Wirtschaft

Der Rechtswissenschaftler Franz Gasselsberger ist seit 1. Mai 2005 Generaldirektor der Oberbank. (Foto: Oberbank)

08.04.2016

Ein Ausnahmejahr für die Oberbank

Überschuss nach Steuern um 21,9 Prozent auf 166,4 Millionen Euro gesteigert

Die in der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz ansässige Oberbank, die seit 25 Jahren auch in Bayern mit Filialen vertreten ist, konnte für das vergangene Jahr ihr sechstes Rekordergebnis in Folge verbuchen. „Sie werden denken, dass das langsam fad wird, ein Rekord nach dem anderen“, scherzte Oberbank-Generaldirektor Franz Gasselsberger bei der Vorstellung der Bilanz 2015 in München.

So wuchs der Überschuss nach Steuern um 21,9 Prozent auf 166,4 Millionen Euro (vor Steuern: 191,5 Millionen Euro) bei einer Bilanzsumme von 18,2 Milliarden Euro (+ 2,6 Prozent). Die Kredite stiegen 2015 um 4,6 Prozent auf 12,8 Milliarden Euro und die Kundeneinlagen um 2,7 Prozent auf 12,6 Milliarden Euro.
Trotz der Belastung durch das Niedrigzinsumfeld, konnte die Oberbank ein Zinsergebnis von 381,2 Millionen Euro (+ 2,2 Prozent) erwirtschaften. „Die Einengung der Zinsspanne hat das Oberbank-Zinsergebnis mit zehn Millionen Euro belastet“, erläuterte Gasselsberger und machte dasmit klar, dass das Zinsergebnis unter anderen finanzmarktpolitischen Rahmenbedingungen hätte noch besser ausfallen können.

Kreditrisiken richtig managen


Der Erfolg der Oberbank liegt laut Gasselsberger im Management der Kreditrisiken. So konnten trotz einer besonders umsichtigen Vorsorgepolitik die Risikovorsorgen um gut 40 Prozent auf 47,1 Millionen Euro reduziert werden. „Die Wertberichtigungsquote betrug herausragende 0,37 Prozent“, freute sich der Generaldirektor. Im Gesamtmarkt sei diese Quote mit zuletzt 3,1 Prozent acht Mal so hoch gelegen.
Während andere Kreditinstitute derzeit schmerzhafte Anpassungsprozesse durchführen müssen, sei man mit diesem Thema bei der Oberbank durch. „Wenn man den Mitarbeitern immer nur Schonkost verordnet, schadet das der Motivation“, so Gasselsberger. Darum ist er froh, dass die Oberbank ihren eigenen Verschlankungsprozess bereits vor zehn Jahren begonnen und jetzt abgeschlossen habe. Dies zeige sich in einer besonders günstigen Cost-income-ratio von zuletzt 50,1 Prozent. Der Gesamtmarkt lag laut Gasselsberger trotz Filialschließungen und Mitarbeiterreduktionen bei 62 Prozent.

Besonders erfolgreich war die Oberbank im Firmenkundengeschäft. Dieses durchbrach 2015 erstmals die Marke von zehn Milliarden Euro. Doch trotz erfolgreicher Mittelstandsfinanzierung und exzellentem Ruf in Unternehmerkreisen will die Oberbank sich in Deutschland nicht weiter Richtung Norden ausdehnen.

Vier neue Filialen


Mit den jüngsten Filialeröffnungen in Erfurt, Jena und Ulm (alle 2016), sowie einer Filiale in Darmstadt (2015), sei man mit dem zu betreuenden Verbreitungsgebiet gut aufgestellt. „Es ist eben wichtig, bei Firmenkunden auch einmal persönlich vorbeizuschauen“, betont Gasselsberger. Doch genau dieser persönliche Kontakt würde bei einer weiteren Expansion nach Norden leiden. „Von Linz aus muss ich eigentlich innerhalb von fünf Stunden Fahrzeit unsere Kunden erreichen können“, erläutert der Generaldirektor. Darum könne er sich maximal noch eine Ausdehnung der Oberbank-Tätigkeiten nach Mainz und Wiesbaden vorstellen. Insgesamt hat die Oberbank jetzt 28 Filialen in Deutschland.

Für 2016 gibt sich Gasselsberger verhalten: „Beim Ergebnis wäre es ein besonderer Erfolg, unter den schwierigen Rahmenbedingungen 2016 das Ausnahmeergebnis des Vorjahres annähernd wieder zu erreichen.“ Zwar stieg das Kreditvolumen der Oberbank im ersten Quartal 2016 nach vorläufigen Zahlen um fünf Prozent, doch die Kreditnachfrage im Markt sei schwach. Die Nullzinspolitik der EZB und die Konkurrenzsituation sorgen dafür, dass 2016 für die Oberbank „enorm herausfordernd bleiben wird“.
(Ralph Schweinfurth)

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