Wissenschaft

Ist das nur ein zerbrochener Blumentopf - oder archäologisch wertvolle Scherben aus vergangenen Zeiten? (Foto: dpa/Sven Hoppe)

11.11.2021

Bayerische Ermittler testen App zum Aufspüren alter Kulturgüter

IKunstfahnder müssen bei Kontrollen oft schnell entscheiden, ob sie mit etwas Illegalem zu tun haben oder nicht. Dabei soll ihnen nun modernste Technik helfen.

Ein paar Fotos machen, in die App hochladen und nach wenigen Sekunden eine erste Einschätzung bekommen: Kunstfahnder des Bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) wollen mithilfe einer neuen App gestohlenen Kulturgütern auf die Spur kommen. Die Fachleute von Polizei und Zoll stoßen an den Grenzen des Freistaats immer wieder auf ungewöhnliche Gegenstände bei den Reisenden, wie das LKA am Mittwoch in München mitteilte. In der Kürze der Zeit sei es für sie oft schwer zu erkennen, ob es sich etwa bei Tonscherben oder Vasen um Fälschungen oder um antike Gegenstände handelt, und ob diese legal eingeführt wurden.

Gemeinsam mit neun weiteren Polizei- und Zolldienststellen in Deutschland testen die bayerischen Fahnder deshalb bis Ende des Jahres eine auf Künstlicher Intelligenz beruhende App. "Die Beurteilung archäologischer Objekte stellt selbst für Expertinnen und Experten eine große Herausforderung dar", erläuterte Kulturstaatsministerin Monika Grütters, die das Projekt "Künstliche Intelligenz für den Kulturgutschutz (KIKu)" mit rund 500 000 Euro gefördert hat.

Schneller und zuverlässiger unterscheiden zwischen legal und illegal

"Durch die Unterstützung mit Künstlicher Intelligenz-Technologie werden Polizei und Zoll zukünftig schneller und zuverlässiger zwischen illegal und legal gehandelten Objekten unterscheiden können", führte Grütters aus. Auf diese Weise werde die App die Bekämpfung des illegalen Handels mit Kulturgütern und damit die Durchsetzung des Kulturgutschutzgesetzes erleichtern.

Konkret werden die Beamtinnen und Beamten einen fraglichen Gegenstand aus mehreren Perspektiven fotografieren. Diese Bilder werden anschließend mithilfe Künstlicher Intelligenz mit den Fotos von anderen Kulturgütern in einer Datenbank abgeglichen. Nach einem kurzen Augenblick liefert die App eine erste Einschätzung, aus welcher Region und Epoche das Objekt stammen könnte. "Das ist wiederum wichtig, um beurteilen zu können, ob der Gegenstand sichergestellt und dessen Herkunft weiter geprüft werden sollte", erklärte das LKA. Auch gibt die App Warnhinweise, wenn das Kulturgut als gestohlen gemeldet ist. (Elke Richter, dpa)

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