Bauen

Der großzügige Eingangsbereich der Schwandorfer Lindenschule. (Foto: Maria Schuierer)

04.03.2021

Topmodern und barrierefrei

Generalsanierung der Lindenschule in Schwandorf und Erweiterung des Kinderhorts

Die Schwandorfer Lindenschule erstrahlt nach dem endgültigen Abschluss der Sanierungs- und Umbaumaßnahme im neuen Glanz. In den vergangenen Jahren wurde die Grundschule im gleichnamigen Schwandorfer Stadtteil Lindenviertel in zwei Bauabschnitten bei laufendem Betrieb durch die Stadt Schwandorf umgebaut, energetisch saniert und auf den neusten Stand gebracht. Start der Bauarbeiten war im September 2017, zum Beginn des Schuljahrs 2020/21 konnten sämtliche Räumlichkeiten einschließlich des neu gestalteten Pausenhofs wieder in Betrieb genommen werden. Die Außenanlagen werden im Frühjahr 2021 noch fertiggestellt.

Der Ausbau der Schwandorfer Schullandschaft ist für die Stadt Schwandorf (29 600 Einwohner), die Sachaufwandsträger für sieben Schulen ist, eine große Herausforderung. Es wurden rund neun Millionen Euro investiert. Eine Förderzusage liegt in Höhe von etwa 55 Prozent der zuweisungsfähigen Kosten vor. Für Oberbürgermeister Andreas Feller ist es aber auch ein Herzensanliegen. „Es ist eine lohnende Investition in die Zukunft, wenn wir unseren Kindern eine angenehme Umgebung bieten, in der Lernen Spaß macht. Mit dem Umbau der Lindenschule ist uns das zusammen mit dem Schwandorfer Architekturbüro Knipl, Pracht + Partner hervorragend gelungen.“

Dabei hat die Lindenschule eine lange Geschichte. Die Grundsteinlegung zum Bau der Schule als Grundschule mit Teilhauptschulklassen erfolgte 1954. Davon zeugt der nach dem Umbau aufpolierte Grundstein, der das Datum 16. September 1954 trägt. Eine Einzelsporthalle wurde 1969 angegliedert.

Durch die Auflösung der Teilhauptschulklassen wurden drei Klassenzimmer im Erdgeschoss des linken Flügels des Schulgebäudes für einen Kinderhort frei. Mithilfe von Fördermittel nach dem IZBB (Investitionsprogramm Zukunft Bildung und Betreuung) konnte der Kinderhort unter der Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt 2007 die ersten Kinder aufnehmen.

Somit war das Schulgebäude nun für eine dreizügige Grundschule mit Kinderhort ausgelegt. Ebenfalls 2007 wurde die Lindenschule im Rahmen des Modelprojekts „GribS“ (Grundschule zur individuellen Förderung bayerischer Schülerinnen und Schüler) zusammen mit 15 weiteren bayerischen Grundschulen von der Stiftung Bildungspakt Bayern in Kooperation mit dem Kultusministerium für das Modellprojekt ausgewählt. Es entstand ein Forscherlabor durch die Umgestaltung und Sanierung der ehemaligen Schulküche im Kellergeschoss der Schule.

Neues Forschungslabor

Das Konjunkturpaket II ermöglichte 2010 die Sanierung der Gebäudehülle des linken Gebäudeflügels mit Übergang zur Turnhalle. Die Gebäudehülle wurde saniert und auf den neuesten Stand gebracht. Die Schule wurde im Zuge dieser Sanierung auch an die städtische Fernwärmeversorgung angeschlossen.
Die Pausenhalle und Sporthalle wiesen jedoch noch erhebliche bauliche Mängel und Schäden, insbesondere in den Bereichen des Wärmeschutzes, der technischen Anlagen und des Brandschutzes auf.

Eine Generalsanierung der Schule war notwendig. 2016 wurde die Maßnahme bei der Regierung der Oberpfalz beantragt. Ebenso wurde das Raumprogramm zur schulaufsichtlichen Genehmigung – als Grundlage für eine staatliche Förderung nach Art. 10 FAG – bei der Regierung der Oberpfalz eingereicht.

2015 wurde das Konzept für die Nachmittagsbetreuung an der Lindenschule beschlossen. Das vorhandene Hortkonzept der Schule sollte als Betreuungsangebot unter Zugrundelegung der neuen Raumerfordernisse fortgeführt werden.

