Bauen

Der Neubau des Diagnostics Operations Complex II in Penzberg. (Foto: Roche)

05.06.2015

Dreiteiliger Neubau

Neues Produktionsgebäude für Roche in Penzberg

Der neue Diagnostics Operations Complex II (DOC II) von Roche in Penzberg, in dem rund 120 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz haben, ist ein aus drei Gebäudeteilen bestehender Gebäudekomplex. Das zentrale Produktionsgebäude mit sechs Nutzgeschossen, Keller und Dach-Technikzentrale hat eine Höhe von 34 Metern. Die beiden angeschlossenen Produktionshallen mit je einer Nutzebene, Keller, Technikebene und Dachzentrale kommen auf eine Höhe von rund zwölf Metern. Die Brutto-Geschoss-Fläche des gesamten Gebäudekomplexes umfasst etwa 26 000 Quadratmeter.
Ausgestattet ist das neue Gebäude mit großtechnischen Produktionsanlagen im Maßstab bis 3000 Liter zur Aufreinigung von Proteinen, Antikörpern und Antigenen fermentativen Ursprungs, die als Einsatzstoffe, Kontrollen und Kalibratoren für Test Kits benötigt werden. Hinzukommen Anlagen zur Gefriertrocknung, zur Produktion von Kontrollen und Kalibratoren im Maßstab bis 1000 Liter sowie Laboreinrichtungen zur produktionsbegleitenden In-Prozess-Kontrolle und Qualitätssicherung.
Ein besonderes Augenmerk bei der Planung, Entwicklung und Umsetzung des Gebäudes hat Roche auf umweltspezifische Nachhaltigkeit gelegt, wie zum Beispiel der Implementierung von hocheffizienten Energieerzeugungs- und Energierückgewinnungssystemen. So ist der Diagnostics Operations Complex II das erste Gebäude am Standort, das komplett mit Nahwärme – das heißt hier Abwärme aus der Eigenstromerzeugung mittels Gasturbine aus der zum Standort gehörenden Biogasanlage – als Ersatz von Dampf als zentrales Heiz- und Produktionsmedium versorgt wird. Zudem ist es gelungen, für den Prozess der Gefriertrocknung eine Technologie zur großindustriellen Reife zu bringen, die mit geschlossenen Kreisläufen arbeitet und nicht mehr auf den Verbrauch von aufwendig hergestelltem Stickstoff angewiesen ist.
„Mit der Investition in das neue Diagnostik-Produktionsgebäude bringt Roche sein Vertrauen in den Standort Deutschland und Penzberg zum Ausdruck. Dies ist eine große Wertschätzung der einzigartigen Kompetenz unserer Mitarbeitenden“, erklärt Ursula Redeker, Sprecherin der Geschäftsführung der Roche Diagnostics GmbH, und betont: „Das Projektteam hat in Zusammenarbeit mit den vielen externen Partnern dieses komplexe Hochtechnologie-Gebäude mit seinen vielen Produktions- und Laboranlagen exzellent geplant und umgesetzt.“

Ausbau des Biotechnologie-Zentrums

Seit 1972 wird im oberbayerischen Penzberg daran gearbeitet, das Leben von Patienten weltweit zu verbessern. Viele für den medizinischen Fortschritt bedeutende Meilensteine kennzeichnen den Weg vom ehemaligen Bergwerksgelände bis zum hochmodernen Hightech-Standort der Roche Diagnostics GmbH. Heute bildet das Werk in Penzberg auf einem Areal von rund 420 000 Quadratmetern, was etwa der Größe von 50 Fußballfeldern entspricht, eines der größten Biotechnologie-Zentren in Europa und eines der weltweit führenden biotechnologischen Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionszentren im Roche-Konzern. Als einziger Roche-Standort weltweit betreibt Penzberg Forschung, Entwicklung und Produktion für Diagnostics und Pharma parallel und leistet in vielen Bereichen der Biotechnologie Pionierarbeit, die das ganze Spektrum von der Wissenschaft bis hin zum Patienten abdeckt. Der Standort ist zudem mit fast 5500 Mitarbeitenden der größte Arbeitgeber im bayerischen Oberland und einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Region.
Der seit über vier Jahrzehnten dynamisch wachsende Standort hat mit seinen derzeit schon über 90 Hauptgebäuden nun erneut hochmodernen Zuwachs bekommen. Ende April wurde nach nur zwei Jahren Bauzeit und unter Beteiligung von rund 350 externen Baupartnern der so genannte Diagnostics Operations Complex II eingeweiht. Das neue Gebäude für die Produktion von immundiagnostischen Tests, das von der HWP Planungsgesellschaft mbH in Stuttgart entworfen wurde, ergänzt die bereits bestehende Produktion im Diagnostics Operations Complex I, der im September 2010 eingeweiht wurde. Die Investition von 200 Millionen Euro in den Diagnostics Operations Complex II in Penzberg steht ganz im Zeichen der wachsenden Bedeutung der Immundiagnostik im globalen Gesundheitswesen. Allein das immundiagnostische Geschäft war 2014 mit einem Umsatzplus von 13 Prozent der Hauptwachstumsträger der Division Diagnostics und trug zu deren Verkäufen 26 Prozent bei.
Immundiagnostische Tests kommen in Laboren und Krankenhäusern beim Nachweis von schweren Krankheiten, wie Herz-Kreislauf- oder Krebs-Erkrankungen, oder der Kontrolle des Gesundheitszustandes von Patienten zum Einsatz. In der Kardiologie spielt zum Beispiel der Herz-Biomarker Troponin T für die Herzinfarktdiagnostik eine sehr große Rolle. Der Nachweis von Troponin T zeigt eine Herzmuskelschädigung an. Mit einer sensitiven Methode, das heißt, einem Nachweis von schon geringen Erhöhungen von Troponin-T, ist es möglich, die Wartezeit für die Diagnose eines Herzinfarkts auf eine Stunde zu verkürzen und damit in lebenswichtig kurzer Zeit die richtige Therapie einzuleiten.
Bereits heute produziert Roche am Standort Penzberg den größten Teil der Reagenzien und Einsatzstoffe für die weltweit vertriebenen diagnostischen Tests. So wurden allein im letzten Jahr drei Milliarden Tests mit Roche-Produkten durchgeführt. > BSZ Abbildungen (Fotos: Roche)
Das DOC II Gebäude von außen.   Abfüllung von Reagenzien für die Immundiagnostik. Aufreinigung von Proteinen im industriellen Maßstab mithilfe von Chromatographie.

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