Bauen

Das gläserne, rund 2000 Quadratmeter große Wüsten- und Urwaldhaus Danakil. (Foto: Ursula Wiegand)

29.07.2021

Der Danakil-Bau ist der Besuchermagnet

Architekturspaziergang durch die diesjährige Bundesgartenschau in Erfurt und ihre Außenstandorte

Erfurt erblüht“ lautet der Titel der diesjährigen Bundesgartenschau, kurz BUGA, die noch bis zum 10. Oktober zu sehen ist. Das animiert die Blüten- und Gartenfans, locken doch 15 000 Quadratmeter Blütenpracht, sehenswerte Ausstellungen und zahlreiche Veranstaltungen. Gartenausstellungen haben dort Tradition. Deutschlands erste fand 1895 in Erfurt statt. In diesem Jahr erblüht Erfurt doppelt, im 36 Hektar großen egapark und auf dem Petersberg mit seiner barocken Festung. Die dortige Zitadelle über der gemütlichen Altstadt zählt zu den besterhaltenen Stadtbefestigungen in Europa.

Schon die Halle 1 im egapark, die 1961 Reinhard Lingner zusammen mit der Parkanlage für die damalige Gartenbauausstellung konzipierte, zählt zu den bedeutendsten Gartendenkmälern der Nachkriegsmoderne. In dem 2014 für 1,2 Millionen Euro sanierten Glasbau finden nun floristische Wettbewerbe statt.

Im egapark dürfen sich die Menschen auf den Rasen setzen, die Pracht von einem Aussichtsturm bewundern oder im Liegestuhl träumen. Das Prestige-Projekt der BUGA ist Danakil, das gläserne, gut 2000 Quadratmeter große Wüsten- und Urwaldhaus, benannt nach der Danakil-Senke in Äthiopien, dem heißesten Gebiet auf der Erde. Drinnen werden in zwei miteinander verbundenen Gebäuden die klimatischen Bedingungen in der Wüste und im Urwald simuliert. Der Danakil-Bau wird Erfurt als neuer Besuchermagnet erhalten bleiben.

Der Petersberg, eine 1665 gegründeten Festung mit acht Bastionen, ist schon ein solcher. Im Festungsgraben blühen neben den alten Mauern Blumen und gelber Waid, mit dem einst Stoffe blau gefärbt wurden. Das eigentliche Highlight dort oben ist die Peterskirche, die ehemalige Klosterkirche der Benediktiner und einer der frühesten und bedeutendsten romanischen Kirchenbauten in Thüringen. Während der Napoleon-Kriege wurde sie jedoch weitgehend zerstört.

Die Krämerbrücke,
Erfurts ältester Profanbau

In ihrem geretteten Erdgeschoss wird die schon am Kirchengiebel bildlich angekündigte Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“ ein Highlight. Drinnen zeigen Zeichnungen Thüringens Schlösser mit edlen Parks, Werke der Bau- und Gartenkunst vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert.

Der Blick von oben auf den Dom St. Marien verstärkt noch die Eindrücke, mit denen die Festung Petersberg punkten kann. Die Altstadt zu ihren Füßen hat ebenfalls vieles zu bieten. Ihr Wahrzeichen ist die Krämerbrücke, Erfurts ältester Profanbau. Nach dem großen Stadtbrand von 1472 wurde sie mit ihren Bauten wiedererrichtet. Nach Schäden aus dem Zweiten Weltkrieg sind noch 32 Fachwerkhäuser erhalten. Eine Erfurter Stiftung hütet dieses Baudenkmal.

Doch damit nicht genug. 25 BUGA-Außenstandorte locken mit Schlössern und historischen Parkanlagen. Eine dieser Perlen ist die Residenzstadt Gotha mit dem Schloss Friedenstein und der Herzoglichen Orangerie, einem spätbarocken Ensemble aus dem 18. Jahrhundert.

Oberhalb der Anlage führt ein Fußweg abseits der Straße zum Schloss Friedenstein, einem frühbarocken symmetrischen Bau aus dem 17. Jahrhundert. Dieser damals größte Schlossbau in Deutschland ist nach wie vor ein Juwel.

Der quadratische Innenhof mit den Ecktürmen imponiert trotz der Sanierungen durch die Bundesrepublik und das Land Thüringen. In der Ferne ist das Herzogliche Museum zu sehen. (Ursula Wiegand)

 

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