Wirtschaft

Das schönste Geschenk machten die beiden Nürnberger Messe-CEOs Peter Ottmann (links) und Roland Fleck (rechts) ihrer chinesischen Auslandstochter mit Darren Guo (Mitte) an der Spitze bei einem Festakt in Shanghai jetzt selbst: Sie wollen das Veranstaltungsportfolio in den kommenden Jahren noch deutlich ausbauen. (Foto: obx-news/NürnbergMesse)

06.04.2017

Erfolgreich in China

Seit zehn Jahren ist die NürnbergMesse für deutsche Unternehmen auf wichtigen Zukunftsfeldern ein Türöffner in China

China boomt in vielen Bereichen: Die Lust an hochwertigen biologischen Lebensmitteln wächst rasant, Investitionen in öffentliche Parks und Grünflächen werden mit dem Bedürfnis nach mehr Lebensqualität in den Städten zum Milliardengeschäft, die Automobiltechnologie gilt als wichtiger Wachstumsmotor im Reich der Mitte. Was die boomenden Zukunftsbranchen eint: Die wichtigsten Plattformen dieser Wirtschaftsfelder sind heute fest "in bayerischer Hand". Der NürnbergMesse kommt im Wachstumsmarkt China hierbei eine immer wichtigere Rolle zu. Seit der Gründung der chinesischen Tochtergesellschaft vor zehn Jahren haben sich die Veranstaltungen in China und die Partnerschaft mit Verbänden, Partnern und Medien vor Ort zu einer echten Erfolgsgeschichte entwickelt. Das schönste Geschenk machten die beiden Nürnberg Messe-CEOs ihrer ältesten Auslandstochter bei einem Festakt in Shanghai jetzt selbst: Sie wollen das Veranstaltungsportfolio in den kommenden Jahren noch deutlich ausbauen.

Bei der Eröffnung vor zehn Jahren in Shanghai waren auch schon Günther Beckstein und Roland Fleck anwesend - Beckstein in seiner Funktion als damaliger Aufsichtsratsvorsitzender der NürnbergMesse, Fleck 2007 als Wirtschaftsreferent der Stadt Nürnberg und Mitglied des Messe-Aufsichtsrates. Beide blicken heute mit Stolz auf die dynamische Entwicklung der chinesischen Tochtergesellschaft zurück, wie sie jetzt in Shanghai deutlich machten. Denn vor zehn Jahren lautete das Ziel: Die NürnbergMesse wolle sich "fest im chinesischen Messemarkt etablieren".

Erfolgreiche Chinastrategie


Aus dem mutigen Schritt von damals hat sich heute eine Niederlassung mit rund 25 Mitarbeitern entwickelt, die allein in diesem Jahr 1.200 Aussteller und 60.000 Fachbesucher betreut sowie 26.000 Quadratmeter Standfläche vermietet. "Diese beeindruckenden Messe-Kennzahlen verdeutlichen, wie erfolgreich unsere China-Strategie ist", sagte Fleck bei dem offiziellen Festakt zum 10. Geburtstag. Aus diesem Anlass reiste auch der ehemalige bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein nach China, der bis heute über gute Kontakte nach China verfügt.

Der Schlüssel für den Erfolg der Nürnberger im Reich der Mitte ist nach Meinung von Branchenexperten das Gespür für wichtige Zukunftsthemen und die enge Vernetzung vor Ort, für die nach den Worten der Geschäftsführer aktuell vor allem der China-Manager Darren Guo steht. "Als Chinese mit fränkischen Wurzeln versteht Darren Guo beide Kulturkreise bestens", sagte Peter Ottmann, wie Fleck Messe-CEO. In Deutschland erfolgreiche Messekonzepte werden so auf die jeweilige Zielregion angepasst. Zu den Messen, mit denen die Franken in China erfolgreich sind, gehören heute unter anderem: die Bio-Lebensmittel-Leitmesse "Biofach China", die Getränkemesse "Craft Beer China" sowie Formate zur Elektromobilität, Karosseriebau, Fahrzeugelektronik, Getriebe- und Antriebstechnologie. Premiere feiert in diesem Herbst die Gartenbau- und Landschaftsmesse "Greenery and Landscaping China".

Franken profitiert von der Präsenz in China


Von der Präsenz der Franken im fernen Osten profitiert auch der Messeplatz Nürnberg: "Im heimischen Messezentrum belegen unsere chinesischen Kunden im Aussteller-Ranking den zweiten Platz", sagte  Ottmann. 2016 kamen 6.000 Fachbesucher aus China nach Nürnberg. Besonders die "Interzoo" (Heimtierbranche, 350 Aussteller), die "European Coatings Show" (Farben und Lacke, 200) und "Chillventa" (Kälte- und Klimatechnik, 100) hätten dabei in der Gunst chinesischer Aussteller an oberster Stelle gestanden.

In den kommenden Jahren wollen die Nürnberger, die bereits heute zu den 15 größten Messegesellschaften der Welt gehören, im Reich der Mitte weiter wachsen. "Ob wir auf Garten- und Landschaftsbau, biologische Lebensmittel oder Automobile schauen - eines haben alle genannten Branchen gemeinsam: Statt der reinen Quantität rückt bei Verbrauchern wie Unternehmen in China zunehmend die Qualität in den Vordergrund", sagte Guo, der Leiter der chinesischen Niederlassung. Das zeige sich am Durst auf Craft Beer oder beim Hunger auf Bio-Gemüse.

"Verbraucher setzen vermehrt auf Qualität und Innovation", so Guo. Der Wunsch nach mehr Lebensqualität in den Städten habe Auswirkungen auf die Automobilbranche und die wachsenden "grünen Lungen" der Metropolen. Gleichzeitig rückt nach Guos Worten neben der Industrie auch der Dienstleistungssektor in den Vordergrund. "Diese Entwicklung bietet vor allem für deutsche Unternehmen mehr Chancen als Risiken", lautet sein Fazit. "Denn ‚Made in Germany‘ steht für Qualität, die China in der eigenen Industrie erreichen will. Genau hier sehen wir großes Potenzial für weiteren wirtschaftlichen Austausch."
(obx)

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