Bauen

Das generalsanierte Schulzentrum des DZG und der JWR in Landsberg am Lech. (Foto: Landkreis Landsberg am Lech)

24.05.2013

Schöner lernen

Generalsanierung des Schulzentrums des Dominikus-Zimmermann-Gymnasiums und der Johann-Winklhofer-Realschule Landsberg

Die Generalsanierung des Dominikus-Zimmermann-Gymnasiums (DZG) und der Johann-Winklhofer-Realschule (JWR) Landsberg beinhaltete neben der Sanierung der beiden Schulen auch die der Turnhalle. Bei der Sporthalle wurden die Flure, Umkleiden und Sanitärräume (WCs und Duschen) sowie der Aufzug saniert. Beim Gymnasium wurden 29 Klassenzimmer und drei Gruppenräume sowie ebenfalls der Aufzug auf Vordermann gebracht. Bei der Realschule wurden 33 Klassenzimmer, fünf Gruppenräume sowie Räume im Verwaltungsbereich und der Lift saniert. Insgesamt wurden rund 8500 Quadratmeter Fläche saniert (inklusive Toiletten, Treppenhäuser und Flure) saniert. Die Kosten beliefen sich auf rund zwölf Millionen Euro.
Bauherr war der Landkreis Landsberg am Lech. Mit der Planung der Generalsanierung beauftragt war Köhler Architekten + Beratende Ingenieure aus Gauting und die Projektsteuerung lag bei Hitzler Ingenieure, München.
Den größten Teil der Baumaßnahme machte die Sanierung der Fassaden aus, da die bauphysikalischen und sicherheitstechnischen Defizite einen vollständigen Austausch erforderlich machten. Neben den Glasflächen betraf dies auch die Blechfassade sowie die Sichtbeton-Fertigteile, die ebenfalls vollständig rückgebaut wurden.
Im Bereich der Fensterbänder wurde eine Aluminium-Element-Fassade ausgeführt. Die Art der Fensterprofile sowie die Farbgebung orientieren sich an den bereits sanierten Verwaltungsbereichen im Erdgeschoss der beiden Schulen. In den Brüstungsbereichen wurden daher auch die bekannten Glaspaneele eingesetzt. Der Sonnenschutz wird durch einen so genannten außenliegenden Screen (ein hochwertiger textiler Sonnenschutz-Behang) gewährleistet.
Die geschlossenen Fassadenteile wurden als hinterlüftete Konstruktion mit faserverstärkten Harzkomposit-Fassadenplatten (so genannte HPL-Platten) ausgeführt, die auch den schienenge-führten Sonnenschutz verdeckt aufnehmen. Die Platten besitzen einen silber-blauen Farbton, der im Sonnenlicht changiert. Ziel war es, die durch zahlreiche Vor- und Rücksprünge charakterisierte Gestalt des Gebäudes durch eine einheitliche Gebäudehülle erheblich zu beruhigen.

Komplett neue Beleuchtung

Die Flachdachbereiche des Schulgebäudes wurden entsprechend den Anforderungen der Energie-Einsparverordnung (EnEv) einschließlich der Dachränder erneuert. Die Lichtkuppeln wurden auf Dichtigkeit überprüft und gegebenenfalls getauscht beziehungsweise neu eingedichtet. Die Metalldächer blieben bezüglich der Dachhaut von den Sanierungsmaßnahmen ausgenommen. Der darunterliegende Dachraum wurde jedoch gemäß den Anforderungen der EnEV zum Gebäude hin zusätzlich gedämmt.
Die Fassadenarbeiten und die technischen Neuinstallationen machten einen Rückbau der bestehenden Decken nötig. Die Decken wurden in den Aufenthaltsräumen entsprechend den nutzerspezifischen Anforderungen raumakustisch wirksam ausgeführt.
Die komplette Beleuchtung unter anderem der Klassenzimmer und Flure wurde neu erstellt. Die Bodenbeläge in den Sanierungsbereichen wurden soweit erforderlich ausgetauscht. Bereits erneuerte Böden wurden geschützt. In den Treppenhäusern wurden die Bodenbeläge ganzflächig erneuert. Zum Einsatz kam ein so genannter Kugelgarn-Belag.
Aufgrund der brandschutztechnischen Anforderungen war es nötig, sämtliche Flurwände bis zur Rohdecke zu erhöhen und durch weitere Gipskartonlagen zu ergänzen (meist F30-Qualität). Die Türblätter der Flurtüren wurden den Erfordernissen des Brandschutzes gemäß aufbereitet beziehungsweise soweit erforderlich komplett getauscht.
Die Trennwände der einzelnen Klassenzimmer sind teilweise ebenfalls nicht an die Rohdecke geführt: Hier wurden aus akustischen Gründen Ergänzungsmaßnahmen notwendig. An sämtlichen Innenwänden im Sanierungsbereich wurden die bestehenden Tapeten entfernt und durch die aus bisherigen Sanierungsabschnitten bekannten Glasfasertapeten ersetzt.
Die WC-Anlagen im 1. und 2. Obergeschoss wurden räumlich umverlegt (dadurch entstanden in jeder Schule je vier neue Klassenräume) und in innenliegenden, ehemaligen Nebenräumen, integriert. Die sanitären Anlagen inklusive Fliesen, Trennwände, Lüftung und Beleuchtung wurden neu erstellt.

Freie Nachtkühlung

In den Klassenräumen gibt es durch elektrisch betätigte Kippflügel an den Oberlichtern der Fassadenfenster und den Oberlichtern über den Klassenzimmertüren eine so genannte freie Nachtkühlung. Das heißt, dass an heißen Sommertagen über Nacht die warme Luft durch ein zentrales Lüftungsgerät aus den Klassenzimmern abgesaugt und frische, kältere Luft über die Kippflügel der Fensterfassade nachströmen kann.
Die einzelnen Geschosse sind jeweils durch eine Aufzugsanlage für das DZG und die JWR, längs der Innenhöfe bei den jeweiligen Treppenhäusern, barrierefrei erschlossen. In der Aula ist die Höhendifferenz von rund einem Meter über zwei Plattformaufzüge überbrückt. Die Turnhalle ist ebenfalls über einen Aufzug barrierefrei erreichbar.
Entsprechend der aktuellen Anforderungen aus dem Brandschutzkonzept war es erforderlich, die Brand- und Rauchschutztüren entsprechend den geltenden Vorschriften zu tauschen. (BSZ)

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