Beruf & Karriere

Vor allem im Handwerk ist der Meisterbrief oft Voraussetzung für eine Selbstständigkeit. (Foto: dpa/Britta Pedersen)

28.01.2022

Der Schritt in die Selbstständigkeit

Die Vor- und Nachteile der Unternehmensgründung

Manche Menschen wissen schon in ihrer Kindheit oder Jugend, was sie später für einen Beruf ausüben wollen – Polizistin, Feuerwehrmann, Journalistin, Pilot oder Köchin. Andere wissen nur: Sie wollen später ihr eigener Chef beziehungsweise ihre eigene Chefin sein. Bei manchen Berufstätigen reift der Wunsch einer Selbstständigkeit allerdings erst nach einigen Jahren im Job. Schließlich wollen nur noch wenige ihren erlernten Beruf ein Leben lang ausüben und immer in der gleichen Branche arbeiten. Nach einigen Jahren Berufserfahrung ist es auch durchaus legitim, sich noch einmal umzuorientieren. Vor einer Unternehmensgründung gilt es sich jedoch bewusst zu machen, dass es neben den Vorteilen auch einige Nachteile gibt. 

Gründe, warum Menschen eine Selbstständigkeit anstreben, sind zahlreich. Einige wollen damit ihre Arbeitslosigkeit beenden, andere ein höheres Einkommen erzielen, zeitlich unabhängiger werden, selbstbestimmt arbeiten und leben oder ihren Traum verwirklichen. Viele Menschen, die sich vorstellen können, ein Unternehmen zu gründen, sind zuvor auch einfach unzufrieden in ihrem Job. Ob man deshalb den Schritt in die Selbstständigkeit jedoch wirklich gehen will, gilt es gut zu durchdenken. Füllt einen der Job nicht aus, kann man sich auch einen anderen suchen. Oder man engagiert sich im Verein, in der Nachbarschaft oder in der Politik, um seinem Leben einen Sinn zu geben. Für einen erfolgreichen Unternehmensstart müssen Gründer nämlich die Komfortzone der Routine verlassen, vollkommen hinter ihrer Idee stehen und bereit sein, Rückschläge wegzustecken und Veränderungen positiv zu begegnen.

Gründe für berufliche Eigenständigkeit gibt’s viele

Zudem ist es wichtig, sich auf dem Weg in die Selbstständigkeit Ziele zu setzen und sie zu verfolgen. Es ist zwar nicht immer leicht, sie auch umzusetzen, allerdings beschreiben sie einen Lebensentwurf und geben an, in welche Richtung das eigene (Berufs-)Leben führen soll. Zudem motivieren Ziele, sie erleichtern Entscheidungen und helfen, langfristig zu denken sowie zu handeln. Ohne sie fehlt letztlich die Motivation, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Um ein Ziel umzusetzen, anstatt es nur „vorzuhaben“, hilft es vielen, vor allem in der Anfangszeit mit anderen über ihre Pläne, aber auch über die Herausforderungen bei der Umsetzung zu sprechen. Durch den Austausch und das Sprechen über konkrete Probleme und Hürden lassen sich gemeinsam Lösungen finden, außerdem kann man von den Kenntnissen und Erfahrungen der anderen profitieren. 

Wer sich selbstständig machen möchte, muss also vor allem klar definierte Ziele vor Augen haben und motiviert sein, auch in schwierigen Phasen weiterzumachen. Die Vorteile der Selbstständigkeit sind für viele Gründer*innen letztendlich aber ausschlaggebend, um eventuell herausfordernde Zeiten hinzunehmen. Zu den Vorteilen zählen die Entscheidungsfreiheit, die flexiblen Arbeitszeiten, die Unabhängigkeit, die Entfaltungsmöglichkeiten und die Abwechslung sowie das mögliche Erzielen eines hohen Einkommens. Doch es gibt auch Nachteile, die andere von diesem Schritt abhalten, beispielsweise die Eigenverantwortung und das hohe Risiko, der ständige Leistungsdruck, die rechtlichen und steuerlichen Pflichten, unregelmäßiges Einkommen, unbezahlter Urlaub sowie kein Verdienst bei Krankheitsausfall. Ein eigenes Unternehmen zu führen bedeutet meist viele Freiheiten und Möglichkeiten, aber eben auch ein hohes Maß an Eigenverantwortung. 

Haben Menschen den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt, entwickeln sich Gründer meist stetig in die neue Rolle des Unternehmers hinein. Sie lernen mit der Zeit, was es bedeutet, selbstbestimmt zu arbeiten und für jeden Bereich des eigenen Business Entscheidungen fällen zu müssen. Zuvor gilt es jedoch einige Punkte „abzuarbeiten“: Es müssen eine Geschäftsidee entwickelt, ein Businessplan geschrieben, ein Finanzierungsplan erstellt, eine Rechtsform gewählt, ein Name gefunden und das Gewerbe angemeldet werden. Danach sollte direkt mit dem Marketing gestartet und eine eigene Unternehmenswebsite erstellt werden. Der Schritt in die Selbstständigkeit ist also mit Mut und Aufwand verbunden, manchmal auch mit Rückschlägen und schwierigen Zeiten. Doch wer sich schon immer selbstständig machen wollte und einen Traum hat, der sollte dieses Ziel auch verfolgen. Untersuchungen ergaben, dass der Erfolg eines Unternehmens nämlich dann am größten ist, wenn die eigene Geschäftsidee, das Besetzen einer Marktlücke oder der Wunsch, sein eigener Chef zu sein, stark im Vordergrund stehen. Wer motiviert ist, der überwindet leichter Hindernisse, eignet sich schneller fehlendes Wissen an und schafft folglich auch seine Existenzgründung leichter und sicherer. (Mike Warmeling)

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