine der größten elektrisch betriebenen Flotten in Deutschland.
(Ralph Schweinfurth)

Kommentare (1)

  1. Rufin am 26.10.2018
    Erstens wird hier die E-Lüge der Automobilindustrie wieder deutlich. CO2 Einsparungen werden nicht erreicht, sondern nur verlagert. Zweitens stimmen die Angaben zu den Kilometerleistungen nicht. Es ist nicht bekannt für welche Klimabedingungen diese angegeben werden. Sicherlich nicht für Minusgrade bei Nachtfahrt. Drittens ist die Entsorgung der Batterien, eine völlig unklar. Hierbei handelt es sich um einen komplexen chemischen Prozess. Aber wahrscheinlich denken die Recycling-Betriebe daran alte Produkte wie beim Elektroschock ins Ausland zu verschieben. Ich habe angenommen, dass diese Zeitung besser recherchiert und wissenschaftlichen Rat einholt, bevor einfach publiziert wird.
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