Mit der feierlichen Grundsteinlegung hat die Eckpfeiler Immobilien Gruppe einen symbolträchtigen Schritt auf dem Weg zur Realisierung des neuen Stadtquartiers "Kirschgärten" im Münchner Westen vollzogen. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) bezeichnete das Projekt als „klimaneutrales Vorzeigeprojekt“.
Das Projekt der Eckpfeiler Immobilien Gruppe verwandelt ein ehemals vollständig versiegeltes Gewerbeareal in Untermenzing in ein zukunftsweisendes, lebendiges und grünes Quartier. Die Gebäude des ersten Bauabschnitts werden in Holzhybrid-Bauweise errichtet, was eine CO₂-Ersparnis von etwa 40 Prozent gegenüber konventioneller Bauweise ermöglicht. Die Energieversorgung erfolgt komplett klimaneutral: Ein Grundwasserwärmenetz in Kooperation mit den Stadtwerken München (SWM), dezentrale Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen auf mehr als der Hälfte der Dachflächen sorgen dafür, dass bis zu 95 Prozent des Energiebedarfs im Quartier selbst erzeugt werden.
Neben einem Landschaftspark und begrünten Innenhöfen entstehen Retentionsdächer und Sickermulden, die das Schwammstadtprinzip konsequent umsetzen. Regenwasser wird nach Möglichkeit auf den Dächern gespeichert und versickert ansonsten vollständig auf dem Grundstück. So ist das Quartier auf Starkregenereignisse vorbereitet und verbessert kontinuierlich das Mikroklima.
Die Kirschgärten wurden von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) mit der Platin-Vorzertifikat als „nachhaltigstes Stadtquartier Deutschlands“ ausgezeichnet. Dabei erreichten sie mit rund 90 Prozent den höchsten jemals vergebenen Wert für ein Quartier-Zertifikat, mit Bestwerten für die Mobilitätsinfrastruktur (100%), sozialer Infrastruktur (110%) und Stadtklima (120%).
Das Gelände des ehemaligen Dampfsägewerks Theodor Kirsch & Söhne war über Jahrzehnte hinweg eine asphaltierte Fläche, geprägt von Logistikhallen und Schwerlastverkehr im gesamten Umfeld. Das bestehende Baurecht hätte die doppelte Menge an Gewerbefläche erlaubt, was die Belastung für das Viertel weiter erhöht hätte. Die Vision der Eckpfeiler Immobilien Gruppe war es jedoch, aus diesem mit viel Verkehr belasteten Logistikstandort eine grüne Oase zu gestalten, die sich harmonisch in Untermenzing einfügt und die Lebensqualität im Viertel verbessert.
„Die Kirschgärten sind ein Bekenntnis zu nachhaltiger Stadtentwicklung, die Soziales, Ökologie und Ökonomie verbindet“, betonte Wolfgang Bogner, geschäftsführender Gesellschafter der Eckpfeiler Immobilien Gruppe. „Dieses Projekt zeigt, dass wir den Herausforderungen des Klimawandels mit kluger Planung und innovativen Konzepten begegnen können – und dabei gute Wohnqualität für alle Generationen zu bezahlbaren Preisen schaffen können“. Er fügt hinzu: „Man sieht daran, wie weit man kommen kann, wenn man umsetzt, was einem sinnvoll und machbar erscheint – auch, wenn es vorher noch kein anderer getan hat. Die heutige Grundsteinlegung steigert unsere Vorfreude auf ein besonders lebendiges, nachhaltiges und grünes Quartier in Untermenzing.“
München wächst – mit Wohnraum für alle
Die Kirschgärten schaffen rund 1500 neue Wohnungen für etwa 3000 Menschen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf bezahlbarem Wohnraum: 40 Prozent der Geschossflächen sind dem geförderten Wohnungsbau gewidmet, wobei die ersten 226 Wohnungen zu mehr als 90 Prozent in diesem Segment entstehen.
Oberbürgermeister Reiter dankte dem Team von Eckpfeiler für die qualitätsvolle Entwicklung und hob die Rolle privater Bauherren bei der Lösung aktueller Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt hervor: „München braucht dringend neue Wohnungen, auch und gerade für Menschen, die sich eine Wohnung auf dem freien Markt nicht leisten können. Die Kirschgärten sind ein gutes Beispiel dafür, wie wir dieser Herausforderung begegnen können. Die entstehenden Wohnungen werden den angespannten Mietmarkt in München ein Stück weit entlasten. Und die durchdachte soziale Mischung des Quartiers fördert ein echtes Miteinander aller Generationen.“ Das Quartiersmanagement habe in der klugen Kombination mit dem Angebot des Nachbarschaftstreff, der Mobilitäts- und Energieberatung sowie der Vermittlung von Coworking- und Gemeinschaftsflächen in dieser Konsequenz in der freien Wohnungswirtschaft durchaus Modellcharakter.
In Vertretung der Stadtbaurätin nannte Michael Bacherl, Leiter der Münchner Stadtplanung, das Projekt exemplarisch für neue Urbanität: „Wir brauchen dringend mehr Wohnraum. Gute Stadtplanung schafft nicht nur bezahlbare Wohnungen, sondern auch Orientierung, Identität und Lebensqualität. Mit einem zentralen öffentlichen Park und dem grünen Quartiersplatz, ist es gelungen, dass die Umstrukturierung des ehemaligen Gewerbegebietes als positiver Beitrag auf den gesamten Stadtteil wirkt. Die Kirschgärten stehen exemplarisch für eine neue Generation von Quartieren in München: dicht, gemischt, grün und klimagerecht. Hier werden ökologische Innovation, soziale Verantwortung und räumliche Qualität zu einem zukunftsfähigen Stück Stadt verbunden.“
Das städtebauliche Konzept der Kirschgärten stammt aus der Feder des renommierten Büros Hilmer Sattler Architekten Ahlers Albrecht. Im Rahmen der Grundsteinlegung erklärte Architektin Rita Ahlers das städtebauliche Konzept und ihr Vorgehen so: „Städtebau beginnt mit der Frage: Wie wollen wir leben – gemeinsam, nachhaltig und mit Rücksicht auf die Umwelt, die wir gestalten. Die Kirschgärten sind eine Antwort darauf: Architektur öffnet sich hier dem Leben – zwischen öffentlichem Park, durchlässigen Höfen und privaten Rückzugsorten.“
Ein solch anspruchsvolles Konzept kann nur gelingen, wenn über den Tellerrand hinaus gedacht wird, machte Architekt Maximilian Maier von Maier Neuberger Architekten deutlich, der mit seinem Büro den ersten Bauabschnitt gestaltet hat. „Die Kirschgärten sind kein Quartier von der Stange, sondern ein Ort, der im Dialog entstanden ist, mit vielfältigen Perspektiven entwickelt. Uns hat gereizt, wie Offenheit, soziale Verantwortung und klimagerechtes Bauen hier zu einer gemeinsamen Haltung geworden sind – nicht als fertiges Bild, sondern als Prozess." (BSZ)
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