Freizeit und Reise

Das Flussfahrtschiff Celina von Nicko Cruises. (Foto: Gabi Dräger)

31.07.2025

Entspannend, informativ und genussvoll

Die Leichtigkeit und Ruhe einer Flussschifffahrt auf der Donau

Auf dem Sonnendeck eines Flussschiffs den Fahrtwind und die frische Brise von der Donau spüren und dabei beobachten, wie die Landschaft langsam vorbeizieht, das ist ein ganz besonderes Erlebnis.

Das Flussfahrtschiff Celina von Nicko Cruises lag schon in Passau im Hafen bereit. Um 16 Uhr sollte das Einschiffen beginnen, da es ein sehr heißer Sommertag war, wurde das Schiff bereits eine Stunde früher geöffnet.Vor dem Abendessen gab es im Panoramasalon noch eine Sicherheitseinweisung und Natalie Suspitsyna, die Kreuzfahrtleitung, informierte über die Ausflüge während der Tour nach Budapest.

Ganz bayrisch mit Obazda

Der Auftakt zum ersten Abendessen beginnt ganz bayrisch mit Obazda, Fisch und Bayrisch Creme. Die Gerichte sind immer auf die Region, in der die Celina vor Anker geht, abgestimmt. Eine andere gute Idee ist, der Singletisch, so muss keiner alleine sitzen. Kurz vor Mitternacht werden die Leinen losgemacht und die Fahrt beginnt. Es dauert nicht lange, da wird die erste Schleuse passiert. 200 Meter Höhenunterschied müssen von Passau bis Budapest mit zwölf Schleusen überwunden werden.

Am nächsten Morgen hat die Celina bereits in Linz angelegt. Nach einem reichhaltigen Frühstücksbüffet beginnt der Tag mit einem Rundgang auf eigne Faust durch die Altstadt von Linz: der schöne große Hauptplatz mit der Dreifaltigkeitssäule, einer Pestsäule aus dem 18. Jahrhundert und vielen Cafés und Restaurants. Ein paar Schritte weiter im Alten Dom hat Anton Bruckner Orgel gespielt. An einem heißen Sommertag empfiehlt sich der Besuch des Lentos Kunstmuseums. Hier kann man durch die österreichische zeitgenössische Kunst mit bekannten Künstlern wie Maria Lassnig, Xenia Hausner, Hermann Nitsch, Ernst Fuchs, Friedenreich Hundertwasser, Erwin Wurm, der Sommerhitze entfliehen und in dem gut gekühlten Museum spazieren gehen.

Für den Nachmittag wird eine Fahrt mit dem Bus nach Steyr angeboten. Mit Betina einem Austria Guide geht der Rundgang zum Stadtplatz mit dem Burmmerlhaus, dem Wahrzeichen von Steyr, der barocken Marienkirche, dem Rokoko-Rathaus und der neugotischen Sparkasse. Über allem thront das Schloss Lamberg auf der Hochterrasse zwischen Ens und Steyr. Franz Schubert und Anton Bruckner waren oft in Steyr. Rechtzeitig bringt der Bus die Passagiere am Nachmittag zum Auslaufen der Celina zurück nach Linz. Vor dem Abendessen gibt es einen Sektempfang, denn Kapitän Oleklsandr Bystrika stellt die Crew vor. Neben der Schiffsbesatzung ist der Chefkoch, Nikolay Banaliev, wahrscheinlich, die wichtigste Person für die Passagiere.

Ein Schnitzel in Wien muss sein

Am dritten Tag legt das Schiff morgens im Hafen von Wien Nussdorf an. Nach dem Frühstück geht es per Bus zu einer Sightseeingtour und einem Spaziergang nach Wien. Der Bus fährt über die Ringstraße bis zum Burgtheater, von dort geht es zu Fuß in den Volksgarten zum Sisi Denkmal für die österreichische Kaiserin Elisabeth – in österreichisch Sisi, in deutsch Sissi. Durch die mächtige und prunkvolle Hofburg führt uns der Guide an der Spanischen Hofreitschule mit den Lipizzanern vorbei zur Michaelerkirche -  Romy Schneider und Karlheinz Böhm haben im Kultklassiker, dem Sissi Film, in dieser Kirche geheiratet. Danach kommen wir zum Kohlmarkt mit dem weltbekanntem Café Demel. Der Markt reicht bis zum Graben mit Julius Meinl. Vor 150 Jahren wurde Julius Meinl gegründet und steht weltweit für Kaffeehauskultur. An der Peterskirche und an der Pestsäule vorbei  geht es bis zum Stephans Dom und dem Standplatz der Fiaker. Nach einer Kaffeepause vor dem Haas Haus ist es zum Schwedenplatz mit dem Busparkplatz nur noch ein Katzensprung. Wie es sich in Wien gehört, gibt es mittags im Bordrestaurant, ein Wiener Schnitzel. Den Nachmittag kann man lässig im Schatten auf dem Sonnendeck verbringen. Wer mag, der kann noch ein paar Schritte an der Donau entlang spazieren gehen. Die Celina verlässt am späten Nachmittag Wien und fährt Richtung Budapest weiter.

