Bauen

Eingebaute Holzstrohbauelemente. (Foto: Lorenz Märtl, Benediktinerabtei Plankstetten)

06.04.2022

Wanddämmung mit Stroh

Das Haus St. Wunibald der Benediktinerabtei Plankstetten wurde in Holzstrohbauweise erstellt

Die Benediktinerabtei Plankstetten beauftragte das Architekturbüro hirner & riehl architekten
mit dem 2. Bauabschnitt der Generalsanierung der Abtei. Als ersten Baustein
dieser Massnahme realisierten sie für die wachsende Zahl von Seminargästen ein zeitgemäßes
Seminargebäude, im Westen des Geländes, das Haus St. Wunibald. Der Erweiterungsbau
des Klosters wird in Zukunft zusätzlich einen Kindergarten sowie Räume
für die Pfarrverwaltung beherbergen.

Unter dem Leitspruch „Schöpfung bewahren“ hat sich das Kloster Plankstetten zu einem nachhaltig ausgerichteten Unternehmen entwickelt, das auch einen durch Bioland zertifizierten Bauernhof betreibt. Im Sinne dieser ökologischen Grundeinstellung sollte der Neubau – und später auch die Sanierung
der vorhanden Klosterbauten - mit ökologisch und baubiologisch unbedenklichen Materialien geplant und gebaut werden. Neben der geforderten energetischen Einhaltung des Passivhausstandards kamen, so weit baukonstruktiv möglich, ausschliesslich CO2 neutrale Baustoffe aus regionaler Herstellung zur Verwendung.

Die im Klosterwald geschlagenen und im Sägewerk zugesägten Baumstämme wurden nach deren Trocknung direkt vor Ort als nebeneinanderliegende Deckenbalken eingebaut. Neben dem ökologischen Vorteil erzeugt dies eine sehr schöne Untersicht der Decken. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorteil dieser Bauart ist, dass die Wertschöpfung zum größten Teil bei den ausführenden regionalen Firmen bleibt. Für die Dämmung der Wände wurde Stroh von den ökologisch bewirtschafteten Feldern des Klostergutes genutzt.

Die Herstellung der Strohdämmballen verbraucht nur minimale Energiemengen, dämmt hervorragend und lagert für die gesamte Nutzungsdauer CO2 im Gebäude ein. Zudem werden dadurch kurze Transportwege gesichert. Für ein gesundes und angenehmes Raumklima planten die Architekten an den Innenwänden
Lehmputz: er ist feuchteregulierend, nimmt Schadstoffe auf und hat positive Auswirkungen auf das Raumklima und das Behaglichkeitsgefühl der Gäste. Neubau und Bestand werden über ein neues Kellergeschoss, in dem sowohl die umfangreiche Gebäudetechnik als auch die Küche der Klosterschenke untergebracht sind, verbunden. Das Sockelgeschoss ist nicht nur zur Unterbringung dieser Funktionen notwendig. Es dient auch zur Stabilisierung des angrenzenden steilen Hanges, dessen Erddruck auf längere
Sicht die Bausubstanz der historischen Klosterbauten gefährdet hätte. Nach heutigem Stand wird der Neubau nach Fertigstellung das größte strohgedämmte Gebäude in Süddeutschland sein. (BSZ)

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