Bauen

Die neue Günzburger Donaubrücke. (Foto: Staatliches Bauamt Krumbach)

03.06.2011

Stabbogenbrücke in Stahlverbundbauweise

In Günzburg wurde eine neue Brücke über die Donau gebaut

Die Verkehrsteilnehmer mussten in der Vergangenheit auf der Bundesstraße 16 (B 16) bereits mehrfach Verkehrsbeeinträchtigungen durch kurzfristig erforderlich gewordene Instandsetzungsarbeiten an der baufällig gewordenen, 62 Jahre alten Günzburger Donaubrücke, hinnehmen. Aufgrund der in Zukunft weiter steigenden Bedeutung der Donauquerung wurde im Jahr 2009 der Entschluss gefasst, das Brückenbauwerk bis zum Jahr 2011 durch einen Neubau zu ersetzen.
Für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Günzburg besitzt der Brückenstandort eine herausragende geschichtliche Bedeutung. So verdankt die Stadt Günzburg ihre Entstehung einem römischen Kastell, das in den Jahren 77/78 n. Chr. zur Sicherung einer bedeutenden Donauquerung errichtet wurde. Aus diesem Kastell entwickelte sich eine blühende Handelsstadt, das antike Guntia.
Die Donaubrücke im Zuge der Bundesstraße 16 verbindet das nordschwäbische Donaugebiet mit der Autobahn A 8. Die B 16 verbindet zudem den LEGO-Freizeitpark mit den Naherholungsgebieten der Stadt Günzburg nördlich der Donau. Die daraus resultierende Verkehrsbedeutung des Donauübergangs, der derzeit von rund 13 600 Fahrzeugen genutzt wird, wird künftig weiter steigen.
Das Brückenbauwerk kreuzt am nördlichen Donauufer zudem die Etappe Ulm-Regensburg des internationalen Donauradwanderwegs, der von Donaueschingen bis nach Ungarn führt.
Aus dieser exponierten und stadtnahen Lage, in einem zudem sensiblen und umfassend geschützten Landschaftsraum, resultiert ein sehr hoher Gestaltungsanspruch an das Bauwerk.
Die Vorarbeiten für den Ersatzneubau des Donauübergangs begannen mit der Dükerung bestehender Leitungen, der Kampfmittelerkundung und den Rodungsarbeiten im November 2009. Die weiteren Bauarbeiten untergliedern sich im Wesentlichen in drei Bauabschnitte. Im ersten Bauabschnitt wurde zunächst eine Behelfsbrücke zur Führung des öffentlichen Verkehrs während der Bauzeit errichtet. Hierzu wurde der 1320 Tonnen schwere Überbau der alten Donaubrücke angehoben und 19 Meter stromaufwärts auf Behelfsunterstützungen verschoben. Die Fertigstellung der Behelfsbrücke erfolgte Ende April 2010.
Im Anschluss erfolgte im zweiten Abschnitt der Neubau der Donaubrücke. Die Unterbauten aus Stahlbeton gründen auf Großbohrpfählen. Nach Fertigstellung der Unterbauten konnte bereits im September 2010 mit der Montage der Stahlkonstruktion des Stabbogens begonnen werden. Insgesamt wurden auf die Baustelle 420 t Stahl angeliefert und auf Montagestützen in Endlage über der Donau zur Gesamtkonstruktion verschweißt. Die Fahrbahnplatte aus Stahlbeton ist auf den Querträgern des Trägerrosts aufgelegt und über Kopfbolzendübel mit den Versteifungs- und Querträgern verbunden.
Die 32 Zentimeter starke Ortbetontafel wurde konventionell geschalt. Der Abschluss der Neubauarbeiten erfolgte mit der Verkehrsfreigabe am 30. Mai 2011. Nach Umlegung des Verkehrs auf das neue Brückenbauwerk beginnen im dritten Bauabschnitt die Arbeiten zum Rückbau der Behelfsbrücke.
Der bestehende Fachwerküberbau des alten Donauübergangs wird getrennt und die Einzelteile mit Autokränen ausgehoben. Der Rückbau der Behelfsunterbauten aus Stahlspundwänden und der Bestandspfeiler des alten Donauübergangs erfolgen, in einem engen Zeitfenster, von in die Donau geschütteten Dämmen aus. Der Abbruch der Bestandspfeiler kann dabei erst nach Fertigstellung der Neubauarbeiten unter dem fertiggestellten Brückenbauwerk erfolgen, da diese bei den Montagearbeiten der Stahlkonstruktion als Auflagerpunkte der Montagestützen dienten. Die Abbrucharbeiten werden voraussichtlich Ende August 2011 abgeschlossen.
Die Auftragssumme für den Ersatzneubau der Donaubrücke, einschließlich der Kosten für die Herstellung der Behelfsbrücke, der Straßenbauarbeiten und der Kosten für den Rückbau der alten Donaubrücke, beläuft sich auf rund sechs Millionen Euro. (BSZ)

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