Am nächsten Tag wird die Route geändert, da die Donau vor Budapest nicht genügend Waser hat, so fährt die Celina bis Komárno in der Slowakei. Am Vormittag lädt der kleine Ort zu einer Besichtigungstour mit der Kirche, dem Museum und den farbigen Häusern zu einem Spaziergang ein. Zum Abendessen gibt es, wie soll es auch anders sein, natürlich Gulasch. Danach fährt ein Bus die Passagiere nach Budapest zur Lichterfahrt auf einem Schiff mit ungarischer Musikbegleitung. Das beleuchtende Budapest ist das absolute Highlight der Reise. Alle wichtigen Gebäude werden beleuchtet und die Farben spiegeln sich im Wasser der Donau wider: Die Kettenbrücke mit ihrem Wächterlöwen, die Elisabethbrücke, das Fußballstadion, das Hotel Gellert, das gerade renoviert wird, die Matthiaskirche in der Sissi als Königin von Ungarn gekrönt wurde, das Ungarische Parlament, der Burgpalast und die Statue des Heiligen Gellért auf dem Gellértberg.

Mit dem Bus geht es dann wieder zurück nach Komárno. Am nächsten Vormittag gibt es noch eine Stadtrundfahrt in Budapest. Der krönende Abschluss ist der Besuch der großen Markthalle. Hier gibt es eine Vielfalt an ungarischen Produkten, wie Salami, Paprikagewürzen und Gänseleber in verschiedenen Variationen. Zurück auf der Celina, gibt es am Abend ein Piraten-Abendessen und danach eine Show, die von der Crew aufgeführt wird.  Kurz vor Mitternacht geht es in einer Schleuse noch etwa 20 Meter flussaufwärts.

Bratislava, die Stadt der Musik

Am Morgen hat die Celina schon in Bratislava angelegt und so steht die Fahrt mit der Bimmelbahn zur Burg Bratislava auf dem Programm. Die Burg ist das Wahrzeichen der slowakischen Hauptstadt, sie wurde schon im 9. Jahrhundert gegründet. Ein kleiner Spaziergang bietet einem gigantischen Blick über das moderne Bratislava. Mit der Bahn geht es dann wieder bergab in die Altstadt. Cafés und Restaurants reihen sich aneinander. Die Stadtführerin erklärt, dass Wolfgang Amadeus Mozart mit sechs Jahren hier sein erstes Konzert gegeben hat. Franz Liszt hatte mit neun Jahren seinen ersten Auftritt in Bratislava und wurde gefördert, sodass er in Wien studieren konnte. Johann Strauß hat hier „Auf der schönen blauen Donau“ komponiert. Die weltbekannt Opernsängerin Edita Gruberova wurde hier geboren. Für viele Touristen, vor allem für die aus Asien, ist Čumil, der Handwerker aus Bronze, der aus einem Gully schaut, die Hauptattraktion. Wer mit der Hand über seine Mütze streicht, der hat Glück. Man muss allerdings geduldig anstehen, um ein Foto zu machen. Am Nachmittag ist Faulenzen auf dem Sonnendeck angesagt. Der Abend beginnt mit einem Abschiedsempfang und danach wird ein Gala-Dinner serviert.

Ziemlich genau in der Mitte zwischen Wien und Linz liegt an der Donau, weithin sichtbar auf einem Granitfelsen, wie eine Festung, das Stift Melk mit zwei Gold verzierten Kuppeln. Das Stift zählt zu den schönsten und größten Barockbauten Europas. Schon seit dem Jahre 1089 leben und wirken dort die Benediktinermönche. Nach einem Rundgang durch das Stift, bringt ein Bus die Ausflügler wieder zurück zur Celina.

Am nächsten Morgen gibt es ein letztes Frühstück und schon um neun Uhr bringen Busse die Passagiere zum Bahnhof oder zu den Parkplätzen der Autos.

Fazit: Die langsam vorbeiziehende Landschaft entspannt, die Ausflüge sind informativ und von der Küche wird man auf der Celina genussvoll verwöhnt. Die Celina ist 126 Meter lang sowie elf Meter breit und hat einen Tiefgang von zehn Metern. 156 Gäste sind auf dem Schiff, die von 42 Personen Personal betreut werden. (Gabi Dräger)

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