Bauen

Der Aufbau eines Fertigkellers dauert nur durchschnittlich zwei Werktage. (Foto: GÜF/Bürkle Kellerbau)

04.08.2020

Zwischen Keller- und Hausbau

Das erwartet Bauherren zwischen Keller- und Hausbau

Steht der Keller fertig in der Baugrube, kann es je nach Wetterlage nach etwa zwei bis drei Wochen mit dem Hausbau weitergehen. Die Gütegemeinschaft Fertigkeller (GÜF) erklärt, welche Arbeitsschritte den Bauherrn in der Zwischenzeit erwarten – entweder durchgeführt von einem professionellen Bauunternehmer oder teils auch in Eigenleistung, sofern der Bauherr die dafür erforderlichen Fähigkeiten mitbringt.

In der ersten Woche nach Abschluss des Kellerbaus – meist inklusive einer außen auf der Wand auf- oder im Wandinneren eingebrachten Dämmung – ist Geduld gefragt. „Bei einem industriell vorgefertigten Keller dauert die Montage nur durchschnittlich zwei Werktage. Die vor Ort fertig betonierten Wände sollten in der Folge aber mindestens sieben bis zehn Tage aushärten können, bevor sie den Vibrationen bei der Verdichtung und dem Druck des angrenzenden Erdreichs ausgesetzt werden“, sagt Birgit Scheer von der GÜF. Zudem seien Verdichtungsgeräte so auszuwählen, dass sie keinen Schaden am Keller verursachen können.

Ob der Erdaushub aus der Baugrube auch für deren Verfüllung nach dem Kellerbau geeignet ist, wird im Einzelfall entschieden. Aufschluss gibt ein Bodengutachten, das schon vor Beginn des Tiefbaus in Auftrag gegeben und ausgewertet werden sollte. Nicht geeignet sind beispielsweise Erde, die durch Schadstoffe oder Unrat verunreinigt wurde, sowie durch Regenfälle aufgeweichter, breiiger Lehmboden. Auch Bauschutt und Erde mit grobem Gestein, das die Abdichtung der Kellerwand sowie deren Schutz- und gegebenenfalls Dämmschichten beschädigen könnte, darf nicht wiederverwertet werden. „Wer sich trotz Bodengutachtens unsicher ist, sollte im Zweifelsfall lieber einen Fachmann wie den Kellerhersteller fragen, ob der Erdaushub zum Verfüllen und Verdichten geeignet ist. Um ganz auf Nummer sicher zu gehen, können die Erdarbeiten zwischen Keller- und Hausbau aber auch gleich in professionelle Hände gegeben werden“, so Scheer. Denn die Baupraxis zeige immer öfter, dass einige Bauherren die notwendige Vorsicht und auch den sicheren Umgang mit zumeist geliehenen Maschinen vermissen lassen.

Grundsätzlich sollten spätestens im Zuge der Verfüllung der Baugrube auch alle grundstücksinternen Leitungen korrekt verlegt werden. Hierzu gehören zum Beispiel Entwässerungsleitungen für Abwasser und Regenwasser, Leitungen für die Erdwärmenutzung, aber auch Elektroleitungen für die Gartenbeleuchtung und das Eingangstor sowie Leitungen von und zu Zisternen und Schächten. Etwaige Zisternen, Schächte und Gruben selbst sollten zu diesem Zeitpunkt ebenfalls komplettiert und angeschlossen werden. Die Lage der Leitungen & Co. sollte gründlich dokumentiert werden, um ihren exakten Verlauf später bei Bedarf einsehen zu können. „Wenn der Bagger einmal auf der Baustelle ist, empfiehlt es sich schließlich auch, Pflanzgruben für größere Büsche oder Bäume herstellen zu lassen, sofern derartiges geplant ist“, gibt die GÜF-Expertin zu Bedenken.

In der Zeit zwischen Keller- und Hausbau findet in der Regel auch die Bauzustandsfeststellung bzw. Kellerabnahme statt. Dabei werden alle Qualitätsmerkmale des Untergeschosses unter die Lupe genommen und der Bauherr hat eine gute Möglichkeit, dem Fachmann „Löcher in den Bauch zu fragen“. Je länger dann die Pause bis zum Hausbau dauert, desto wichtiger ist es, dass der Bauherr die Durchbrüche in der Kellerdecke, etwa für die Kellertreppe oder für Versorgungsleitungen, sorgfältig abdeckt und die Abdeckfolie fixiert. Gerade bei Niederschlägen droht andernfalls Wasser in den Keller einzudringen. Birgit Scheer merkt hierzu an: „Das gleiche gilt auch für eine Fundamentplatte: Wird darauf für längere Zeit nicht weitergebaut, sollte sie mit einer Folie geschützt werden.“ (BSZ)

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