Wirtschaft

Das 9-Euro-Ticket wird aus Sicht des Bahnbeauftragten der Bundesregierung, Michael Theurer, ein großer Erfolg - und kann den Weg für die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs weisen. (Foto: dpa/Daniel Karmann)

01.06.2022

Nie war das Fahren im Nahverkehr so günstig wie jetzt

Verkehrsbetriebe: 9-Euro-Ticket-Aktion reibungslos angelaufen

Am ersten Geltungstag des 9-Euro-Tickets sind die Fahrgäste im Berufsverkehr am Mittwochmorgen weitgehend reibungslos ans Ziel gekommen. In Hamburg, Nürnberg, Dresden und München berichteten die Verkehrsbetriebe von einem normalen Betrieb, auch in Berlin und Erfurt lief die Aktion ohne Chaos an. Die Deutsche Bahn sprach von einer ruhigen Verkehrslage.

"Es ist absolut normaler Betrieb", sagte die Pressesprecherin der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg, Elisabeth Seitzinger. Auch in München waren nach Einschätzung der Verkehrsbetriebe nicht deutlich mehr Fahrgäste unterwegs als sonst.

So manche Pendler könnten angesichts des sonnigen Wetters auch aufs Fahrrad umgestiegen sein, vermutete Seitzinger. "Sobald die ersten Sonnenstrahlen da sind und das Wetter stabiler ist, fahren viele inzwischen mit dem Fahrrad." Erst zum Wochenende hin rechnen die Betriebe mit mehr Passagieren, wenn Tagesausflügler zu beliebten Ausflugszielen reisen wollen. "Da gehen wir davon aus, dass es da voller werden könnte", sagte eine Sprecherin des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes MVV. Allerdings sei man zu diesen Zeiten schon bislang gut ausgelastet gewesen.

Ticketverkauf gut angelaufen

Der Verkauf der Tickets ist gut angelaufen, etwa in München, wo neben dem MVV auch die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) Fahrkarten anbietet. Seit Mitternacht konnten Interessenten bei der MVG am Mittwoch 9-Euro-Fahrscheine über die App kaufen. Bis 6.45 Uhr seien bereits rund 1. 000 dieser Handytickets verkauft worden, berichtete ein Sprecher. Beim MVV war dies schon seit Montag möglich, seitdem habe man knapp 25.000 der 9-Euro-Fahrscheine über Mobiltelefone verkauft, bei der Nürnberger VAG waren es seit Montagabend mehr als 46.000.

"Die Züge waren gut gefüllt, man hat aber überall einen Platz gefunden. So soll das aber auch sein", sagte Sachsen-Anhalts Infrastrukturministerin Lydia Hüskens (FDP) auf dem Magdeburger Hauptbahnhof. Die Verkehrsbranche erwartet den ersten Härtest für das Pfingstwochenende. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) befürchtet eine Überlastung der Züge. Er sei gespannt, ob die Kapazitäten ausreichen, sagte Hermann in Stuttgart.

Seit Mitternacht gilt das 9-Euro-Ticket. Bei der bislang einmaligen Aktion können Fahrgäste für 9 Euro einen Monat lang bundesweit den Nahverkehr nutzen. Tickets werden für Juni, Juli und August verkauft. Damit sollen Pendler unterstützt werden, weil die Energiepreise stark gestiegen sind. Außerdem sollen für mehr Klimaschutz neue Nutzer dauerhaft zum Umstieg auf die Bahn bewegt werden.

Großer Andrang erwartet

In den Zügen wird großer Andrang erwartet, Fahrgastvertreter halten teils chaotische Zustände in Zügen und auf Bahnhöfen am Pfingstwochenende für möglich. Bis Dienstag waren nach Angaben des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen rund sieben Millionen 9-Euro-Tickets verkauft worden.

Das Ticket gilt nicht in Fernzügen oder Fernbussen. Abonnenten und Jahreskarteninhaber sollen entsprechende Erstattungen erhalten. Der Bund stellt den Ländern unter anderem 2,5 Milliarden Euro bereit, um Einnahmeausfälle der Verkehrsanbieter auszugleichen.

Gleichzeitig sinkt die Energiesteuer, damit das Tanken billiger wird. Mit den milliardenschweren Maßnahmen sollen angesichts hoher Energiepreise unter anderem Pendler unterstützt werden.
(dpa)

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