Bauen

Robert Fischer, Eric Frisch und Thomas Eckert (von links) im Innenhof des Goethe-Gymnasiums. (Foto: Probst)

13.05.2016

"Neues wagen, ohne waghalsig zu werden"

Das Erfolgsgeheimnis des Regensburger Architekturbüros Dömges

Wenn Vielfalt und Erfolg überhaupt einen Namen haben, dann muss er sich so buchstabieren: D-Ö-M-G-E-S, Regensburg, Boelckestraße 38. In einem Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden Robert Fischer und den Vorstandsmitgliedern Thomas Eckert und Eric Frisch, alle drei Aktionäre der Dömges AG, gelang es, die Stärken dieser „1. Architekten-AG in Bayern“, so Fischer, unter die Lupe zu nehmen.
1946 vom Rheinländer Max Dömges gegründet und operativ von 2004 bis 2005 von Sohn Siegfried und dem bereits 1991 als Partner beigetretenen Robert Fischer fortgeführt, nimmt das Büro mit seinen heute 53 Mitarbeitern neben dem Kerngeschäft (Planung von Gebäuden in nahezu allen Sparten, ausgenommen Krankenhäuser) auch im Bereich Städtebau eine Schlüsselrolle im ostbayerischen Raum ein.

Qualitativ hohes Niveau


Mit dem Bau der Universität Regensburg und eines Siemens-Erholungsheims im Landkreis Regen gelang dem Büro Dömges in den 1960er Jahren der Durchbruch. Die Zahl der Referenzprojekte ist mittlerweile Legion und auf die Schul- und Hochschulbauprojekte, mit denen man in den 1980er und 1990er Jahren Erfahrungen sammeln konnte, ist man noch heute stolz. Aber genauso auch auf den Bau von Justizvollzugsanstalten wie etwa in Weiden, Stralsund, Gablingen oder Augsburg, um nur einige zu nennen. Vor Kurzem wurde gerade in Regensburg das Goethe-Gymnasium saniert und eine neue Dreifachsporthalle dazu gebaut, wo die Arbeitsmaxime des Bürogründers, „Neues wagen ohne waghalsig zu werden“, wieder einmal bestätigt wurde. Ziel war und ist es, so Eckert und Frisch, eine Architektur zu finden, mit qualitativ hohem Niveau, die auch emotional anspricht. Die Mischung aus „Rauhheit, Stofflichkeit und Farbigkeit“, die die Sanierung des Goethe-Gymnasiums und seinen Neubauten auszeichnet, ist laut Eckert dafür Garantie. Geradezu ins Schwärmen kommt Robert Fischer als die Sprache auf die Maschinenbauschule Ansbach kommt: Es sei gelungen, in einer strukturschwachen Region eine Bezirkseinrichtung zu schaffen, in der betriebliche Ausbildung mit schulischer Ausbildung verbunden werden kann.
Angesprochen auf die Bürobezeichnung der Dömges AG, Architektur und Stadtplanung anzubieten, hält Thomas Eckert ein schon fast flammendes Plädoyer für die Rolle des Architekten als „Generalist“. Die Analyse der städtebaulichen Situation sei immer auch Voraussetzung für die Bauausführung. „Jeder Architekt, der nichts von Städtebau versteht, bleibt ein Autist“, sagt Eckert. Nicht ohne Stolz verweist er darauf, dass das Büro Dömges mit seiner städtebaulichen Abteilung bereits seit 25 Jahren für viele kleine Kommunen als Städtebauamt fungiert. Das Dömges-Know-how ist mittlerweile sehr gefragt in allen Sparten.

Identität behalten


Ein Blick auf anstehende Planungsobjekte lässt erkennen, dass das Büro sich gerne auch ganz neuen Herausforderungen stellt. Zwei Beispiele dazu: Die geplante Maschinenbau-Schule in Triesdorf (Bezirk Mittelfranken) soll den neuen Wissensanforderungen der Landwirte in Sachen Bio-Energiegewinnung gerecht werden. Dafür sind Werkstätten ebenso erforderlich wie Seminarräume. Und: Das neue Schulzentrum in Deggendorf, ein 65 Millionen-Euro-Projekt, erhält einen Campus-Charakter, weil hier die Schultypen Gymnasium, Berufsschule und Wirtschaftsschule I und II einerseits zusammenspielen, andererseits aber dennoch den einzelnen Schulen eine typische Identität erhalten bleiben soll.
Ein Architekturbüro, das bereits 70 Jahre am Markt besteht und Erfolge am laufenden Band produziert, darf gefragt werden, ob die Verlockung nicht groß ist, das Renommé der Firma und das Firmen-Logo weiter zu vermarkten. Alle drei (Haupt-)Aktionäre, sprich Inhaber, winkten jedoch ab. Ihre eigene Identität zu behalten sei ihnen viel zu wichtig. Außerdem wolle man sich in seiner Freizeit auch noch seinen Kindern respektive Enkeln widmen können. Den Gründernamen wegen der großen Erfolge flächendeckend zu vermarkten, käme ihnen daher nicht in den Sinn. (Ulrich Probst) (Das Gymnasium Dinkelsbühl; die neue Sporthalle des Goethe-Gymnasiums in Regensburg und die Maschinenbauschule in Ansbach - Fotos: Dömges Architekten AG)

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