Wirtschaft

Kuka gilt als eines der deutschen Vorzeigeunternehmen für die sogenannte Industrie 4.0. (Foto: dpa)

16.06.2016

IG Metall pocht auf langfristige Job-Sicherung bei Kuka

Roboterbauer Kuka will das Übernahmeangebot des chinesischen Hausgeräteherstellers Midea prüfen

Der Roboterbauer Kuka will das Übernahmeangebot des chinesischen Hausgeräteherstellers Midea prüfen. In spätestens zwei Wochen werde man eine begründete Stellungnahme vorlegen, so eine Unternehmenssprecherin. Derweil verlangt die IG Metall von dem chinesischen Hausgerätehersteller Midea eine langfristige Sicherung der Jobs bei Kuka. Midea habe bereits im Mai Zugeständnisse für den Fall der Übernahme angekündigt, erklärte heute der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Augsburg und Kuka-Aufsichtsratsvize Michael Leppek. "Es muss jetzt darum gehen, diese Zugeständnisse festzuschreiben, um sicherzustellen, dass die Arbeitsplätze langfristig abgesichert, die Eigenständigkeit von Kuka bewahrt und das Know-how geschützt werden." Auch müssten Sorgen um die Datensicherheit ernstgenommen und entsprechende Vereinbarungen und Vorkehrungen getroffen werden.

Man erwarte, dass im Rahmen der jetzt beginnenden Prüfungen entsprechende Garantien und Zusagen von Midea kämen, so Leppek. Zugleich verwies er darauf, dass sich durch eine Verschiebung in der Aktionärsstruktur die Beschäftigungsbedingungen oder Mitbestimmungsgrundsätze nicht veränderten. "Das bleibt alles so wie es ist", so Leppek. Es müsse aber darum gehen, diese Punkte längerfristig abzusichern.
Mit dem Großaktionär Voith und der Loh-Gruppe seien zwei wichtige Vertreter der deutschen Industrie an Kuka maßgeblich beteiligt. "Wir vertrauen auf die Weitsichtigkeit unserer Ankeraktionäre", so Leppek. Vorstand und Aufsichtsrat wollten nun das Übernahmeangebot sorgfältig prüfen. "Am Ende der Prüfung wird eine Stellungnahme an die Aktionäre stehen." Eine Kuka-Sprecherin hatte zuvor bereits erklärt, dass in spätestens zwei Wochen eine begründete Stellungnahme vorgelegt werde.

Vorzeigeunternehmen der Industrie 4.0

Der Roboterhersteller Kuka gilt als eines der deutschen Vorzeigeunternehmen für die sogenannte Industrie 4.0, also die digitale Vernetzung von Fabriken. Nachdem die Kuka AG lange von der konjunkturabhängigen Automobilwirtschaft abhängig war, versuchen die Augsburger inzwischen verstärkt auch in andere Geschäftsfelder vorzustoßen. Ein wesentlicher Schritt dafür war Ende 2014 die Übernahme des Schweizer Logistikdienstleisters Swisslog, der auf Krankenhaus-Logistik spezialisiert ist. Inzwischen hat Kuka dadurch weltweit mehr als 12.000 Mitarbeiter.
Gegründet wurde das Unternehmen 1898 von Johann Josef Keller und Jakob Knappich - die Marke Kuka steht für die Anfangsbuchstaben von "Keller und Knappich Augsburg". Zunächst produziert das neue Werk günstige Haus- und Straßenbeleuchtungen, später wird Kuka ein Spezialanbieter von Schweißtechnik. Seit den 1970er Jahren erhält das Unternehmen sein heutiges Gesicht, Kuka wird einer der weltweit führenden Herstellern von Industrierobotern.
Mittlerweile investiert Kuka in Technologien, die irgendwann die schweren, orangenen Roboteranlagen ablösen sollen. Die neue Generation heißt LBR (Leichtbauroboter) und steht für "intelligente" und sogenannte feinfühliche Maschinen, die mit den Fabrikarbeitern unmittelbar Hand in Hand auf engstem Raum zusammenarbeiten können. Eine Verletzungsgefahr für die Menschen soll von diesen Robotern nicht mehr ausgehen.
(dpa)

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