Beim diesjährigen Ehrenpreis für guten Wohnungsbau der Landeshauptstadt München gewann die GWG München sowohl für die Wohnanlage im Kegelhof (Au) als auch für die Sanierung der Wohnanlage in der Gollierstraße (Schwanthalerhöhe) einen Ehrenpreis. „Wir freuen uns über die Auszeichnungen. Sie zeigen uns,
dass die Landeshauptstadt unseren Einsatz zum Erhalt von Geschichte, aber auch neue Innovationen, wertschätzt", erklärten Christian Amlong, Sprecher der Geschäftsführung, und Gerda Peter, Geschäftsführerin der GWG München. Eine lobende Erwähnung ging an das Minimalprojekt in der Hinterbärenbadstraße (Sendling-Westpark).
Das ehemalige Rückgebäude der Gollierstraße 84 ließ sich nicht mehr wirtschaftlich sanieren, deshalb entschloss sich die GWG München zum Abriss. An dieser Stelle steht seit Oktober 2017 ein ökologischer Holzbau mit Niedrigenergiehausstandard nach dem Entwurf des GWG-eigenen Planungsteams. Genutzt wird das Haus für zwei Künstlerwerkstätten mit angeschlossenen Wohnungen sowie weiteren Wohneinheiten. Die Häuser an der Gollierstraße 86, 86 a und das Vordergebäude an der 84 erneuerte die GWG München von Grund auf. Die Gebäude erhielten einen Vollwärmeschutz, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Neue Grundrisszuschnitte mit Balkonen und Bädern werten die Wohnungen auf. Zudem wurde die Haustechnik erneuert und erstmalig Aufzugsanlagen installiert.
Die beiden Gebäude an der Westendstraße 151 stammen aus dem 19. Jahrhundert. Gemeinsam mit Kaufmann Architekten modernisierte die GWG München diese sehr rücksichtsvoll, wodurch sie wieder in Gründerzeitcharme erstrahlen. Die Wohnungen erhielten familienfreundliche Zuschnitte, großzügige Bäder, Parkettböden und Balkone. Zudem sind die Heizungs-, Sanitär- und Elektroinstallationen neu. Die Freiräume zwischen den Häusern dienten den Anwohnern vor der Modernisierung als Parkplätze. Die GWG München verlegte die Stellplätze in eine eigens gebaute Tiefgarage und gestaltete in Zusammenarbeit mit TRR Teutsch, Ritz, Rebmann Landschaftsarchitekten einen Innenhof mit hoher Aufenthaltsqualität für die Bewohner.
Mit der Modernisierung der Anlage am Kegelhof bewahrt die GWG München ein Stück Stadtgeschichte. Bereits 1347 beheimatete die Insel zwischen Auer Mühlbach und Kegelhofbach eine der ersten Papiermühlen
Deutschlands. Der Turm und Teile der Gebäudemauer konnten erhalten werden. Die GWG München errichtete einen Gebäudekomplex, bestehend aus einem nördlichen und einem östlichen Flügel. Den nördlichen Bauteil mit dem Jahrhunderte alten Turm erneuerte die GWG München rundum. Dieser Gebäudeabschnitt wurde dabei um eine zusätzliche Etage aufgestockt. Damit bieten die drei Obergeschosse Raum für elf Wohnungen, drei davon sind zu einer inkludierten Wohngemeinschaft zusammengelegt. Die Innere Mission München betreut die Gruppe junger Menschen.
Die GWG München senkte das Erdgeschoss ab und fügte ein zusätzliches Souterrain ein. Diese beiden Geschosse nutzt die GWG-Hausverwaltung Au-Haidhausen. Entlang des Auer Mühlbachs entstand ein neuer Ostflügel. In den neu errichteten 27 Wohnungen, wovon drei für Rollstuhlfahrer geeignet sind, wohnen Senioren. Im Erdgeschoss des östlichen Gebäudeteils befindet sich Gemeinschaftsraum und der begrünte Innenhof lädt zum Verweilen ein.
Gemeinsam mit dem Architekturbüro Franke Rössel Rieger Architekten errichtete die GWG München in der Hinterbärenbadstraße (Sendling-Westpark) 80 preisgünstige Wohnungen. Vorausgegangen war dem Projekt eine umfassende Untersuchung, bei der alle technischen und strukturellen Standards, einschließlich GWG-eigener Planungsrichtlinien und Vorschriften, hinterfragt wurden. Der Planungsprozess wurde von Anfang an interdisziplinär durchgeführt. Beispielsweise werden die Baukosten durch das stringente Konstruktionsprinzip und die konsequente Trennung von Tragkonstruktion und Installation nachdrücklich gesenkt. Die Besonderheit des Minimalprojekts ist eine offene, ansprechend gestaltete Multimedialeiste vor der Wand, in welcher die Elektro- und Medienversorgung geführt wird.
Seit 1968 lobt die Landeshauptstadt München den Wettbewerb "Ehrenpreis für guten Wohnungsbau" aus. Auf diesem Weg werden beispielhafte Wohnungsbauvorhaben mit innovativen Ansätzen prämiert und den Münchner Bauherrinnen und Bauherren zur Nachahmung empfohlen. Ziel des Wettbewerbes ist es, neue Lösungsansätze in Bezug auf Wohnung, Wohngebäude und Quartier zu finden. Ausgezeichnet werden sollen dabei Wohnformen, die innovative Ideen entwickeln und neue Maßstäbe, auch im Wohnumfeld, aufzeigen. (BSZ)
(Die Wohnanlage am Kegelhof und das Minimalprojekt in der Hinterbärenbadstraße - Fotos: Stefan Müller-Naumann)
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