Bauen

Bei der Feuchtesanierung des denkmalgeschützten Hofes war es wichtig, eine minimalinvasive Lösung zu finden, um das über 200 Jahre alte Mauerwerk nicht durch größere Eingriffe zu schädigen. (Foto: Veinal)

07.09.2022

Trockene Mauern für Jahrzehnte

Ein historisches Bauernhaus erhielt nachträglich eine Horizontalsperre

Der „Wallnerschmied“ ist ein Bauernhaus wie aus dem Bilderbuch: Der stattliche Hof im oberbayerischen Reithofen, um 1800 erbaut, wurde in den 1980er-Jahren denkmalgerecht saniert und erhielt 1990 den Fassadenpreis des Landkreises Erding. Mit seinen Sprossenfenstern, hölzernen Fensterläden und dem Wein, der sich am Haus entlangrankt, ist der Eindachhof ein wirklicher Hingucker.

Doch nach und nach kamen immer mehr Feuchteschäden zum Vorschein. Im Sockelbereich platzte der Putz an manchen Stellen ab, Salzausblühungen traten zutage: „Das alles sind Warnzeichen, dass Feuchtigkeit aus dem Erdreich ins Mauerwerk eindringt“, sagt Anton Schuster, Geschäftsführer des Bautenschutz-Spezialisten Veinal. „Wenn da nichts unternommen wird, drohen Schimmel und Feuchtigkeitsschäden im ganzen Haus, die Bausubstanz kann Schaden nehmen.“

Nachträglich fachgerecht eine Feuchtesanierung vorzunehmen bleibt als einzige Lösung. Das Kernstück dieser Sanierung ist eine sogenannte Horizontalsperre. Diese wird als spätere wasserabweisende Schicht ins Mauerwerk eingebracht und bildet eine undurchdringliche Sperre gegen aufsteigende, saugende Feuchtigkeit. Im Fall des denkmalgeschützten Hofes war es besonders wichtig, dafür eine minimalinvasive Lösung zu finden, um das über 200 Jahre alte Mauerwerk durch größere Eingriffe nicht zu schädigen.

„In diesem Fall genügte es, die Veinal-Horizontalsperre einzubauen“, so Schuster. Das Verfahren ist verblüffend einfach: Mit speziellen Injektagerohren und Vorratsbehältern wird eine Silikonharzlösung über Bohrkanäle ins Mauerwerk injiziert. Je nach Festigkeit des Wandaufbaus sickert die sehr niederviskose Flüssigkeit ganz von alleine in die Bausubstanz ein oder wird mithilfe von Druckpumpen hineingepresst. Das Harz kleidet dann jede Pore im Baustoff aus und bildet innerhalb von 24 Stunden eine undurchlässige Schicht gegen kapillare, saugende Feuchtigkeit.

In diesem Fall wurde die Silikonharzlösung mit und ohne Druck injiziert, um in alle Bereiche vorzudringen: Denn die Mauern des Hauses sind 60 Zentimeter, an manchen Stellen sogar bis zu einem Meter dick. Sie bestehen überwiegend aus Vollziegeln, teilweise aus Mischmauerwerk.

Insgesamt wurden im Sockelbereich mehrere Hundert Bohrkanäle im Abstand von zwölf Zentimetern gesetzt. Weder der Weinstock am Haus noch das Kopfsteinpflaster rundum wurden dabei in Mitleidenschaft gezogen.
Ein besonderes Augenmerk dabei lag auf den Übergängen zu den Gewölberäumen. Denn der Hof verfügt über schöne böhmische Gewölbe, die bei der Sanierung als architektonische Besonderheit bewusst in Szene gesetzt wurden.

Das Gebäude ist jetzt über Jahrzehnte vor aufsteigender Nässe geschützt. Hersteller Veinal gewährt eine 20-jährige Garantie auf seine Horizontalsperre. Die hochwirksame Ausbildung der Veinal Horizontalsperre bestätigen Untersuchungen vom Amt für Materialprüfung der Technischen Universität München (TUM), der Wissenschaftlich-Technischen Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege (WTA) sowie des Instituts für Bauforschung an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. (BSZ)
 

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