Freizeit und Reise

Das Kreuzfahrtschiff Vasco da Gama. (Foto: Gabi Dräger)

17.10.2023

Kreuzfahrt mit Genuss, Wellen und Wind

Schnupperkreuzfahrt auf der Ost- und Nordsee mit Genuss und Meeresrauschen

Mehrmals ertönt die Schiffssirene und die Nicko Hymne wird beim Auslaufen der Vasco da Gama der Nicko Cruises gespielt. Die Leinen sind los und das Schiff legt ab. Es ist schön, an Deck zu stehen, sich den Wind um die Nase blasen zu lassen und beim „in See stechen“ dabei zu sein. Ein paar Möwen begleiten das Schiff noch neugierig eine Weile.

Nach einer kurzen Sightseeing-Tour am Vormittag durch Kiel wurde es Zeit, zum Ostseekai 1 zu gehen. Am Nachmittag begann das Einschiffen auf der Vasco da Gama. Nach den Formalitäten, Gepäckabgabe, Ausweis- und Impfkontrolle, erhielt man die Kabinenkarte. Vor dem Abendessen fand eine Seenotrettungsübung mit Schwimmwesten statt, an der alle teilnehmen mussten.

Es gibt fünf Restaurants auf der Vasco da Gama. Das Begrüßungsmenü fängt mit einem klassischen Waldorf Salat an. Danach folgen Kartoffelsuppe, Salat und ein gebratenes Seehechtfilet mit Mandelbutter, Graupen-Risotto, Butterbrokkoli und Babykarotten. Der Weißwein, ein Verdejo aus Spanien, passt gut zum Menü. Als Nachtisch wird ein Brownie mit Vanillecreme angeboten. Später, im Theater, wird vor der großen Show Prosecco und Orangensaft gereicht. Laís aus Brasilien präsentiert Oskar prämierte Hits und Ohrwürmer wie „I could have danced all night“ und „Somewhere over the Rainbows von Judy Garland aus dem Film „Der Zauberer von Oz”.

Der Sonnenaufgang vor Kopenhagen ist beeindruckend. Ein Regenbogen überspannt die unzähligen Windräder im Meer. Der ganze Tag kann dem Landgang Kopenhagen gewidmet werden. Die meistbesuchte Sehenswürdigkeit und das Wahrzeichen der Stadt ist die „Kleine Meerjungfrau“. Die Bronzefigur wurde von Eduard Eriksen nach der Märchenfigur von Hans Christian Andersen geschaffen und 1913 an der „Langelinie“ am Eingang zur Hafeneinfahrt aufgestellt.

Obwohl das Wetter im Norden nicht vorhersehbar ist, gibt es Glückstage mit Sonne. Der Tag in Kopenhagen ist so ein Glückstag. Mit einer Sightseeing-Tour Hop on Hop off, die gleich am Ozean Kai beginnt, bekommt man einen guten Überblick. Der Bus fährt am Rosenburg Schloss, das heute Museum ist und die dänischen Kronjuwelen beherbergt, am Botanischen Garten mit Pflanzen aus der ganzen Welt, und am Rathaus, dem Schloss für Bürger, vorbei. Etwas weiter beginnt die Strøget, sie ist eine der längsten Fußgängerzonen Europas. Dann sieht man den Tivoli, den Vergnügungspark mit einem haushohen Karussell, vom Bus aus. Disney soll den Tivoli besucht und daraufhin Disneyland gegründet haben.

Dann geht die Fahrt nach Christiania, die mit Streetart an den Mauern und Häusern geschmückt ist, das ist der legendäre „Freistaat“, der einst von Hippies gründet wurde. Am Freihafen von 1894, dem früheren Viertel für Seefahrer, führt die Fahrt entlang bis zum Nationalen Kunstmuseum, wo flämische und niederländische Künstler gezeigt werden. Das Schloss Amalienborg, mit seiner Rokokofassade, ist seit 1794 königliche Residenz. Der Turm der Erlöserkirche von 1696 schraubt sich wie ein Korkenzieher, der sich gegen den Uhrzeigersinn, nach oben. Beeindruckend ist der 56 Meter hohe Börsenturm. Vier ineinander verschlungene Drachenschwänze auf dem Turm sollen die Börse vor Feinden und Feuer schützen. Nach der Sightseeing-Rundtour lädt der große Nytory Platz mit kleinen Cafés und Restaurants ein, das geschäftige Treiben der Stadt zu beobachten. Allerdings muss man mit Dänenkronen bezahlen, aber IC Karten werden akzeptiert.

