Wirtschaft

Die Nullzinsphase ließ die Bankgewinne einbrechen. Viele Institute bauten Stellen ab, um rote Zahlen zu vermeiden. Nun könnte es bei den Sparkassen wieder in die andere Richtung gehen. (Foto: dpa/Sven Hoppe)

04.07.2024

Sparkassen suchen tausende Mitarbeiter

Personalabbau beendet

Die bayerischen Sparkassen suchen nach jahrelangem Personalabbau in den nächsten Jahren tausende neue Azubis und Seiteneinsteiger. "Ich glaube, dass wir an dem Punkt sind, dass wir jetzt nicht mehr einen großen Abbau von Mitarbeiterzahlen erleben", sagte Sparkassenpräsident Matthias Dießl vor Beginn des diesjährigen bayerischen Sparkassentags in Straubing. Stattdessen könnte es eher wieder in die andere Richtung gehen: "Ich glaube, es ist eher so, dass wir das halten wollen oder sogar vielleicht auch ausbauen." Derzeit arbeiten bei den 58 kommunalen Geldinstituten in Bayern noch knapp 34.000 Menschen, vor zehn Jahren waren es noch 43.000.

Pensionierungswelle steht bevor

Da die Nullzinspolitik der EZB die Bankgewinne einbrechen ließ und viele Kundinnen und Kunden ihre alltäglichen Finanzgeschäfte mittlerweile online abwickeln, hat die Branche insgesamt - nicht nur die Sparkassen - in den vergangenen Jahren viele Filialen geschlossen und Personal reduziert. Mittlerweile ist die Geschäftslage der Sparkassen dank gestiegener Zinsen wieder sehr viel besser, außerdem steht den Kommunalbanken in den nächsten zehn Jahren eine Pensionierungswelle bevor: Fast 30 Prozent der Belegschaft werden sich in den Ruhestand verabschieden, wie Dießl sagte.

Daher haben die Sparkassen eine Ausbildungsoffensive gestartet: 2023 begannen knapp unter 1.000 Azubis eine Ausbildung. "Dieses Jahr kommen wir über die 1.000", sagte Dießl. Doch abgesehen von neuen Azubis brauchen die Sparkassen auch Seiteneinsteiger: "Allein mit den Auszubildenden wird es nicht gelingen", sagte Walter Strohmaier, Bundesobmann der Sparkassen, und Vorstandschef der Sparkassen Niederbayern-Mitte.

Konjunktur in Bayern bleibt schwach

Die Lage der bayerischen Wirtschaft insgesamt ist nach wie vor nicht rosig, wie die Geschäftszahlen der Sparkassen verdeutlichen: Im ersten Halbjahr ging das an Firmenkunden und Selbstständige ausgezahlte Kreditvolumen im Jahresvergleich um fast 11 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro zurück, ein Zeichen für nachlassende Investitionen. Privatkunden hingegen liehen sich mehr Geld, weil wieder mehr Menschen Immobilienkredite beantragten. "Aber das ist noch sehr begrenzt", sagte Dießl. Der unter Mangel an Neuaufträgen leidenden Bauwirtschaft kommt das offenbar nicht zugute: Gefragt sind nach Dießls Worten vor allem gebrauchte Immobilien. "Im Neubauwohnungssegment ist nach wie vor große Zurückhaltung festzustellen."
(Carsten Hoefer, dpa)

 

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