Bauen

Der denkmalgeschützte und sanierte Gasthof zur Post. (Foto: Sebastian Schels/H2M Architekten-Ingenieure-Stadtplaner)

22.10.2020

Neue attraktive Ortsmitte

Sanierung und Umbau des Gasthofs zur Post und Neubau eines Bürgersaals im oberbayerischen Tyrlaching

Die oberbayerische Gemeinde Tyrlaching erhält mit dem Ensemble des denkmalgeschützten Gasthofs zur Post und mit dem Neubau des Bürgersaals eine neue attraktive Ortsmitte. Es entstand ein vielfältig bespielbarer Ort, der zur Pflege von Traditionen wie zum Setzen neuer Impulse, für das kulturelle und soziale Leben der Gemeinde, gleichermaßen beiträgt.

Der Gasthof zur Post wurde in seiner jetzigen Form um 1700 errichtet und war seitdem durchgehend als Wirtshaus in Betrieb. Die ursprüngliche Disposition ist weitestgehend erhalten. Im Erdgeschoss des zweigeschossigen Satteldachgebäudes befindet sich das Gasthaus mit einer historischen Fletz mit Stichkappengewölbe, die Schänke mit zwei Gasträumen und einer Gastronomieküche. Im Obergeschoss werden für die örtlichen Vereine der ehemalige Hochzeitssaal sowie stuckverzierte Räume zur Verfügung gestellt.

In den letzten 300 Jahren wurde der Gasthof zur Post, der heute unter Denkmalschutz steht, außen wie innen immer wieder baulichen Veränderungen unterzogen. Bei umfangreichen Renovierungsarbeiten in den 1960-/70er-Jahren wurde unter anderem der Dachstuhl vollständig erneuert, ein Anbau mit Toiletten an der Ostfassade errichtet, Betondecken eingebaut und die Fassade neu verputzt.

Die nun erfolgte Sanierung und der Umbau im denkmalpflegerischen Sinne bedeuteten, das Gebäude – unter Berücksichtigung geltender Baustandards – wieder weitestgehend seinem ursprünglichen Erscheinungsbild zurückzuführen. Zum Beispiel wurde an der Fassade der zement- und kunstharzhaltige Putz aus den 1960-/70er-Jahren abgetragen und durch einen Luftkalkputz ersetzt.

Die Faschen an den Fenster- sowie Türöffnungen wurden als gekalkte und geätzte Faschen wiederhergestellt. Fenster und Türen wurden in Massivholzbauweise im denkmalgerechten Stil ersetzt, Fensterbleche nach historischem Vorbild gefertigt. Stuckdecken in den Räumlichkeiten im 1. Obergeschoss wurden aufwendig restauriert und zum Teil ergänzt. Dabei konnten kleinflächig gemalte Dekore an den Decken freigelegt werden.
Ebenfalls konnten historische Einbauten wie zum Beispiel bauzeitliche Balken, Fenster, Fenstergitter und Türen restauriert und erhalten werden. Der Dachstuhl wurde unter Berücksichtigung der historischen Lage und Anzahl der Pfetten komplett erneuert, neu eingedeckt und historische Elemente wie der Kamin restauriert. Der Erkeranbau erhielt eine neue denkmalgerechte Kupferblecheindeckung.

Ein Zwischenbau verbindet Gasthof mit Bürgersaal

Der eingeschossige Neubau des Bürgersaals ergänzt das Ensemble und schiebt sich als Monolith aus dem Hang, ordnet sich jedoch gleichzeitig dem Denkmal unter. Die Stampfbetonfassade interpretiert die Erdschichten des Hangs und harmoniert in der Farbigkeit mit dem Luftkalkputz des Denkmals. Ein Zwischenbau verbindet den Gasthof mit dem Bürgersaal und beinhaltet das Eingangsfoyer des Bürgersaals sowie die Nebenräume beider Gebäude.

Großzügige Landschaftstreppe

Durch die Gebäudeanordnung entsteht ein Innenhof, der sich durch eine großzügige Verglasung mit Foyer und Bürgersaal verbinden und unterschiedlich bespielen lässt. Das begrünte und begehbare Dach ist über eine großzügige Landschaftstreppe mit dem Innenhof verbunden. Hier können Freiluftveranstaltungen wie Musikkonzerte, Trauungen und Freiluftkino stattfinden. Im Inneren des Tyrlachinger Bürgersaals wurden maßgeblich die Materialien Holz und Sichtbeton verwendet. (BSZ)

(Der neue Bürgersaal - Foto: Sebastian Schels/H2M Architekten-Ingenieure-Stadtplaner)

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