Ja, Dresden hat alles: Kunst und Küche, die Sächsische Schweiz zum Wandern und Radfahren und das alles mit dem Thema Caspar David Friedrich.
Es gibt nichts Besseres als sich mit einem typischen sächsischen Gericht, einem Sauerbraten, im historischen und urigen Sophienkeller auf Dresden mit Caspar David Friedrich einzustimmen.
Im Albertinum, der Staatlichen Kunstsammlung Dresden, werden zum 250-jährigen Geburtstag von Caspar David Friedrich seine bedeutendsten Werke gezeigt, die er in 40 Jahren in Dresden in seinem Atelier gemalt hat. Er ist wohl der bedeutendste Künstler der deutschen Romantik. Besonders eindrucksvolle Gemälde in der Ausstellungl sind „Der Wanderer über dem Nebelmeer“, „Der Watzmann“, „Mondaufgang am Meer“ und der „Tetschener Altar“. Die unmittelbare Leuchtkraft seiner Bilder ist auch nach 200 Jahren noch gegeben. An der langen Wand hängen 121 Gemälde von Malern aus Friedrichs Zeit, die er schätzte oder ablehnte.
Caspar David Friedrich wurde 1774 als sechstes Kind in Greifswald geboren und hier verbrachte er auch seine Jugend. Sein Vater war Seifensieder mit bescheidenem Wohlstand. Seine Mutter ist gestorben, als er sieben Jahre alt war. Er wurde von seinem jüngeren Bruder vor dem Ertrinken gerettet, doch der ist bei der Rettungsaktion ums Leben gekommen. In Kopenhagen hat er an der Dänischen Kunstakademie studiert und kam mit 24 Jahren nach Dresden, wo er bis zu seinem Tod geblieben ist. Als er als Maler schon etwas bekannt wurde und Geld verdiente, hat er 1818 die 19 Jahre jüngere Caroline Bommer geheiratet, deren Rückenansicht auf vielen seiner Gemälde zu sehen ist. Vier Kinder wurden geboren, wobei ein Kind tot geboren wurde. Er ist wohl aufgrund seiner politischen und kritischen Einstellung nie ordentlicher Professor für Landschaftsmalerei an der Kunstakademie Dresden geworden, konnte aber seine Bilder verkaufen.
Die Inspiration für seine Bilder fand er in der Natur rund um Dresden und im Elbsandsteingebirge. Im Kupferstich-Kabinett im Dresdner Residenzschloss werden hauptsächlich die Skizzen der Landschaften und Bäume gezeigt, die Caspar David Friedrich in der Natur gezeichnet hat. Neben den Zeichnungen sind unter anderem auch Gemälde wie „Zwei Männer in Betrachtung des Mondes“, „Das Felsentor im Uttewalder Grund“ und das „Hünengrab an Meer“ zu sehen. Im Restaurant „Anna“, das sich auch im Residenzschloss befindet, kann man nach dem Spaziergang durch die Romantik wieder Energien auftanken.
Im Kügelgenhaus Museum der Romantik in Dresden sind unter dem Titel „Wiederentdeckt!“ zwölf Malerinnen der Romantik ausgestellt. Sie waren Weggefährtinnen von Caspar David Friedrich. Gerhard von Kügelgen war Maler und mit Caspar David Friedrich befreundet. Angelika Grunwald kommt in einem Kleid im Stil der Romantik mit Hut und Schirm in die Ausstellung, so kann man die Zeit der Malerinnen nachempfinden.
