Bauen

Das Haus auf Stelzen in Regensburg. (Foto:Manfred Jarisch, Bayerische Staatsforsten)

22.07.2021

Ein Leuchtturmprojekt

Bayerische Staatsforsten eröffnen Leuchtturmprojekt aus Holz in Regensburg

Mit der Eröffnung ihres Hauses auf Stelzen gehen die Bayerischen Staatsforsten voran und zeigen, wie innovative Architektur aus Holz, flächensparendes Bauen und klimaneutrale Städteplanung Hand in Hand gehen können. Das markante mehrgeschossige Gebäude auf dem ehemaligen Parkplatz gegenüber der Zentrale der Bayerischen Staatsforsten in Regensburg ist ein – wegen der außergewöhnlichen Yakisugi-Fassade – schwarz glänzendes Beispiel für ökologisches und klimafreundliches Bauen mit dem regional verfügbaren und nachwachsenden Wertstoff Holz.

Bayerns Forstministerin Michaela Kaniber (CSU) bezeichnete bei der Eröffnung das Haus auf Stelzen als wahres Meisterwerk: „Das Haus auf Stelzen verbindet Baukunst, Ästhetik und Funktionalität in einzigartiger Weise. Denn das Haus auf Stelzen ist sowohl ressourcen- als auch flächensparend gebaut. Es ist ein wahres Vorzeigeobjekt und Innbegriff einer nachhaltigen Stadtentwicklung.“ Zudem betonte Staatsministerin Kaniber, dass Bauen mit Holz aktiver Klimaschutz ist: „Jeder einzelne Kubikmeter Holz speichert eine Tonne Kohlendioxid und ersetzt gleichzeitig andere klimaschädliche Baustoffe wie Beton, Stahl und Kunststoffe. Allein das Haus auf Stelzen spart so insgesamt rund 500 Tonnen Kohlendioxid ein. Das sind gewaltige Zahlen, vor allem, wenn man sich vor Augen führt, dass der Bausektor für mehr als ein Drittel des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich ist.“ Die Ministerin betonte bei Ihrer Eröffnungsrede, dass Holzbau in Bayern zum Standard werden müsse: „Wir müssen den Holzbau im Bewusstsein der Bauherren verankern. Wir werden ein in Deutschland einzigartiges Förderprogramm für den mehrgeschossigen Holzbau auf die Beine stellen. Wir im Sektor Forst und Holz sind uns unserer Verantwortung für den Klimaschutz bewusst. Wir können etwas bewegen und so einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen der bayerischen Klimaziele liefern.“

Martin Neumeyer, Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Staatsforsten: „Wir wollen mit dem Haus auf Stelzen im wahrsten Sinne des Wortes den Wald in die Stadt holen, mit allen damit verbundenen ökologischen Vorteilen. Und wir wollen zeigen, dass man bereits versiegelte Flächen intelligent für Wohnungsbau nutzen kann. Hier sehe ich ein großes Potenzial bei großen Parkplätzen von beispielsweise Einkaufszentren. In den kommenden Jahrzehnten wird Holz seinen festen Platz im Städtebau finden – die Holzzeit hat gerade erst begonnen!“

Dass das Haus eine schwarze Fassade hat, hat neben der optischen Komponente vor allem einen praktischen Grund, erläuterten die Architekten Lisa Schex und Thomas Feigl: „Das Holz wurde einer offenen Flamme bei ungefähr 1200 Grad Celsius ausgesetzt Durch die Hitze verdichten sich die Zellen des Holzes, das Holz bekommt dadurch eine einzigartige Textur, und eine samtige schwarze Farbe. Der Regen perlt an der Fassade ab. Insekten, Pilze und Moose mögen das verkohlte Holz auch nicht: Somit entsteht Holzschutz ohne den Einsatz von Chemie. Die Technik nennt sich Yakisugi, kommt aus Japan und bedeutet so viel wie geflammte Zeder. Es handelt sich dabei um eine alte Handwerkstradition, die Holz haltbar und widerstandsfähig macht. Zum Einsatz kam beim Haus auf Stelzen allerdings keine Zeder, sondern Fichte – wegen ihrer strukturfreudigen Oberfläche.“

Das Haus auf Stelzen setzt neue Maßstäbe für intelligenten Städtebau in Zeiten des Klimawandels: Es zeigt, wie knapp bemessener Raum so nachverdichtet werden kann, dass nicht nur zusätzlicher Wohnraum, sondern auch mehr Grün entsteht.

Das Haus auf Stelzen ist ein Gewinn: Für den Klimaschutz, für die 40 Menschen, die jetzt in dem besonderen Gebäude leben, für Fauna und Flora – und für das Mikroklima in Regensburg. (BSZ)

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