Wirtschaft

Unternehmensgründer- und Investorentreffen Bits & Pretzels: Das Start-up-Festival gibt es seit 2014 jedes Jahr in München. (Foto: dpa)

24.02.2017

Wie aus Wissenschaftlern Unternehmer werden

Technische Universität und Hochschule München bieten gutes Umfeld für Gründer

Die Technische Universität München (TUM) und die Hochschule München unterstützen Unternehmensgründer am besten. Zu diesem Ergebnis gelangt jedenfalls der sogenannte „Gründungsradar“ des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Unter den großen Hochschulen sind beide Münchner Institutionen auf dem ersten Platz gelandet, als untersucht wurde, wo Studierende und Forschende optimal bei Unternehmensgründungen unterstützt werden. Dabei wurde unter anderen gefragt, wie Hochschulen ihre Studierenden für das Unternehmertum sensibilisieren, wie sie ihnen im Fall Falles beim Firmenaufbau helfen und wie stark dieses Thema überhaupt in den Einrichtungen verankert ist.

An der Technischen Universität München sind im Jahr 2015, auf das sich die Untersuchung bezieht, mehr als 70 Start-ups ausgegründet worden. Seit 1990 waren es insgesamt mehr als 800 Unternehmen, in denen bis heute zusammen mehr als 14.000 Arbeitsplätze entstanden sind.
Nach Angaben der Universität werden die Studierenden der Ingenieur- und der Naturwissenschaften in zahlreichen Seminaren und Vorlesungen über die Möglichkeiten und Anforderungen von Unternehmensgründungen nach dem Studium informiert. Die Wissenschaftler würden auch dazu motiviert, aus ihren Forschungsergebnissen marktfähige Produkte zu entwickeln. In jeder Fakultät seien zu diesem Zweck sogenannte Gründungsbotschafter unterwegs, außerdem würden gute Geschäftsideen in einem Wettbewerb „TUM IdeAward“ ausgezeichnet.

Für Teams, die den Sprung in die Selbstständigkeit wagen wollen, wird in einem „Entrepreneurship Center“ eine Palette von Förderangeboten für alle Phasen der Gründung angeboten – vom Management-Training bis zum Team-Building-Workshop, von der Beratung bei Fördermittelanträgen bis zum „Executive MBA“. In einem „Inkubator“, also quasi einem Brutkasten für junge Unternehmen, bereiten zurzeit nach Angaben der Universität etwa 30 Teams ihre Firmengründungen vor. Die Büros hierfür bekommen sie in dieser Phase von der Universität gestellt.

Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse über den Erfolg von Start-ups werden ihnen dabei mitgeliefert: Ein paar Räume weiter forscht die Universität in ihrem „Entrepreneurship Research Institute“ an solchen Themen. Zahlreiche Professoren sind auch als Mentoren aktiv, sodass „ein dichtes unterstützendes Netzwerk“ an unternehmerischen Experten gesehen wird.

Sogar finanzielle Unterstützung wird geboten: „UnternehmerTUM“, ein der Universität nahestehendes Institut, betreibt einen eigenen Venture Capital Fonds. Gründer aus verschiedenen Branchen können sich auch in „Accelerator-Programmen“ des Zentrums oder in Europas größter öffentlicher Hightechwerkstatt „MakerSpace“ beim Prototypenbau austauschen. Zu einem ersten „Techfest Munich“ kamen im Herbst 300 Ingenieure, Hacker und Designer aus ganz Europa und den USA.

Die Technische Universität habe mit dieser Strategie eine tief verwurzelte Gründungskultur geschaffen, loben die Initiatoren des „Gründungsradars“. Auch eine solide Erfolgsbasis wird damit nach Überzeugung des Stifterverbands geschaffen. Als herausragendes Beispiel wird die Firma Celonis, eine der Ausgründungen an der Universität, genannt: Nur vier Jahre nach seiner Gründung sei dieses Unternehmen nicht nur Weltmarktführer in der Big-Data-Technologie Process-Mining, sondern auch das am schnellsten wachsende Technologieunternehmen Deutschlands.
(Lorenz Goslich)

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