Bauen

BBIV-Hauptgeschäftsführer Thomas Schmid moderierte die Preisverleihung. (Foto: Bayerischer Bauindustrieverband)

09.04.2019

Prämierte Innovationen

Innovationspreis der Bayerischen Bauindustrie erstmals verliehen

„Bauunternehmen sind innovativ, aber ihre Innovationen werden zu wenig gesehen, weil sie fast immer im Bauwerk verbaut werden. Mit dem Innovationspreis der Bayerischen Bauindustrie wollen wir ab diesem Jahr den Bauinnovationen mehr Beachtung verschaffen und unsere Unternehmen zu weiteren kreativen Leistungen anspornen“, sagte Thomas Schmid, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Bauindustrieverbands, zur erstmaligen Verleihung des Innovationspreises der Bayerischen Bauindustrie an vier renommierte Unternehmen der bayerischen Bauindustrie.

Den 1. Preis erhielt die Bauer Spezialtiefbau GmbH für ihre Geothermisch aktivierte Bodenmischwand. Dabei handelt es sich um ein neuartiges Konzept zur thermischen Aktivierung von Baugrubenumschließungen und Gründungsmaßnahmen. Das Bauer Mixed-in-Place Verfahren (MIP) ist eine Fortentwicklung eines seit 25 Jahren angewandten Verfahrens zur Herstellung von Baugrubenumschließungen und Gründungsmaßnahmen. Die Neuerung ermöglicht auch die geothermische Aktivierung des Baugrubenverbaus beziehungsweise der Kelleraußenwand. Im Modellprojekt, einem Mehrfamilienhaus in Füssen mit 14 Wohneinheiten, wird das Erdreich im Sommer durch die von thermi-schen Dachkollektoren erzeugte Wärme aufgeheizt, im Winter wird diese für das Heizen der Gebäude entzogen. Das MIP-Verfahren erreicht dabei einen wesentlich besseren Wärmeübergang vom Erdreich zur Bodenmischwand als herkömmliche Verfahren.

Der 2. Preis ging an die Geiger Gruppe in Oberstdorf für ihren Wettbewerbsbeitrag Vermessung 4.0 im Baustoffmanagement. Aus den Luftbildern, die eine regelmäßig über die Baustelle fliegende Drohne aufnimmt, wird automatisiert ein Ortho-Mosaik mit entsprechenden Höhenangaben und eine Punktwolke erstellt, auf deren Basis sich ein 3D-Modell erstellen lässt. Der daraus errechnete Volumenkörper kann durch Serienbefliegungen jeweils aktuali-siert werden, so dass Ist- und Sollzustände miteinander verglichen werden können. Im nächsten Schritt sollen die vorhandenen Erfahrungen auf den Hochbau übertragen werden. Die neue Methode beschleunigt die bisher zeitaufwändigen Vermessungsarbeiten. Sie erzielt so hohe Zeit- und Kosteneinsparungen und ermöglicht eine bessere Kontrolle und Steuerung des Baufortschritts.

Den 3. Preis bekam die Firmengruppe Max Bögl in Neumarkt i.d. Oberpfalz für ihre neuartige Segmentbrücke in Stahlverbundbauweise. Das neuartige Konstruktionsprinzip für den Brückenbau weist eine hohe Qualität und dank der Vorfertigung sehr kurze Bauzeiten und eine große Nutzungsflexibilität aus. Die Fahrbahnplatten werden „kopfüber“ hergestellt mit hochfestem, selbstverdichtendem Beton. Dessen Oberfläche wird anschließend werksmäßig so bearbei-tet, dass eine sehre gute und gleichmäßige Griffigkeit der Fahrbahnoberfläche gewährleistet werden kann. Eine Abdichtung wird bei dieser dichten Oberfläche nicht mehr notwendig. Die Segmente können sofort befahren werden. Ebenfalls verzichtet werden kann auf einen Fahrbahnbelag aus Asphalt, eine konventionelle Brückenabdichtung und auf separate Kappen. Die vorgestellten Segmentbrücken sind bezüglich der zu erwartenden Lebenszykluskosten vorteilhafter als die klassischen VFT-Brücken (Brücken mit Verbund-Fertigteil-Trägern). Kostenmäßig sind sie daher eine klare Alternative zu Spannbetonbrücken.

Der Sonderpreis ging an die Franz Kassecker GmbH für Arbeitgeberattraktivität. Verliehen wurde der Sonderpreis für eine „soziale Innovation“. Die Qualifikation, Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen Kassecker steht dabei im Mittelpunkt. Maßgeblich unterstützt werden so die Qualitätssteigerung und Effizienz. Sowohl die Begeisterung von Kindern und Jugendlichen als potenzielle Arbeitnehmer, wie auch die Bindung der derzeitigen Beschäftigten und die Wertschätzung ehemalige Mitarbeiter sind dabei wesentliche Elemente. Konkrete Maßnahmen beinhalten Schulprojekte und Schülertage sowie Ausbildungs- und Hochschulmessen, Auszubildende werden durch Paten unterstützt und in das Unternehmen eingeführt. Azubi-Aktivtage und Workshops ergänzen die fachliche Ausbildung durch teamorientierte Aktivitäten. Der Kassecker Campus ermöglicht es, innerhalb der regulären Arbeitszeit die fachlichen und sozialen Kompetenzen der Mitarbeiter zu erweitern. Dazu zählt auch das Programm „Kassecker Horizonte“ und das „Kassecker Gesundheitsmanagement“. Familiengerechte Arbeitsbedingungen zu schaffen soll das „Bündnis für Familie“. Im „Quartalsbarometer“ wird die Arbeitnehmerzufriedenheit regelmäßig abgefragt. (BSZ)

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