Bauen

In den Teilneubau der Dillinger Josef-Anton-Schneller-Mittelschule wurden rund 25 Millionen Euro investiert. (Foto: Jan Koenen – Stadt Dillingen)

02.08.2024

Ein rundum gelungenes Gebäude

Teilneubau der Dillinger Mittelschule abgeschlossen

Es ist die größte städtische Investition überhaupt, von einer „Jahrhundert-Investition“ ist die Rede: Mit rund 25 Millionen Euro hat die Große Kreisstadt Dillingen a. d. Donau einen Teilneubau für ihre Josef-Anton-Schneller-Mittelschule (JSM) geschaffen. In dieser Summe enthalten sind auch die Außenanlagen und der Rückbau des früheren Klassen-Gebäudes. Die Stadt finanziert dabei rund 15 Millionen Euro selbst, knapp 10 Millionen kamen vom Freistaat Bayern.

Hintergrund: Der bisherige rund 50 Jahre alte Klassentrakt war aufgrund seiner Bausubstanz und vor allem auch energetisch in einem Zustand, der Handlungsbedarf aufzeigte. Der Stadtrat ließ verschiedene Optionen prüfen – Sanierung und Neubau. Schnell war klar: Eine Bestandssanierung hätte zahlreiche Unwägbarkeiten sowohl hinsichtlich der Kosten als auch des Zeitrahmens bedeutet. Ein Neubau hingegen ließe auch die Realisierung neuer pädagogischer Konzepte besser zu, ebenso ließen sich so die Finanzen und der Fertigstellungszeitraum wesentlich besser kontrollieren.

So fiel der Beschluss auf einen Teilneubau des Klassentrakts. Die Ertüchtigung beziehungsweise der Neubau des angrenzenden Fachklassentrakts erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.

Von Beginn an wurde die Stadt als Bauherr eng von einem Projektsteuerer begleitet (Hitzler Ingenieure, München). Die Planung übernahm das Büro Köhler Architekten aus Gauting, die Außenanlagen wurden von L+P Landschaftsarchitekten, München, übernommen. Rund 60 Gewerke waren insgesamt eingebunden und mussten koordiniert werden.

Eng eingebunden in die gesamte Planung war von Beginn an die Schulfamilie der JSM, die gemeinsam mit dem Stadtrat, dem Stadtbaumeister und dem Stadtbauamt die Vorstellungen, Ziele und Wünsche in Richtung der Planer kommunizierten. Wesentliche Teile wie etwa das Farbkonzept der neuen Schule wurden aus dem Kollegium heraus erarbeitet und sorgen heute für eine zusätzliche Identifikation mit dem neuen Gebäude.

Im Erdgeschoss dominieren dunkel gehaltene Faserzementplatten. In den Obergeschossen gibt es bandartig grüngelbe Töne zwischen den Fenstern. Die Farbpalette umfasst schwefelgelb, grün, petrol und gelbgrün. Die Farbgebung orientiert sich auch an der benachbarten Turnhalle, die bis 2019 aufwendig saniert wurde.

Zum pädagogischen Konzept des neuen Klassengebäudes: Der Schulfamilie war die Schaffung von Lernfluren und Differenzierungsräumen von Beginn an ein wichtiges Anliegen, beides konnte im fertigen Konzept umgesetzt werden. Das Gebäude wurde als Passivhaus nach dem KFW-55-Standard errichtet.

Fertiggestellt im
Zeit- und Kostenrahmen

Der offizielle Baubeginn für das neue Schulhaus war im Juli 2019. Damals ahnte niemand, dass die kommenden Jahre geprägt sein würden von der Corona-Pandemie und den hiermit zusammenhängenden Einschränkungen sowie allgemeinen Kostensteigerungen. Dennoch gelang es Bauträger und Projektsteuerer, das Gebäude wie geplant im Sommer 2021 bis auf die Außenanlagen fertigzustellen. Und dies sowohl im Zeit- als auch im Kostenrahmen.

Aufgrund der damaligen Umstände wurden der Umzug ins neue Gebäude und die Inbetriebnahme in der zweiten Jahreshälfte 2021 jedoch noch ohne große Feierlichkeiten begangen. Eine offizielle Einweihung fand schließlich im Dezember 2022 statt, zu diesem Zeitpunkt waren die Außenanlagen allerdings noch nicht vollendet.

Dies geschah während des Jahres 2023, unter anderem mit der Neuanlage des Pausenhofs mit seinen Platanen, die später ein durchgängiges Blätterdach bilden sollen. Ebenso wurden die Laufbahn und der Sportplatz hergerichtet. Auch die alte Goethe-Eiche konnte erhalten werden – jetzt ist sie das Zentrum eines Grünen Klassenzimmers.

Bei einem Tag der offenen Tür im Juli 2024 betonte Dillingens Oberbürgermeister Frank Kunz (CSU) auch im Namen des Stadtrats: „Bei aller Freude über das rundum gelungene neue Gebäude als Hülle und die Ausstattung – im Mittelpunkt steht bei einer Schule natürlich immer der Inhalt. Also die Art und Weise, wie die Schulfamilie dieses Schulgebäude mit Leben erfüllt. Und hier bin ich einfach nur begeistert davon, wie dieses neue Haus angenommen wird.“

Stellvertretend dankte der Rathauschef Schulleiter Markus Reutter für die hervorragende Zusammenarbeit in all den Planungs- und Baujahren: „Das war eine wahre Herkulesaufgabe neben dem ohnehin schon fordernden Arbeits- und Unterrichtsalltag.“

Beim Tag der offenen Tür kamen zahlreiche Gäste und zogen ein rundum positives Fazit. Eine Besucherin, die beruflich mit Schulen im gesamten Freistaat vertraut ist, stellte begeistert fest: „Eines der schönsten Schulgebäude, in denen ich jemals war.“ Auch von den Schülerinnen und Schülern wird das neue Haus hervorragend angenommen, dies wird tagtäglich deutlich. (BSZ)

 

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