Am 6. Oktober 2015 feierte ebm-papst die Eröffnung seines zweiten Produktionswerks am Standort Landshut. Der Weltmarktführer für Ventilatoren und Motoren stärkt damit erneut seine Präsenz in der Region und die Beschäftigung vor Ort. In der neuen Fertigungsanlage werden überwiegend Produkte für den Heiztechnikbereich produziert.
Bereits im Jahr 2013 erweiterte ebm-papst den Standort Landshut um ein hochmodernes Logistikzentrum in der Münchnerau. Auf diesem Gelände wurde nun in weniger als einem Jahr ein neues Produktionswerk errichtet, in das der Technologieführer rund 14 Millionen Euro investiert hat. Grund für den Neubau ist vor allem das dynamische Wachstum im Heiztechnikbereich: Neue EU-Verordnungen schreiben umweltfreundlichere Heizungsanlagen vor und steigern so die Nachfrage nach effizienteren Komponenten.
„Wir sind bereits seit Längerem auf den Technologiewandel in Richtung Brennwerttechnik vorbereitet. Mit unseren Gasgebläsen und -ventilen setzen wir neue Standards in Sachen Energieeffizienz“, erklärt

Stefan Brandl, Geschäftsführer von ebm-papst Landshut. Mit dem neuen Standort ist das Unternehmen optimal für die erwartete Mengensteigerung von mehr als 30 Prozent in den kommenden fünf Jahren aufgestellt. Das Produktionswerk, das eine Grundfläche von rund 5000 Quadratmetern umfasst, wurde nach der GreenTech-Leitlinie der Unternehmensgruppe besonders nachhaltig und ressourcenschonend gebaut. Es ist für weit über 100 Mitarbeiter ausgelegt und bietet neben Produktionsfläche auch Räume für Verwaltung und Entwicklung. Die direkte räumliche Anbindung an das Logistikzentrum ermöglicht einen optimalen Material- und Produktaustausch.
Rainer Hundsdörfer, Vorsitzender der Geschäftsführung der ebm-papst Gruppe, bekräftigt: „Mit dieser Investition kommen wir der stetig wachsenden Nachfrage nach energieeffizienten Produkten in der Heiztechnik nach. Gleichzeitig ist der Bau eines weiteren Werkes in Landshut unser Signal für eine langfristige Standortsicherung.“
Am 26. September 2015 trat die ErP (Energy-related products)-Richtlinie der Europäischen Union zur Heiztechnik in Kraft. Die Richtlinie gilt für Öl- und Gas-Heizkessel, Wärmepumpen und -speicher sowie Blockheizkraftwerke und gibt bestimmte Anforderungen an die Energieeffizienz dieser Geräte vor. Demnach dürfen – bis auf wenige Ausnahmen – ab diesem Stichtag beispielsweise keine Heizwertgeräte mehr auf den Markt gebracht werden. Parallel dazu schreibt eine nationale Verordnung ein Energieeffizienzlabel für Heizgeräte bis 70 kW vor. Das farbige Label, das sich im Hausgerätebereich bereits etabliert hat, soll vor allem Verbraucher über den Zustand ihres alten Heizkessels aufklären und die Bereitschaft zu Erneuerung veralteter Anlagen fördern.
Enormes
Einsparpotenzial
Dies ist dringend notwendig: Laut einer gemeinsamen Studie des Bundesindustrieverbands Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH) und der Shell Deutschland Oil GmbH zum Thema Hauswärme entweicht derzeit bei über fünf Millionen alten Heizanlagen jeder dritte Cent ungenutzt durch den Schornstein. 40 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland entfallen auf den Gebäudebereich – den Löwenanteil verursacht dabei die Beheizung. Grund dafür ist unter anderem der Zustand bestehender Wärmeerzeuger.

Das Durchschnittsalter der deutschen Heizungsanlagen beträgt 17,6 Jahre, mehr als zehn Prozent der aktuellen Geräte sind mittlerweile über 25 Jahre alt. Das enorme Einsparungspotenzial, das sich dadurch ergibt, bleibt fast ungenutzt: Lediglich drei Prozent der Heizungsanlagen werden jedes Jahr erneuert. „Das Energieeffizienzlabel wird dazu beitragen, den Modernisierungsstau im Bereich der Heiztechnik aufzulösen“, so Brandl. „Die Brennwerttechnologie ist dabei der Schlüssel zur Effizienzsteigerung der Heizgeräte. Sie ermöglicht Einsparungen von bis zu 35 Prozent gegenüber der veralteten Heizwerttechnik und weist gleichzeitig geringere Emissionswerte auf.“
Zusätzlich zur Energieersparnis und Umweltfreundlichkeit bieten die modernen Brennwertgeräte durch ihre kleinere und kompaktere Bauweise sowie durch wandhängende Lösungen wertvolle Platzersparnis. Auch dem Thema Industrie 4.0 wird bei der Entwicklung neuer Anlagen Rechnung getragen – mehr und mehr Schnittstellen zur Datenabfrage sowie der Ansteuerung durch Apps werden integriert.
ebm-papst Landshut, führender Hersteller von vormischenden Gasgebläsen und Systemlösungen in der Heiztechnik, setzt, wie bereits erwähnt, schon seit längerem auf den Technologiewandel. So wurden unter anderem in Zusammenarbeit mit Industrie und Kunden Lösungsansätze im Bereich der Brennwerttechnik optimiert. Dank der Gasventilproduktion im eigenen Haus kann das Unternehmen kundenspezifische Komplettsysteme – bestehend aus Gasgebläse, Venturi-Mischeinrichtung und Ventil – liefern. Kapazitätserweiterungen und Investitionen im Bereich der Heiztechnik führten darüber hinaus zum Bau des neuen Produktionswerks. (
BSZ)
(14 Millionen Euro wurden in das neue Werk investiert; Blick ins Produktionswerk - Fotos: ebm-papst Landshut GmbH)
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