Wirtschaft

Die Berliner Fluglinie Germania ist insolvent. (Foto: dpa / Daniel Karmann)

05.02.2019

Lücken ausgleichen

Flughafen Nürnberg will Germania-Pleite abfedern

Nach der Insolvenz der Berliner Fluglinie Germania bemüht sich der Flughafen Nürnberg, die entstehenden Ausfälle mit anderen Fluglinien auszugleichen. "Die Insolvenz bedeutet für Nürnberg und die gesamte Branche einen qualitativen Verlust", sagte Flughafensprecher Jan Beinßen am Dienstag. Betroffen seien derzeit 17 Abflüge pro Woche. Der Airport Nürnberg werde nun Gespräche mit anderen Fluggesellschaften und Veranstaltern aufnehmen, um die entstandenen Lücken so bald wie möglich wieder zu schließen.

"Wir finden es sehr schade, dass die Germania als größte touristische Airline am Standort aus dem Markt austritt", erklärte Flughafengeschäftsführer Michael Hupe. Germania habe ein attraktives Streckennetz von den Kanaren über Griechenland bis Israel geboten. "Wir werden uns bemühen, die Lücken so bald wie möglich zu füllen, auch wenn das für dieses Jahr nicht vollumfänglich möglich sein wird."

Nach Angaben der Nürnberger Flughafengesellschaft flog Germania seit dem Winterflugplan 2016/2017 regelmäßig ab Nürnberg. Der Marktanteil lag zuletzt bei elf Prozent. Nach der Pleite von Air Berlin hatte sich Germania am Nürnberger Flughafen als größte Urlaubs-Airline etabliert und bis zu 28 Ziele angeflogen. Wegen der Einstellung des Flugbetriebs bei Germania wurden am Nürnberger Flughafen am Dienstag vier Flüge annulliert. Die geplanten Flüge von und nach Hurghada (Ägypten) und Funchal (Portugal) wurden auf der Internetseite des Flughafens abgesagt. Weitere Verbindungen waren für Dienstag nicht geplant.

Nach der Insolvenz der Fluglinie Germania rechnet der Nürnberger Luftfahrtunternehmer Hans Rudolf Wöhrl mit steigenden Preisen im deutschen Flugverkehr. Vor allem auf Strecken mit Urlaubszielen sei mit höheren Kosten für Tickets zu rechnen, weil hier die Germania als Wettbewerber ausfalle, sagte Wöhrl der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. "Hier werden die Kapazitäten bei gleichem Passagieraufkommen zurückgefahren - das führt erfahrungsgemäß zu höheren Preisen."

Das Beispiel der 2017 pleitegegangenen Fluggesellschaft Air Berlin habe gezeigt, dass es extreme Preissteigerungen auf den innerdeutschen Strecken gab. Er bedauere die Einstellung des Flugbetriebes bei Germania sehr, denn das Berliner Unternehmen sei mit rund 30 Flugzeugen die letzte große, unabhängige deutsche Airline gewesen, betonte Wöhrl.
(dpa)

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