Bauen

Der moderne Neubau und das sanierte, denkmalgeschützte Gebäude (rechts) daneben. (Foto: Bucher Properties Gruppe, Erich Spahn)

30.07.2021

Gehobene Aufenthaltsqualität geschaffen

Neubau und Sanierung von zwei Geschäftshäusern am Pasinger Marienplatz

Am Pasinger Marienplatz im Westen von München errichtete die Bucher Properties Gruppe in rund vier Jahren Bauzeit einen modernen Neubau und sanierte gleich nebenan ein kleineres, denkmalgeschütztes Gebäude. Diese beiden Projekte am Pasinger Marienplatz sind eingebettet in ein um die Wende des letzten Jahrhunderts entstandenes und bis heute erhaltenes gründerzeitliches Ensemble des ehemaligen Ortskerns Pasings.

Der Neubau ersetzt hierbei einen in den Inflationsjahren 1920/1921 errichteten und 2017 abgerissenen zweigeschossigen Behelfsbau, die sogenannte Pappschachtel. In direkter Nachbarschaft sanierte Bauherr und Geschäftsführer Martin Bucher das 1921 von Josef Lang im klassizisierenden Stil errichtete „Confetti-Haus“. Dieses steht insbesondere aufgrund der Errichtung in einer den Inflationsjahren entsprechenden speziellen, experimentellen Sparbauweise unter Denkmalschutz.

Auf dem Neubau lagen viele Erwartungen seitens der Stadt sowie der Bürger: Von einem Einfügen in das vorhandene historische Ensemble über die Belebung des Platzes bis hin zu Adressbildung und Schaffung eines neuen Identifikationspunkts für Pasing waren die Anforderungen vielfältig. Frequenz und Aufenthaltsqualität schafft Geschäftsführer Martin Bucher durch den Nutzungsmix im Neubau sowie im denkmalgeschützten Sanierungsobjekt.

Modernes Erscheinungsbild

Mit Edeka im Erd- und 1. Obergeschoss sowie Lidl im Untergeschoss sind zwei starke Einzelhändler für die Versorgung der umliegenden Bevölkerung eingezogen und generieren durch hohe Kundenzahlen tagsüber Frequenz. Das Restaurant L’Osteria mit seinem lässigen Ambiente lockt die Gäste mit italienischer Küche zum Pasinger Marienplatz. Es befindet sich im Erd- und 1. Obergeschoss, wobei die beiden Ebenen über einen Luftraum und eine interne Treppe vertikal miteinander verbunden sind. Das Gastronomiekonzept Cotidiano im Altbau bietet über den ganzen Tag hinweg Speisen und Getränke in ungezwungener und gemütlicher Atmosphäre. Beide Konzepte beleben mit großen Außenbereichen den Platz bis in den Abend und laden zum Verweilen ein.

Das Boutique Hotel Miano mit seinen gemütlichen und sogleich äußerst stilvoll eingerichteten Zimmern zieht Geschäfts- und Städtereisende nach Pasing. Die zweigeschossige Hotellobby des Hotels hat ihren Antritt im Erdgeschoss am Pasinger Marienplatz. Die Rezeption befindet sich im 1. Obergeschoss. Die hochwertig möblierten Hotelzimmer sind im 2., 3. und 4. Obergeschoss untergebracht. Parkmöglichkeiten sind in der hellen und großzügigen Tiefgarage im 2., 3. und 4. Untergeschoss vorhanden. Die schrankenfreie Ein- und Ausfahrt orientiert sich im Erdgeschoss zur Institutstrasse, einer Seitenstraße. Dieser Nutzungsmix bringt die Bürger Pasings mit Menschen aus der Region bis hin zu internationaler Kundschaft am Pasinger Marienplatz zusammen.

Der Entwurf des Neubaus von Auer Weber Architekten schafft durch Architektur, Materialität und Farbigkeit ein modernes und hochwertiges Erscheinungsbild. Die Dachformen der Umgebung dienen als Vorbild für die gestalterische Überformung der Blockrandbebauung. Die Dachflächen des Neubaus werden durch gezielte Faltung zu den stadtbildtypischen Giebel- und Walmdachformen modelliert. Hierdurch verankert sich der Neubau selbstverständlich und ohne historisierenden Anspruch in sein städtisches Umfeld. Die markante und gleichzeitig freundliche Fassade aus hellem Klinker bietet ein hohes Maß an Eigenständigkeit und Identifikationspotenzial mit dem Standort.

Bei der Renovierung des denkmalgeschützten Gebäudes bestanden die Herausforderungen in der Umsetzung der statischen, brandschutz- und haustechnischen Ertüchtigungen des Gebäudes, um mit dem Cotidiano ein modernes Gastronomiekonzept beherbergen zu können. Das Büro be_planen Architektur erstellte ein gelungenes Raumkonzept, in dem das Alte mit dem Neuen offen verbunden wird. Im Erdgeschoss wurde ein Teil der seitlichen Fassade mit einer modernen Glasfassade geschlossen. Diese reicht vom Erd- bis ins 1. Obergeschoss und belichtet die Innenflächen. Hierdurch entstehen in dem kleinen Gebäude helle und offenen Räume.

Die Entscheidung des Mieters zu einer offenen Decke mit schwarz gestrichenen haustechnischen Anlagen führt diese Idee fort. Eine offen gestalteten Stahltreppe bringt den Gast in den 1. Stock. Hier wurde der Grundriss geöffnet, der Dachstuhl teilweise offengelegt und so die Konstruktion sichtbar gemacht. Geölte, historische Holzbalken kontrastieren hier mit schwarz gestrichenen Metallbauteilen und verbinden so wieder Alt mit Neu. Die Sanierung wurde mit Mitteln der Städtebauforderung im Bund-Länder-Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ sowie mit Mitteln der Landeshauptstadt München gefördert.

Die Projekte heben nicht nur zum Platz hin die Aufenthaltsqualität. Mit einer Durchwegung des Quartiers entstehen ruhige Aufenthaltsorte für Anwohner und Kunden im rückwärtigen Bereich. Dies lockert das Quartier sowie die Front zum Marienplatz auf. Die Durchwegung wurde im Rahmen des Städtebauförderungsprogrammes Teil IV „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ gefördert.

Mit diesen beiden Projekten ist es Martin Bucher gelungen, das Ensemble am Pasinger Marienplatz würdig zu ergänzen und sogar herauszuputzen. Der Mietermix schafft für unterschiedliche Kundengruppen einen attraktiven Anziehungspunkt über den ganzen Tag und Abend hinweg. Die besondere Architektur des Neubaus schafft den gewünschten Identifikationspunkt. So wird der Pasinger Marienplatz nach der Verkehrsberuhigung belebt und die Aufenthaltsqualität vor Ort gestärkt.  (Monika Muerth)

 

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