Kopenhagen hat eine Radfahr- und Segelkultur und ist Weltklasse im Design. Der Kopenhagener Arne Emil Jacobsen ist einer der international bedeutendsten Architekten und Designer Dänemarks. Sein Stuhl, die Ameise und der Eggchair sind weltbekannt.

Ein Shuttle fährt von hier wieder zurück zur Vasco da Gama. Der Tag klingt mit einer Schlager Giganten Show aus: „Ein bisschen Spaß muss sein“, und bei „Ich will keine Schokolade“ singen alle mit. „Atemlos“ ist dann der Abschluss. Der nächste Tag ist ein reiner Seetag auf der Nordsee. Der Kapitän Adrian Firsoy und der Küchenchef Panos Georgopoulos stellen sich vor. Der Kapitän ist aus Rumänien, schon als Sechsjähriger wollte er Seefahrer werden, denn er ist nur zwei Minuten vom Meer entfernt aufgewachsen.

Georgopoulos hatte seinen MBA in Finanzwesen gemacht, später auf Kulinarik umgesattelt und als Koch gearbeitet. Seine Mutter war damals über den Wechsel enttäuscht. Er ist heute der einzige griechische Chefkoch in allen Ocean Cruises. Georgogpoulos erklärt, dass die Lebensmittel für die Küche in den Häfen regional eingekauft werden. Es gibt keine readymade und kaum tiefgefrorenen Vorräte. Alles wird frisch hergestellt, sogar das Brot wird täglich nachts gebacken. Das Brot ist so gut, dass sich einige Gäste bei der Abreise ein Brot für zu Hause bestellen. Das Schiff hat ca. 500 Besatzungsmitglieder im nautischen und im Hotelbereich, die aus dreizehn verschiedenen Nationen kommen. In der Küche arbeiten 80 Köchinnen und Köche und 20 Cleaner.

Mittags gibt es ein großes Barbecue am Pool. Dann wird noch eine „Behind the Scene“ Tour in den Bauch des Schiffes angeboten. Die Küche, die Lager für Getränke und Lebensmittel, die Wäscherei mit Bügelanlage und Sortieranlage für den Abfall können besichtigt werden. Auch ein reiner Seetag auf dem Schiff ist nicht, langweilig: Es werden Gymnastik, Walking, Fitnessstudio, Wellness, Geschicklichkeitsspiele, Ratespiele und Filme angeboten. 

Showtime – nach dem letzten Abendessen wird noch eine Heinz Erhardt und Peter Alexander Präsentation mit Gedichten und Liedern angeboten. Das ist ein gelungener Retro-Abend mit Horst Freckmann und Peter Grimberg.

Die Einfahrt nach Bremerhaven führt an großen Kränen entlang, die wie riesige Spinnen aussehen. Um acht Uhr legt das Schiff in Bremerhaven an. Das waren von Kiel über Kopenhagen bis Bremerhaven 744 nautische Meilen bei ruhigem Seegang und sonnigen Tagen. Das Schiff ist wie eine schwimmende Insel mit einer ausgesprochenen Sorglosigkeit und einem wohlschmeckenden Verwöhnprogramm. Ja, auf der Vasco da Gama kann man einfach chillen oder auch ganz aktiv sein.

Der Schiffsname Vasco da Gama hat eine historische Bedeutung: Vor 525 Jahren umsegelte der portugiesische Seefahrer Vasco da Gama das Kap der Guten Hoffnung – und entdeckte den Seeweg nach Indien. (Gabi Dräger)

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