Freizeit und Reise

Wanderbegeisterte kommen sowohl im Sommer als auch im Winter auf ihre Kosten. (Foto: Wolfgang Ehn)

21.10.2025

Keine Ampel, kein Stau, kein Stress

Das Tannheimer Tal - eines der vielleicht schönsten Hochtäler Europas

Nur einen Steinwurf von der deutschen Grenze entfernt, liegt eines der vielleicht schönsten Hochtäler Europas. Hier, auf 1.100 Metern Höhe, ist die Natur nicht nur Kulisse, sondern Hauptdarstellerin. Eingebettet zwischen Allgäuer und Tiroler Bergen zeigt das Tannheimer Tal, wie nah Entspannung und Aktivität beieinander liegen. Ob auf Skiern, zu Fuß, mit dem Rad oder ganz entspannt in der Wellness-Oase: Jeder findet hier seinen persönlichen Glücksmoment. Keine Hektik, kein Durchgangsverkehr, keine Ampel weit und breit – dafür Gelassenheit, klare Bergluft und Gastgeber:innen, die ihre Heimat ebenso lieben wie ihre Gäste. 

Im gesamten Tannheimer Tal steht bis heute keine einzige Ampel – dafür regeln mancherorts Kühe den Verkehr, zumindest bei der Anreise durch das Engetal. Wenn im Frühjahr die Tiere auf dem frischen Almboden grasen und im Herbst von den Almen ins Tal ziehen, kann es schon einmal vorkommen, dass man kurzzeitig im Stau steht – mit Kuhglockengebimmel statt Motorenlärm. Auch sonst läuft es hier eher entspannt: Durch die verkehrsberuhigte Lage ohne Durchgangsverkehr, die mautfreie Anreise über die A7 und die natürliche Entschleunigung des Hochtals beginnt der Urlaub bereits bei der Anfahrt. Im Tannheimer Tal hat die Zeit ihr eigenes Tempo.

Die Verbindung von Natur und Leben spielt im Tannheimer Tal eine große Rolle. Deshalb versorgt sich die Region größtenteils selbst mit Energie aus natürlichen Ressourcen. Eine Quelle ist das Elektrizitätswerk Schattwald, das sein Wasser vom Traualpsee bezieht. Rund 60 Prozent des gesamten Strombedarfs entstehen so mitten in den Bergen, aus reiner Wasserkraft. Zusätzlich versorgen Biomasse-Heizwerke, betrieben mit regionalen Hackschnitzeln, viele Häuser, Hotels und Betriebe im Tal mit nachhaltiger Wärme. Photovoltaik-Anlagen auf Hoteldächern und Bergstationen liefern Sonnenenergie und den Rest steuert zertifizierter Ökostrom aus Deutschland bei. So fließt in jedem Lift, jeder Berghütte und jedem Wellnesshotel 100 Prozent saubere Energie, erzeugt im Einklang mit der Natur.

Das Tannheimer Tal zählt mehr als 300 Kilometer markierte Wege auf drei Ebenen. Unten laden Wanderwege am Haldensee und Vilsalpsee, weite Wiesen und ursprüngliche Dörfer zu entspannten Spaziergängen ein. In mittleren Höhenlagen führen Panoramawege und Themenpfade – oft bequem mit der Bergbahn erreichbar – zu über 30 urigen Almen und aussichtsreichen Rastplätzen. Wer höher hinaus will, erlebt anspruchsvolle Gipfeltouren und Klettersteige mit weitreichenden Ausblicken auf die Allgäuer Alpen. Ein eigenes Winterwanderwegenetz sorgt dafür, dass das Tal auch in der kalten Jahreszeit seine Wanderbegeisterten lockt. So variieren die Wege je nach Saison, das besondere Gefühl von Freiheit, Klarheit und Leichtigkeit bleibt jedoch immer gleich.

Als teilweise kältester bewohnter Ort Österreichs erstrahlt das Tal bis ins Frühjahr in weißer Pracht. Während andernorts schon der Föhn weht, glitzert hier morgens noch der Schnee in der Sonne. Klare Nächte, stabile Minusgrade und Schnee bis weit ins Frühjahr schaffen perfekte Bedingungen für 140 Kilometer frisch gespurter Loipen (70 Kilometer klassisch, 70 Kilometer Skating), Alpinski, Rodelspaß und Schneeschuhtouren. Wer mindestens drei Nächte bleibt, fährt sogar fünf ausgewählte Wochen im Winter gratis Lift. Dieses „Winterbergbahnen inklusive“-Angebot ist in Tirol einzigartig und ideal für Anfänger, die sich im Schnee ausprobieren möchten. Wer es lieber kuschelig warm und entspannt mag, genießt die Tiroler Herzlichkeit in eleganten Wellness-Resorts, charmanten Romantik- und Traditionshäusern oder in urigen Almhütten beim Kaminfeuer.

Jeden Januar wird der Himmel zum Farbenmeer, wenn sich rund 70 Heißluftballons aus insgesamt knapp 10 Ländern beim internationalen Ballonfestival über dem Tal erheben. Vormittags steigen die Ballons in die Höhe und lassen sich von den verschiedenen Winden treiben. Jeden Dienstagabend wird es dann noch spektakulärer: Beim Ballonglühen in Nesselwängle, Jungholz und Grän tanzen die Flammen im Takt der Musik, während sich das Tal in ein Lichtermeer verwandelt. 

Organisiert wird das Festival seit Jahren von Rudi Höfer – einem echten Enthusiasten, der die Faszination des Ballonfahrens lebt und sie mit spürbarer Leidenschaft teilt. Das Festival findet von 11. bis 31. Januar 2026 statt und verwandelt das Tal in einen farbenprächtigen Traum über den Alpen. Täglich von 10:30 bis etwa 12 Uhr starten die Ballons vom Startplatz in Tannheim. (BSZ)

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