Mit der feierlichen Verkehrsfreigabe des Ausbaus der Bundesautobahn A 6 zwischen Triebendorf und der Anschlussstelle Schwabach-West wurde am 20. November 2025 ein bedeutendes Infrastrukturprojekt offiziell abgeschlossen. Der sechsstreifige Ausbau auf einer Länge von rund 10,7 Kilometern ist Teil der im Bundesverkehrswegeplan festgeschriebenen Maßnahmen, zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit der überregionalen Ost-West-Achse in Deutschland. Damit leistet das Vorhaben einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit, zur Wirtschaftsstärkung und zur umweltgerechten Weiterentwicklung der Verkehrsinfrastruktur.
Der Direktor der Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Nordbayern, Thomas Pfeifer, konnte den Parlamentarischen Staatssekretär Ulrich Lange, den technischen Geschäftsführer der Autobahn GmbH sowie Dirk Brandenburger begrüßen. Die Veranstaltung fand auf der Tank- und Rastanlage Kammersteiner Land Nord unter zahlreicher Beteiligung von Fachbehörden, kommunaler und regionaler Mandatsträger, bauausführender Firmen und Ingenieurbüros wie auch betroffener Anlieger statt, ohne deren Mithilfe die Bauarbeiten nicht möglich gewesen wären.
Lärmschutz war
zentrales Planungsziel
Die Bundesautobahn A 6 ist als Teil der Europastraße E 50 eine zentrale Verkehrsachse im mitteleuropäischen Transitnetz. Sie hat eine Länge von rund 484 Kilometern und verläuft von Saarbrücken (Grenze zu Frankreich) bis Waidhaus (Grenze zu Tschechien). Sie verbindet die französische Atlantikküste mit der Ostgrenze Europas und spielt eine Schlüsselrolle im Güter- und Personenverkehr.
Sie durchquert die Bundesländer Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern. Regional betrachtet, verknüpft sie Baden-Württemberg mit der Metropolregion Nürnberg. Angesichts des hohen Verkehrsaufkommens – insbesondere des Schwerlastverkehrs – ist ein Ausbau auf sechs Fahrstreifen notwendig.
Der Ausbauabschnitt erstreckt sich, wie bereits erwähnt, über 10,7 Kilometer und umfasst die Erweiterung von bisher vier auf sechs Fahrstreifen. Die Maßnahme berücksichtigt ein prognostiziertes Verkehrsaufkommen von rund 75 000 Fahrzeugen täglich, davon etwa 23 Prozent Schwerlastverkehr.
Die Gesamtkosten des Projekts betragen rund 174 Millionen Euro, finanziert durch den Bund.
Der Lärmschutz war ein zentrales Planungsziel bei dem Ausbau. Neben den lärmmindernden Asphaltbelägen wurden etwa 2,2 Kilometer Lärmschutzanlagen mit Höhen bis zu zwölf Metern errichtet.
Die Kombination aus Wällen, Wänden und lärmmindernden Belägen bei dieser Maßnahme gewährleistet eine deutliche Entlastung der Anwohnerinnen und Anwohner. Von der Gesamtstrecke weisen rund 6,5 Kilometer einen lärmmindernden Fahrbahnbelag auf.
Ergänzend sorgen neue Absetz- und Rückhaltebecken für den Gewässerschutz. Die derzeit noch im Bau befindliche 50 Meter breite Grünbrücke bei Dechendorf stellt eine ökologische Ausgleichsmaßnahme dar und verbessert den Biotopverbund nachhaltig.
Ein zentrales Anliegen während der gesamten Bauphase war die Aufrechterhaltung des Verkehrs auf dieser stark frequentierten Fernverkehrsachse. Die neue Fahrbahn Richtung Nürnberg wurde südlich der bestehenden Trasse gebaut, um den laufenden Verkehr möglichst wenig zu beeinträchtigen. Die Tank- und Rastanlage Kammersteiner Land blieb während der gesamten Bauzeit provisorisch angebunden. Der Bau erfolgte überwiegend unter laufendem Verkehr. Dies erforderte umfangreiche Verkehrssicherungsarbeiten, wechselnde Verkehrsführungen sowie temporäre Fahrbahnverschwenkungen, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten.
Dank präziser Bauphasenplanung und moderner Verkehrstechnik konnte der Verkehrsfluss weitgehend störungsfrei aufrechterhalten werden.
Im Zuge des Projekts wurden drei Überführungen und vier Unterführungen neu errichtet sowie sechs Beckenanlagen zur Rückhaltung und Reinigung des Oberflächenwassers hergestellt. Die erforderlichen Bauabläufe bedeuteten einen erheblichen Koordinierungsaufwand zwischen Streckenbau, Brückenbau und Entwässerungsmaßnahmen, der von allen Beteiligten mit hoher Fachkompetenz gemeistert wurde.
Die Grünbrücke bei Dechendorf, als markantestes Ingenieurbauwerk, wird vor-aussichtlich im Jahr 2026 fertiggestellt und rundet das Gesamtprojekt ökologisch ab. Die Ziele des neuen Bauwerks umfassen den Erhalt von Lebensräumen, die Förderung der Artenvielfalt, die Reduktion von Wildunfällen und eine nachhaltige Landschaftsplanung. Sie dient der Reduzierung der Trennwirkung und Zerschneidung von Lebensräumen und damit dem Erhalt der Biodiversität.
Mit der feierlichen Verkehrsfreigabe fand ein technisch anspruchsvolles und organisatorisch komplexes Projekt seinen erfolgreichen Abschluss. Großer Dank gilt hierbei allen Beteiligten. Die A 6 ist und bleibt eine der wichtigsten Verkehrsachsen Süddeutschlands. Mit dem Tag der Verkehrsfreigabe wurde ein weiterer Meilenstein erreicht – ein Symbol für modernen, sicheren und nachhaltigen Straßenbau in Deutschland. (Stefan Grötsch)
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