Politik

23.10.2025

Soll begleitetes Trinken ab 14 Jahren verboten werden?

Die Gesundheitsminister der Länder wollen verbieten, dass Jugendliche ab 14 Jahren in Begleitung Erwachsener Bier und Wein trinken dürfen. Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU), auf deren Initiative der Vorstoß zurückgeht, erklärt, warum sie für ein Verbot ist. Roland Magerl, gesundheitspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag, ist da anderer Meinung

JA

Judith Gerlach (CSU), Bayerns Gesundheitsministerin 

Für junge Menschen ist Alkohol besonders gefährlich: Er kann die Entwicklung des Gehirns und anderer Organe stören sowie schwere seelische und soziale Folgen haben. Dennoch erlaubt das Gesetz derzeit, dass 14- und 15-Jährige in Begleitung ihrer Eltern zum Beispiel Bier oder Wein trinken dürfen. Diese Regelung ist aus der Zeit gefallen. Studien zeigen, dass Jugendliche, die früh Alkohol trinken, später häufiger riskant konsumieren oder abhängig werden. Das Beisein der Eltern verstärkt das Problem, weil es Alkohol als normal und unbedenklich erscheinen lässt. Ein Verbot führt nicht automatisch in den heimlichen Konsum. Vielmehr ist belegt, dass klare Altersgrenzen den Alkoholkonsum senken. Auch der Hinweis, begleitetes Trinken sei Tradition, ist nicht stichhaltig. Denn entscheidend ist nicht die Tradition, sondern der Jugendschutz. Es geht um das richtige Signal: Es gibt keinen risikofreien Alkoholkonsum, vor allem nicht für junge Menschen.

NEIN

Roland Magerl, gesundheitspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag

Als Vater von drei Kindern trete ich für einen gesunden Mittelweg ein. Man darf den Alkoholkonsum bei Jugendlichen nicht verharmlosen, aber man sollte auch nicht versuchen, ihn durch Totalverbote zu unterbinden. Damit wird man auch keinen Erfolg haben, denn Verbote machen vieles erst richtig interessant. Jugendliche werden sie zu umgehen wissen und dann ohne Aufsicht umso exzessiver trinken. Ich bin also gegen ein Verbot des begleiteten Trinkens ab 14 Jahren. Junge Menschen sollten zu einem von Selbstverantwortung geprägten Verhältnis zum Alkoholgenuss erzogen werden. Und wie sollen sie das ausbilden, wenn Eltern es nicht verantwortungsvoll mit ihnen einüben dürfen? Haben sie einen maßvollen Umgang mit Alkohol erlernt, sind sie später eher gegen Alkoholismus gefeit. Ein gelegentliches Feierabendbier gehört zu unserer bayerischen Kultur, und das soll auch künftigen Generationen erlaubt bleiben.

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