Die Sanierung des ersten der beiden Bauabschnitte beinhaltete die Generalsanierung der Turnhalle, den Bau eines neuen Eingangs-, Foyer- und Verwaltungstrakts sowie die Sanierung des linken Schultrakts neben dem Haupteingang. Dabei wurde der bisherige eingeschossige Verbindungsbau komplett abgebrochen und durch einen neuen modernen zweigeschossigen und großzügig erweiterten Verbindungsbau mit zentralem Lehrer- und Verwaltungsbereich ersetzt.

Die Horterweiterung im Erdgeschoss des linken Bautrakts erfolgte im Bestand. Die Bestandstreppe wurde entfernt und zur barrierefreien Erschließung des Schulgebäudes wurde eine neue Treppe mit Aufzug in einem abgeschlossenen Treppenhaus errichtet sowie ein neuer barrierefreier Haupteingang hergestellt. Sämtliche haustechnischen und sanitären Anlagen wurden barrierefrei erneuert. Die Außenanlagen für den Sportbetrieb, unter anderem mit Laufbahn und Sprunggrube, wurden erstellt. Der erste Bauabschnitt wurde im Juni 2019 fertiggestellt.

In unmittelbarem Anschluss an den ersten Bauabschnitt wurde mit dem zweiten Bauabschnitt begonnen. Dieser umfasste die Sanierung des rechten Gebäudetrakts. Im Herbst 2020 konnten die Baumaßnahmen am Gebäude abgeschlossen werden.

Für die architektonische Gestaltung des Innenausbaus war das prägende Element der große Lindenbaum, der seit vielen Jahren bereits vor der Schule steht.

Ein nun vorhandener großzügiger Eingangsbereich mit barrierefreiem Zugang bietet ein einladendes Entree für Schüler und Lehrer. Im Foyer begegnet man gleich dem „Grün des Lindenbaumes“, das in der Zwischenwand seinen Niederschlag findet. Die grüne Wand, hinter der sich ein großer technisch bestens ausgestatteter Veranstaltungsraum befindet, kann jederzeit entfernt werden. So entsteht eine große Aula für Schulfeierlichkeiten.

Treppe mit Aufzug

Der Lindenbaum mit seinen sich im Wandel der Jahreszeiten verändernden Farben findet sich ebenfalls im Garderobenbereich vor den einzelnen Klassenzimmern wieder. Der grüne Frühling, der gelbe Sommer, der rote Herbst und der blau-weiße Winter ziehen sich abwechselnd durch das Erdgeschoss und den ersten Stock des rechten Schultrakts. Hier sind die einzelnen Klassen untergebracht.

Die Kellerräume beinhalten einen bestens ausgestatteten Werkraum, der mit modernen Maschinen und neuen Werkbänken zum Arbeiten einlädt. Aufgrund des coronabedingten Homeschooling ist er noch größtenteils unbenutzt. Daneben schließt sich das neu eingerichtete Forscherlabor mit Vorbereitungsraum an, das ebenfalls auf wissbegierige Kinder wartet.

Die Schulräume sind auch digital auf dem neuesten Stand. Dafür sorgt die IT-Abteilung der Stadt Schwandorf. Hier steht ein Digitalisierungslotse zur Verfügung, der sich um die Ausstattung der Schulen kümmert. Neben zwölf digitalen Tafeln mit Touchfunktion stehen zwei Notebookwägen mit je 15 Notebooks, zwei iPadkoffer mit je 15 iPads inklusive Schutzhülle, WLAN Accesspoint, AppleTV und Pencil sowie 44 iPads als Leihgeräte zur Verfügung. Accesspoints sorgen für eine flächendeckende WLAN-Abdeckung. Jedes Klassenzimmer ist mit einem Notebook und einer Dokumentenkamera ausgestattet.

Durch die Sanierungsmaßnahme ist ein Lernort entstanden, in dem sich die Schulfamilie wohlfühlen kann. Das Miteinander von alter Substanz und neuer moderner Hülle, Einrichtung und Ausstattung erzeugt eine besondere Atmosphäre. Ein großer Außenbereich mit Sport- und Erholungsflächen bietet den Schülern Raum zur Erholung und zum Ausgleich vom Lernen. (Maria Schuierer)

 

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