Bauen

Die Gesamtkosten für die Westumfahrung Starnberg und den Ausbau bei Mamhofen betrugen 16,1 Millionen Euro. (Foto: Staatliches Bauamt Weilheim)

18.04.2019

Mehr Verkehrssicherheit

Staatsstraße 2069: Westumfahrung Starnberg und Ausbau Mamhofen

Die Westumfahrung Starnberg und der Ausbau bei Mamhofen sind wesentliche Bausteine für eine leistungsfähige Verbindung zwischen der A96 bei Gilching und der B2 im Süden von Starnberg. Zusätzlich zum Bau der Westumfahrung Starnberg wurde als Lückenschluss der Ausbau bei Mamhofen vorgenommen, um die Streckencharakteristik im Gesamtabschnitt zu vereinheitlichen, Fahrzeit zu sparen und die Verkehrssicherheit zu steigern.

Mit Verkehrsfreigabe wird die Aus- und Neubaustrecke zur Staatsstraße (St) 2069. Gleichzeitig wird die Kreisstraße STA 3 vom nördlichen Ende der Westumfahrung Starnberg bis zur „Waldkreuzung“ (Kreuzung St 2069 mit STA 3) zur Staatsstraße 2069 aufgestuft. Im Gegenzug wird die bestehende Staatsstraße 2069 zwischen „Waldkreuzung“ und Einmündung in die B2 am Tutzinger-Hof-Platz in Starnberg zur städtischen Straße abgestuft. Damit entsteht eine von Ortsdurchfahrten freie Staatsstraßenverbindung von der A96 bis zur B2 im Süden von Starnberg.

Infolge des Baus der Umfahrung Ober-/Unterbrunn hat die Verkehrsbedeutung der Nord-/Südverbindung zwischen der Autobahn A96 und der Bundesstraße B2 stark zugenommen. Es folgten der Umbau der Maxhof- und der Waldkreuzung. Variantenuntersuchungen für die Westumfahrung Starnberg begannen bereits im Jahr 2001. Seit 2009 wird das Projekt „Westumfahrung Starnberg“ im Rahmen des Finanzierungsprogramms „Staatsstraßenortsumgehungen in kommunaler Sonderbaulast“ verwirklicht. Durch den damit verbundenen finanziellen Beitrag der Stadt Starnberg in Größenordnung von 20 Prozent der Gesamtkosten kann das Projekt deutlich früher realisiert werden als in Regelbaulast durch den Freistaat.

Zur baurechtlichen Sicherung des Projekts wurde ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet, das im Februar 2014 mit Planfeststellungsbeschluss abgeschlossen wurde. Die Stadt Starnberg führte anschließend die Grunderwerbsverhandlungen für die Westumfahrung durch, das Staatliche Bauamt Weilheim für den Ausbau bei Mamhofen. Planung, Ausschreibung, Vergabe und Bauabwicklung für das Gesamtprojekt (Westumfahrung Starnberg und Ausbau bei Mamhofen) betreute und steuerte vollumfänglich das Staatliche Bauamt Weilheim.
Für das Jahr 2030 werden auf der neuen Staatsstraßenverbindung 8300 Kraftfahrzeuge pro 24 Stunden prognostiziert. Durch die mit der Verkehrsfreigabe folgende Abstufung der Hanfelder Straße zur städtischen Straße wird eine zusätzliche Verlagerung des Verkehrs auf die Westumfahrung erfolgen, wenn die Stadt Starnberg entsprechende verkehrsrechtliche Maßnahmen und Umbaumaßnahmen auf der Hanfelder Straße vornimmt.

Die Bauzeit der Westumfahrung Starnberg betrug rund drei Jahre (2016 bis 2018). Die bauvorbereitenden Rodungsarbeiten wurden aus naturschutzrechtlichen Gründen bereits im Winter 2015/2016 vorgenommen. Im Frühjahr 2016 startete der Bau der Ingenieurbauwerke, insbesondere der Grünbrücke, deren Fertigstellung sich über die gesamte Bauzeit erstreckte.

Der eigentliche Bau des Straßenkörpers sowie einer Radwegüberführung und der Überführung der Gemeindeverbindungsstraße von Hadorf nach Söcking erfolgte ab 2017.
Mit dem Ausbau bei Mamhofen und dem Bau eines Bypasses an der „Waldkreuzung“ mit bevorrechtigter Zufahrt aus Norden wird als verkehrslenkende Maßnahme der Verkehr am Kreisverkehr vorbei direkt in Richtung Westumfahrung geleitet. Dadurch wird die Attraktivität dieses Streckenabschnitts zusätzlich gesteigert.

Eingriffe in den Naturhaushalt


Der Ausbau bei Mamhofen wurde parallel zum Bau der Westumfahrung im Jahr 2018 vorgenommen, sodass beide Maßnahmen zeitgleich fertiggestellt werden.

Den Vorteilen, den die Umfahrungsstraße den lärm- und abgasgeplagten Anwohnern bringt, stehen Eingriffe in den Naturhaushalt gegenüber. Mit der Umsetzung des landschaftspflegerischen Begleitplans werden Beeinträchtigungen von Tierpopulationen vermieden sowie Eingriffe in Natur und Landschaftsbild ausgeglichen. Im Bereich östlich des Naturdenkmals Galgenberg wurde eine 79 Meter lange Grünbrücke errichtet. In weiteren Streckenabschnitten wurden Amphibienschutzanlagen eingebaut.

Insgesamt wurden Ausgleichsmaßnahmen wie Grünlandextensivierungen und die Aufforstung von Laubwald in einer Größenordnung von 15,1 Hektar geschaffen. Die Eingriffe in das Landschaftsbild wurden durch Gestaltungsmaßnahmen wie zum Beispiel Böschungsbepflanzungen im Zuge der Baumaßnahme kompensiert.

Bauherr der Westumfahrung Starnberg ist die Stadt Starnberg, die eine hohe staatliche Förderung in Höhe von rund 80 Prozent der Gesamtkosten aus dem Sonderbaulastprogramm nach Artikel 13 f Finanzausgleichsgesetz erhält. Bauherr und alleiniger Kostenträger für den Ausbau bei Mamhofen ist der Freistaat, der somit rund 84 Prozent der Gesamtkosten (rund 13,5 Millionen Euro) für die neue Staatsstraßenverbindung St 2069 zwischen der Waldkreuzung und südlichen Anbindung bei Söcking trägt. (Rafael Zuber)

(Die 79 Meter lange Grünbrücke, eine Amphibienschutzanlage sowie der Kreisverkehr mit Brücke - Fotos: Staatliches Bauamt Weilheim)

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche

Ist das geplante Demokratiefördergesetz sinnvoll?

Unser Pro und Contra jede Woche neu
Diskutieren Sie mit!

Die Frage der Woche – Archiv
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2023

Nächster Erscheinungstermin:
29. November 2024

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 24.11.2023 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.