Bauen

Die neue Sporthalle. (Foto: Stefan Hofmann)

31.03.2017

Schöner sporteln

Neubau der Sporthalle der Grundschule Gartenstraße in Roth

Nach der umfangreichen Sanierung der Grundschule Gartenstraße in Roth war auch die Erneuerung der dazugehörigen Sporthalle immer dringender geworden. Die ersten Untersuchungen zur Sanierung ergaben, dass die alte Halle weder baulich noch energetisch den heutigen Anforderungen und Normmaßen einer Einfachturnhalle entspricht. Die Sporthalle war in einem Gebäude aus dem Jahr 1960 untergebracht, welches den notwendigen Raumbedarf nicht erfüllte. Die Spielfelder und der Geräteraum waren zu klein, die Nebenräume nicht optimal organisiert. Zudem konnte die Halle barrierefrei nur über den Schulhof und die Freianlagen erreicht werden. Da die Bausubstanz eine umfassende Generalsanierung bedeutet hätte, entschloss sich die Stadt Roth aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus, zu einem Neubau anstelle der alten Turnhalle. So konnte in Bezug auf Umkleiden, Duschen und WC auch der Grundriss optimiert und ein barrierefreier Zugang geschaffen werden. Nach der Zustimmung des Stadtrats und der Regierung von Mittelfranken wurde der Planungsauftrag für die Sanierung der Schulsporthalle an die Dömges Architekten AG aus Regensburg vergeben. Die Projektsteuerung wurde vom Stadtbauamt Roth selbst übernommen. Die Architekten stellten zuerst die Anforderungen an die neue Halle zusammen: Funktionstüchtig sollte sie sein und für Schule, aber auch für Vereine nutzbar. Dafür war es notwendig, dass die Halle auch außerhalb des Schulbetriebs zugänglich ist. Außerdem sollte die Turnhalle baulich ein Teil der Schule werden, sie ergänzen und doch eine eigenständige architektonische Antwort geben. Alle Planungsschritte für die Sporthalle wurden in enger Abstimmung mit der Schulleitung abgesprochen, denn die Berücksichtigung der Nutzeranforderungen war ein wichtiges Planungsziel der Projektbeauftragten. Aufgrund der ermittelten Kosten für die verschiedenen Entwurfsvarianten entschied sich die Stadt Roth für den Entwurf mit der Turnhalle auf der Ostseite, einem zweigeschossigen Umkleidetrakt auf der Sportplatzseite (Westseite) und einem wettergeschützten Verbindungsgang. Eine der Entwurfsherausforderungen war die barrierefreie Anbindung der Turnhalle an die halbgeschossig versetzte Ebene der Pausenhalle. Der bestehende geknickte Flur mit der halben Treppe, der die bisherige Turnhalle angebunden hatte, erwies sich als untauglich für eine barrierefreie Anbindung. Daher schlugen Dömges Architekten den Abriss des alten Übergangs vor und entwickelten einen neuen Übergang als Erschließungsachse für die Sporthalle. Die Säulenkolonnade des Erschließungsflurs vor der roten Putzwand bildet nun die neue Fassade der Turnhalle, öffnet den Bau zu den Freianlagen und stellt gleichzeitig die Anbindung an die Schule her. Der Übergang dient somit als Bindeglied für die unterschiedlichen Zugangsanforderungen: Zum einen als Ausgang in den Freisportbereich, zum anderen als unabhängiger Zugang für die Vereine und Nutzungen außerhalb des Schulbetriebs sowie zu guter Letzt auch als Flucht- und Rettungsweg.
Die tragende Konstruktion der Sporthalle ist in Stahlbetonbauweise geplant. Die Außenwände sind in Holzbauweise konzipiert. Das Dachtragwerk der Sporthalle besteht aus Holzbindern und Holzbrettstapeldecke. Hinter dem Erschließungsflur liegt der zweigeschossige Servicebau. Die Umkleideräume befinden sich im ersten Obergeschoss, der Geräteraum und die Toiletten im Erdgeschoss. Eine barrierefreie Anbindung an die höherliegende Grund- und Musikschule wurde in Form eines Verbindungsgangs mit einem Aufzug mit drei Stationen vorgesehen. Der witterungsgeschützte Verbindungsgang mit der Außentreppe bildet gleichzeitig den ersten Rettungsweg aus den Umkleideräumen im ersten Obergeschoss. Der Umkleidetrakt wurde in massiver Bauweise geplant. Die Hülle des Neubaus zeigt sich mit vorgehängter, hinterlüfteter Holzwerkfassade zurückhaltend. Die Kombination aus Holz, Beton und dem satten Rot des Bodens erzeugt in der Halle eine angenehme Raumatmosphäre. Die Holzfenster an der Ostseite der Sporthalle haben einen Sonnenschutz in Form von Lamellen erhalten. Technisch wurde die Halle mit moderner, energiesparender LED-Beleuchtung ausgestattet. Mit dem Neubau der Sporthalle stand auch die umfassende Bearbeitung der Freisportanlage im Außenbereich auf dem Programm. Neben einem neuen Rasenspielfeld wurden auch eine 50 Meter Laufbahn und ein Allwetterplatz mit Weitsprunganlage angelegt. Die Gesamtkosten für das Bauprojekt liegen bei rund 3,3 Millionen Euro, wovon etwa 430 000 Euro auf die Freisportanlage entfallen. Mit einem Förderbetrag von 870 000 Euro werden die verbleibenden Kosten von der Stadt Roth geschultert. Dank der vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen der Dömges Architekten AG und dem Stadtbauamt Roth konnte sowohl der geplante Zeitrahmen wie auch die veranschlagten Kosten eingehalten werden. (BSZ) (Blick in die Halle auf das Spielfeld; rund 3,3 Millionen Euro wurden in den Neubau investiert - Fotos: Stefan Hofmann)

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