Mit dem Ersten Spatenstich für zwei neue Hallen beginnt die Vollendung des neuen Messegeländes in München- Riem. Das Jahr 2016 hat mit neuen Bestmarken bei den Weltleitmessen ISPO MUNICH, bauma und IFAT begonnen. Messechef Klaus Dittrich rechnet in diesem Jahr mit einem Rekordumsatz von über 400 Millionen Euro.
„Die Messe München hat mit ihrem Umzug auf das neue Messegelände im Jahr 1998 eine Entwicklung genommen, auf die wir alle stolz sein können“, sagt Klaus Dittrich, der Vorsitzende der Geschäftsführung: „München ist heute einer der erfolgreichsten Messestandorte.“ Gleichzeitig

bezeichnete er den Neubau der Messe in Riem mit Blick auf die Diskussionen um eine dritte Startbahn für den Flughafen als weise Entscheidung und „Lehrstück, dass die Politik mutige Entscheidungen treffen muss“. Wäre diese Entscheidung für den Neubau nicht gefallen, gäbe es heute, so Dittrich, am Messeplatz München keine bauma, keine BAU, keine ISPO und auch keine IFAT. Diese Messen hätten sich dann neue Plattformen gesucht.
Die Messe München kommt mit dem Bau der beiden neuen Hallen und einem weiteren Konferenzzentrum der stetig steigenden Nachfrage von Ausstellern und Gastveranstaltern nach. Mittlerweile gibt es laut Dittrich vier Messen – bauma, BAU, IFAT und ISPO –, die nicht nur ausgebucht sind, sondern für die sogar Wartelisten geführt werden.
Die Investitionskosten für die Neubauten leiben bei 105,8 Millionen Euro. Die komplette Summe wird von der Messe München eigenständig finanziert, betonte Dittrich stolz. Damit werde das neue Messegelände vollendet: 1998 wurde die Neue Messe in Riem mit zwölf Hallen und dem ICM – Internationales Congress Center München eröffnet. In zwei weiteren Bauabschnitten wurde das Gelände um vier Hallen erweitert. Jetzt wird das Gelände mit dem Bau der letzten zwei Hallen (20 000 Quadratmeter zusätzliche Ausstellungsfläche) entsprechend des ursprünglichen Masterplans vollendet.
Nach der Fertigstellung im Jahr 2018 verfügt die Messe München über 18 Hallen mit 200 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche und rund 400 000 Quadratmetern Freigelände. Die Kosten für alle Bauphasen betragen insgesamt rund 1,58 Milliarden Euro.
Bestmarken bei ISPO, bauma und IFAT
Das Messejahr 2016 verläuft laut Dittrich bisher sehr erfolgreich. „Wir sind hochzufrieden.“ Es ist ein besonders starkes Messejahr, weil drei der größten Veranstaltungen stattfinden: ISPO MUNICH, bauma und die Umwelttechnologiemesse IFAT. Die ISPO erreichte mit 2645 Ausstellern eine neue Bestmarke, die bauma mit 585 000 Besuchern auch einen neuen Rekord. Die IFAT setzte in 50 Jahren ihres Bestehens ebenfalls neue Maßstäbe. Auch die Auslandsmessen entwickelten sich sehr positiv. Ihr

Umsatzanteil konnte in den letzten fünf Jahren um 50 Prozent gesteigert werden.
Auch in puncto Kongressgeschäft boomt München seit vielen Jahren, erklärte Reinhard Pfeiffer, der stellvertretende Vorsitzende der Geschäftsführung. „Dieses hohe Renommee rührt nicht von ungefähr, denn hier stimmen alle Standortfaktoren.“ In der Zwischenzeit habe sich München als deutscher Kongressstandort Nummer Zwei hinter Berlin etabliert. Insbesondere Medizinkongresse finden in der bayerischen Landeshauptstadt statt. Im März tagte der EAU, der internationale Kongress der Urologen mit 12 000 Teilnehmern im ICM. Im September kommt der EASD, der Jahreskongress der Diabetologen, bei dem 15 000 Teilnehmer erwartet werden.
Damit schließt die Messe München an das erfolgreiche Jahr 2015 an, in dem sie erneut stärker gewachsen ist als der Durchschnitt der Messestandorte in Deutsch-land. Mehr als 1,9 Millionen Besucher (plus 2,5 Prozent) und rund 34 000 Aussteller (plus 2,3 Prozent) nahmen an den Veranstaltungen teil. Insgesamt wurden 206 Gastveranstaltungen durchgeführt. Die Messe München hat an ihrem Heimatstandort 13 eigene Messen und 17 im Ausland durchgeführt.
Der krönende Abschluss des Jahres 2015 war der Kauf der Baumaschinenmesse CTT in Moskau. Es ist die größte Messe Russlands und die größte Akquisition in der Unternehmensgeschichte. Ein weiteres Highlight war der Kauf der äußerst erfolgreichen Publikumsmesse „Die 66“, die bisher im MOC beheimatet war und ab 2017 in Riem sein wird.
Der Konzernumsatz der Messe München betrug 277,4 Millionen Euro, der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abgaben (EBITDA) 83,6 Millionen Euro. „Damit können wir zum sechsten Mal in Folge“, so Dittrich, „die Gesellschafterdarlehen für den Neubau des Messegeländes verzinsen.“
Auch der Blick in die Zukunft stimmt Klaus Dittrich positiv: „Wir wollen mit Messen und Kongressen in München weiter überdurchschnittlich wachsen. Dazu werden insbesondere die beiden neuen Hallen und der neue Konferenzbereich beitragen.“ Gleichzeitig wird die Messe München das dynamische Wachstum im Ausland weiter forcieren und kreativ die Digitalisierung weiter entwickeln.
(Friedrich H. Hettler)
(Bis 2018 sollen zwei neue Hallen und ein Kongressbereich auf dem Gelände der Messe München fertiggestellt werden; Messe-Chef Klaus Dittrich - Fotos: Messe München)
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