Bauen

Vor Kurzem fand die Verkehrsfreigabe der Ortsumgehung von Wegfurt statt. (Foto: Staatliches Bauamt Schweinfurt)

25.09.2019

Weniger Lärm- und Schadstoffbelastung

Ortsumfahrung des unterfränkischen Stadtteils Wegfurt für den Verkehr freigegeben

Der Stadtteil Wegfurt liegt sechs Kilometer südöstlich der Stadt Bischofsheim an der Rhön im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld und galt – bis zu diesem Herbst – als die einzig verbliebene Ortsdurchfahrt im Zuge der Bundesstraße 279 zwischen dem Autobahnzubringer Bad Neustadt an der Saale (A 71) und der Landesgrenze Bayern/Hessen. Im Herbst 2019 konnte die von der Stadt und den Anwohnern lang ersehnte Ortsumgehung fertiggestellt werden. Seit dem 20. September 2019 rollt der Verkehr jetzt über die neue Ortsumfahrung nördlich von Wegfurt gelegen.

Befreit vom Durchgangsverkehr

Durch den Bau der Bundesautobahn A 71 im Jahr 2005 entwickelte sich der Streckenzug der B 279 zur direkten Verkehrsverbindung von der bayerisch-hessischen Grenze bis zum Autobahnzubringer Bad Neustadt an der Saale (A 71). Die Straße gewann an Bedeutung und die Verkehrsbelastung – gerade für Gemeinden wie Wegfurt mit ständigem Durchgangsverkehr – stieg enorm an.

Nach Verkehrserhebungen im Jahr 2010 fuhren beispielsweise rund 8000 Fahrzeuge pro Tag durch den Ort, davon über 1000 Lkws.

Im Dezember 2015 wurde das Planfeststellungsverfahren für den Bau der Ortsumgehung Wegfurt durch das Staatliche Bauamt Schweinfurt beantragt und im März 2017 mit dem Planfeststellungsbeschluss der Regierung von Unterfranken abgeschlossen. Ziel der Baumaßnahme war es, einerseits die Anwohner in Wegfurt von der dauerhaften Lärm- und Schadstoffbelastung durch den Durchgangsverkehr zu befreien und die Verkehrssicherheit im Ort zu erhöhen. Andererseits wollte man auch eine leistungsfähigere Verbindung zwischen dem Autobahnzubringer Bad Neustadt an der Saale (A 71) und der Landesgrenze zu schaffen und natürlich die letzte Ortsdurchfahrt zwischen den beiden Knotenpunkten zu beseitigen. Am 27. Juni 2017 erfolgte dann die Baufreigabe des Bunds.

Bereits zwei Monate später – im August 2017 – konnten die Arbeiten für die Brückenbauwerke aufgenommen werden. Im Rahmen der Baumaßnahme wurden bis Juni 2018 zwei neue Brückenbauwerke, eine Feldwegunterführung und eine Brücke über den Weisbach für insgesamt rund 1,7 Millionen Euro errichtet. Daneben wurden parallel zum Streckenbau ab Sommer 2018 auf einer Länge von 46 Metern eine Winkelstützwand mit aufgesetzter Sichtschutzwand sowie eine Schleppplatte und eine Sichtschutzwand entlang der Feldweg-unterführung auf einer Länge von 48 Metern gebaut.

Überflughilfe
für Fledermäuse

Im Rahmen der naturschutzrechtlichen Auflagen wurde zudem auf einer Länge von 60 Metern auf beiden Seiten der Brücke über den Weisbach eine Überflughilfe für Fledermäuse errichtet.

Bis Dezember konnte dann ein Großteil der Erdarbeiten beendet werden. In den Monaten zuvor wurden dafür bis zu 70 000 Kubikmeter Erde bewegt, um bis zu elf Meter hohe Lärmschutzwälle zwischen der neuen Bundesstraße und dem Ort aufzuschütten.

Nach der Winterpause wurde im Frühjahr 2019 die kreuzende Wasserleitung verlegt. Ab März konnte die Frostschutzschicht im Straßenbereich eingebracht, bereits im Mai die ersten Teilabschnitte asphaltiert werden.
Während des Baus des Ortsanschlusses in Richtung Schönau wurde der Verkehr mit einer Behelfsumfahrung über den bestehenden Fahrradweg umgeleitet. Nach Fertigstellung des Ortsanschlusses wurde bereits Mitte Juli 2019 ein Teil der Umgehung als Umleitungsstrecke in Betrieb genommen. Grund dafür war der Bau des zweiten Ortsanschlusses in Richtung Bischofsheim. Denn hierfür musste die Ortsdurchfahrt Wegfurt und somit ein Teil der Verbindung der B 279 zwischen der bayerisch-hessischen Grenze und dem Autobahnzubringer an die A 71 komplett gesperrt werden.

Im Rahmen der Arbeiten am Ortsanschluss in Richtung Bischofsheim wurde dann auch im Juli 2019 ein rund 27 Meter langer Rechteckdurchlass sowie zwei Regenwasserbehandlungsanlagen, sogenannte Sedipipes, hergestellt.

Am 20. September 2019 fand die offizielle Verkehrsfreigabe der Ortsumgehung Wegfurt im Zuge der Bundesstraße 279 statt. Im Anschluss stehen dann lediglich noch kleinere Restarbeiten wie das Abtransportieren von gelagertem Boden oder das Herstellen von Wirtschaftswegen an. (BSZ)

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