Wissenschaft

Durch die jahrhundertelange Konzentration auf die Holzproduktion findet man heute in Bayern vor allem mittelalte, mitteldichte und häufig totholzarme Wälder. (Foto: dpa/Jens Büttner)

24.05.2022

Für mehr Vielfalt im Wald

Die Biodiversität hat zuletzt aufgrund der Forstwirtschaft deutlich gelitten

Wie lässt sich im Wald die biologische Vielfalt erhalten oder verbessern? Dieser Frage geht eine neue Forschungsgruppe der Universität Würzburg nach. Sie erhält dafür in den kommenden vier Jahren 4,3 Millionen Euro.

Hintergrund: Rund 4300 Pflanzen und Pilzarten und mehr als 6700 Tierarten – so groß ist die Artenvielfalt nach Expertenschätzungen in den für unsere Region typischen Buchenwäldern. Von allen Lebensraumtypen zu Lande beherbergt der Wald damit die meisten Arten. Doch in jüngster Zeit beobachten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen Rückgang der Artenvielfalt auch in heimischen Wäldern.

Eine wesentliche Ursache dafür dürfte die mit der Nutzung verbundene Homogenisierung der Wälder sein: „Durch die jahrhundertelange Konzentration auf die Holzproduktion finden wir heute vor allem mittelalte, mitteldichte und häufig totholzarme Wälder“, erklärt Jörg Müller, Professor am Lehrstuhl für Tierökologie und Tropenbiologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU). Die regionale Diversität – also die unterschiedliche Artenvielfalt der in einer Landschaft verteilten Lebensgemeinschaften in Ökosystemen – gleicht sich wegen der steigenden Landnutzung immer stärker aneinander an.

Müllers Forschungsgruppe will in den kommenden Jahren einerseits die Auswirkungen der beobachteten Homogenisierung quantifizieren und andererseits Strategien entwickeln, um deren negative Auswirkungen rückgängig zu machen. Konkret geht es um die Frage, ob die Verbesserung der strukturellen Komplexität die Biodiversität und Multifunktionalität in ehemals homogenen Produktionswäldern erhöhen kann. Konkret wolle man der Frage nachgehen, ob die Verbesserung der strukturellen Beta-Komplexität – das sind Unterschiede in der Artenzusammensetzung von Gemeinschaften, die in benachbarten und somit üblicherweise sehr ähnlichen Habitaten leben – in Wäldern durch Waldbau oder natürliche Störungen die Biodiversität und Multifunktionalität in ehemals homogen strukturierten Wirtschaftswäldern erhöht. (Gunnar Bartsch)

 

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