In zwei Stunden bietet die Dresdner Stadtrundfahrt Hop-on Hop-off Bustouren einen guten Überblick über die Sehenswürdigkeiten Dresdens an - etwa das Residenzschloss, den Zwinger, die Semperoper, die Kunstakademie Dresden mit ihrer Zitronenpresse, die wegen ihrer Dachform so genannt wird, die Brühlscheterrasse, der Goldener Reiter, der Botanische Garten und natürlich die Elbe. Die Fahrt geht auch raus bis zu den Elbschlössern. Im nach ihm benannten Lingnerschloss hat der Odol-Erfinder Karl August Lingner gelebt. Einen Stopp gibt es auch bei der Molkerei Gebrüder Pfund, deren Ladenräume mit hangbemalten Fliesen von von Villeroy und Boch prunkvoll geschmückt ist. Die Frauenkirche Dresden mit dem Martin Luther Denkmal fehlen noch, dahin kann man gut zu Fuß hingehen, denn beides steht direkt in der Altstadt.
Das Hotel Taschenbergpalais Kempinski Dresden mit dem Restaurant Kastenmeier liegen auch in der Altstadt und bieten einen historischen Charme, der absolut modern getoppt ist.
Auf den Spuren von Caspar David Friedrich geht es dann weiter zum Trinitatisfriedhof in Dresden, wo sein Grab anlässlich seines 250. Geburtstag eine Sandstein-Skulptur erhalten hat. Der nächste Punkt ist das der Klosterpark Altzella mit Ruinen, die auch Caspar David Friedrich gezeichnet und gemalt hat. Der Meißner Marktgraf Otto der Reiche ließ 1162 das Kloster erbauen. Der Tag klingt im historischen Gasthaus Trompeter mit sächsischen Gerichten und Weinen aus.
Mehrfach war Caspar David Friedrich im Elbsandsteingebirge in der Sächsischen Schweiz. Im Ort Krippen hat er auch ein paar Monate gelebt. Eine kleine Wanderung von Reinhardtsdorf führt zu einem genialen Panoramablick, zur Kaiserkrone, zum markanten Zirkelstein und den mystischen Schrammsteinen im Elbsandsteingebirge. Jedoch der absolute Höhepunkt auf dem Caspar David Friedrich-Weg ist die Kaiserkrone. Schon nach einem kurzen Aufstieg von Schöna ist die Felsengruppe des berühmten Gemäldes „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ zu sehen. Hanka Owsian, die Yoga- und Wanderführerin, klettert auf den Felsen und stellt sich in Positur, natürlich mit dem Rücken zur Gruppe, wie der Wanderer auf dem Gemälde von Caspar David Friedrich. Der Aufstieg zum Gipfel führt über Stufen an einigen Felsen entlang bis zum Gipfel der Kaiserkrone. Oben angekommen wartet schon eine Brotzeit mit lauter leckeren regionalen Produkten. Der Abstieg nach Schmilka führt ebenfalls über viele Stufen bis zur Elbe.
Die kleine Fähre bringt die Wanderer und Fahrradfahrer vom Elbradweg auf die andere Flussseite. Im Café Richter gibt es noch einen Kaffeestopp mit Mohnkuchen und dann sind es nur ein paar Schritte bis in den Ortskern nach Bio- und Nationalpark Refugium Schmilka. Die Bäckerei mit Steinofen, die Mühle mit Wasserrad, die Brauerei mit zwei Sudkesseln und die historischen Häuser sind eindrucksvoll. Das alles hat Sven-Erik Hitzer mit Eigeninitiative seit den 1990er Jahren zu dem aufgebaut, was es heute ist.
Nach Bad Schandau zur Übernachtung ist es nur noch ein Katzensprung. Das Hotel Elbresidenz liegt malerisch an der Elbe und die Toskana Therme zur Entspannung ist gleich nebenan.
Zum Abschluss gibt es noch Caspar David Friedrich modern. Im Stadtmuseum Pirna werden in der Ausstellung „Topographie der Sehnsucht“ Werke von 14 Künstlerinnen und Künstler gezeigt, die sich auf den Spuren Caspar David Friedrichs zeitgenössisch auseinandergesetzt haben. So spannt sich der Bogen mit Caspar David Friedrich von der Romantik bis in die Jetztzeit. (Gabi Dräger)
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