Wirtschaft

Ein Zollkrieg mit den USA würde die heimische Wirtschaft schwer treffen. Von Vergeltungsmaßnahmen halten Wirtschaftsminister Aiwanger und die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft nichts. (Foto: dpa/Peter Kneffel)

05.05.2025

Zollstreit mit den USA: Aiwanger setzt auf Deeskalation

Eigentlich gilt Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger als Parade-Polterer. Doch im Zollstreit mit den USA schlägt der Freie Wähler jetzt milde Töne an

Im Handelskonflikt mit den USA stellen sich die bayerische Wirtschaft und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger gegen die erwarteten Vergeltungsmaßnahmen der EU. Die Europäer dürften sich nicht provozieren lassen und "Auge um Auge und Zahn um Zahn gegenseitige Vergeltungszölle hochziehen", sagte Aiwanger nach einem Treffen mit 30 Vertretern bayerischer Wirtschaftsverbände und prominenter Unternehmen. Sowohl der stellvertretende Ministerpräsident als auch die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) plädierten für Deeskalation.

"Gerade im Automobilbereich müssen wir bei genauem Hinsehen feststellen, dass die Autos, die aus den USA zu uns kommen, überwiegend deutsche Autos sind", verwies Aiwanger auf die von BMW und Mercedes in den USA hergestellten Fahrzeuge. "Wenn wir hier große Strafzölle draufhauen, treffen wir uns wieder selber."

vbw: keinen Handelskrieg mit "amerikanischen Freunden" suchen

Das sieht die vbw ebenso: Man sollte keinesfalls einen Handelskrieg suchen, sagte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. "Man sollte genau umgekehrt deeskalierend tätig werden." Die EU könne die Zölle auf US-Podukte als Zeichen des Kooperationswillens von sich aus senken. Brossardt sprach auch nach wie vor von "amerikanischen Freunden".

Sollte der Handelskonflikt eskalieren, wären die Folgen für die bayerische Wirtschaft nach Aiwangers Einschätzung gravierend, insbesondere für Autoindustrie und Maschinenbau, die beiden wichtigsten Industriezweige. "Ich will heute nicht den Teufel an die Wand holen, aber wenn sich das verfestigt, dann werden auch in Bayern die Arbeitsplätze wackeln."

US-Präsident Donald Trump hatte zunächst Zölle von 20 Prozent auf alle europäischen Produkte angekündigt, und diese zunächst für 90 Tage wieder auf 10 Prozent gesenkt. Auch das ist in Summe im Vergleich zu den bisherigen Zollsätzen jedoch eine Erhöhung. (Carsten Hoefer, dpa)

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