Bauen

Blick in die neue Dreifachsporthalle. (Foto: Zweckverband Staatliche weiterführende Schulen Im Südosten des Landkreises München)

02.11.2017

Kletterwand am Giebel

Neue Dreifachsporthalle in Ottobrunn

Über ein vom Zweckverband Staatliche weiterführende Schulen im Südosten des Landkreises München durchgeführtes VOF-Verfahren erhielt das Architekturbüro Peck.Daam Architekten aus München den Auftrag für die Planung der Dreifachsporthalle in Ottobrunn.
Der Bedarf ergab sich durch das benachbarte, jüngst neu erbaute Gymnasium Ottobrunn. Die Dreifachsporthalle ist als Schulsportanlage mit zusätzlicher Abendnutzung durch regionale Vereine konzipiert. Die Lage des Baukörpers ist im Wesentlichen vorgegeben durch das benachbarte Gymnasium, die im Nordwesten geplante neue Sportanlage und die Adalbert-Stifter-Straße im Nordosten, erklärt Architekt Armin Daam. Die Sporthalle ist so weit nach Südosten abgerückt worden, dass eine bauliche Erweiterung (Verlängerung) des Gymnasiums möglich ist, ohne dass die unterirdischen Räume der Sporthalle überbaut werden müssten. Prägend für die Gestaltung des Gebäudes ist laut Daam die bestehende Baumkulisse im Süden des Grundstücks. Die Sporthalle ist teilabgesenkt, sodass oberirdisch lediglich der Luftraum der Sporthalle sowie das Foyer sichtbar sind. Umkleiden, Geräteräume, Konditionsraum und Nebenräume sind unterirdisch situiert. Den drei Teilhallen ist jeweils ein Umkleidebereich sowie ein Geräteraum zugeordnet, erklärt der Architekt. Das gesamte Gebäude (einschließlich Konditionsraum) ist barrierefrei erschlossen. Die zwei baulichen Rettungswege sind über die Haupt- beziehungsweise Außentreppe sichergestellt. Der Konditionsraum ist sowohl von der Sporthalle aus, als auch unabhängig davon, direkt vom Treppenraum erschlossen.
Das Gebäude öffnet sich mittels einer raumhohen Pfosten-Riegel-Fassade auf gesamter Länge auf der Nord- sowie Südseite und ermöglicht einen Blick durch das Gebäude hindurch auf das Grün des Walds auf der Südseite. Es entsteht, so Daam, ein „Schaufenster“ zum Wald. Ein großzügig auskragendes Vordach auf der Nordseite „bildet eine einladende Geste und schafft Aufenthaltsqualität“, betont der Architekt. Die Schmalseiten des Gebäudes sind konsequent geschlossen und mit einer hinterlüfteten, gedämmten Bekleidung aus wetterfestem Stahl (Cortenstahl) bekleidet. Die Rostoberfläche dieser äußerst widerstandsfähigen Fassade harmoniert laut Daam mit dem Blattwerk des benachbarten Walds. „Montage- und sonstige Spuren sind nicht störend, sondern Teil einer lebendigen Patina.“ Während der unterirdische Teil des Gebäudes eine reine Stahlbetonkonstruktion ist, wurde die Tragkonstruktion des Dachs als strenge Stahlkonstruktion ausgeführt, schreibt der Architekt. Das Raster der Stützen nimmt in wirtschaftlicher Weise Bezug auf das Fassadenraster. Lediglich der Eingangsbereich und die Giebelwände der Sporthalle wurden aus statischen Gründen in Stahlbeton ausgeführt. Die Stahlbetonwände und -decken wurden mit einer Bretterschalung als Sichtbetonwände ausgeführt, die mittels eines abgestimmten Beleuchtungskonzepts in Szene gesetzt werden. Diese Sichtbetonwände schaffen nach den Worten des Architekten zusammen mit den weiteren Materialien (Eichenholz, dunkler Boden, Metall) eine ruhige, freundliche Atmosphäre. Sogenannte Lichtkamine bringen Tageslicht in die unterirdischen Flurzonen. Die Ausstattung der Ottobrunner Sporthalle wurde bis ins Detail mit den künftigen Nutzern abgestimmt und erfüllt alle aktuellen Anforderungen des modernen Schulsports. Ein Teil des Konditionsraums ist als Boulderbereich konzipiert. „Höhepunkt“ der Sporthalle ist für Architekt Daam ohne Zweifel die an der Giebelwand angebrachte Kletterwand, „die als Blickfang die Halle optisch dominiert“.
(Friedrich H. Hettler)

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche

Soll Bayern weiter am späten Sommerferienstart festhalten?

Unser Pro und Contra jede Woche neu
Diskutieren Sie mit!

Die Frage der Woche – Archiv
X
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2024

Nächster Erscheinungstermin:
28. November 2025

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 29.11.2024 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.