Freizeit und Reise

Stolz präsentiert die Sennerin Christine Rasthofer die selbstgemachten Käselaiber. (Foto. Mayring)

15.10.2010

Im Dienst der Natur

Mit dem Ranger Klaus Melde auf Tour im Nationalpark Berchtesgaden

Auf der Schapbach Alm (1040 Meter) ist Klaus Melde, Ranger im Nationalpark Berchtesgaden, immer willkommen. Die Sennerin Christine Rasthofer spendiert dann gerne einen kühlen Becher frische Buttermilch und erfährt dabei das Neueste aus dem Tal. Seit zwölf Jahren verbringt die 37jährige Bäuerin jedes Jahr vier Monate hier auf der Alm. Dann heißt es morgens um fünf Uhr aufstehen, sieben Kühe melken, Butter und Käse machen. Bei Wind und Wetter wohnt sie in einer 400 Jahre alten Hütte, in der die Räume niedrig sind und die kleinen Fenster kaum Licht herein lassen. Dennoch ist alles sauber, praktisch und gemütlich.
Auf der Holzbank vor der Hütte genießt der Ranger seine kurze Verschnaufpause und blickt auf den mächtigen Watzmann, der mit seinen 2713 Metern der zweithöchste Berg in Deutschland ist. Seine 2000 Meter hohe und steile Ostwand, ist die längste in den Ostalpen. Seit 1991 gilt das alpine Naturgebiet rund um den Königssee als Nationalpark und wird auch von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt. Melde (44) ist seit sechs Jahren bei der Rangertruppe. „Man wird nach Eignung eingestellt“, so Melde. Lehrgänge wie in Forstschutz und Naturschutzwacht schulen zusätzlich die insgesamt 17 Ranger im Alter von 35 und 60 Jahren.
Melde ist zuständig für die Umweltbildung und kümmert sich um die Praktikanten sowie vor allem um Kinder und Jugendliche. „Die Programme für die Schulklassen arbeite ich selbst aus. Ist eine Bergtour geplant, so gehe zuvor die Strecke ab“, erklärt er. Für den engagierten Naturfreund ist es immer wieder ein Erlebnis, mit den Kindern zum Beispiel hinauf zum Funtensee zu steigen. Dabei erzählt der Ranger gerne von den Murmeltieren, den Steinböcken und Gämsen, die zahlreich im Nationalpark leben. „Eine ganz besondere Erfolgsstory“, so Melde, „ist die Wiederansiedlung des Steinadlers. Vor Jahren war diese Adlerart vom Aussterben bedroht. Heute befinden sich an 17 verschiedenen Stellen im Revier Horste mit Brutstellen.


Eine Kapelle
erinnert an die Bergopfer


Meldes Weg führt ihn heute auf die Kühroint Hütte (1420 Meter) am Watzmann, wo er den Revierleiter und Forstingenieur Hans Neubauer trifft. Sein Aufgabengebiet ist die 5600 Hektar große Waldfläche, die 2007 der Sturm Kyrill heimsuchte und nun der Borkenkäfer, namens Buchdrucker, die gesunden Bäume befällt. „Mit Hubschrauber und schwerem Gerät versuchen wir, alles zu tun, die befallenen Stämme zu eliminieren, um somit die gesunden Bäume zu retten“, sagt Neubauer.
In der Zwischenzeit bereitet der Hüttenwirt Ralf Voss das Abendessen vor. 30 Personen können auf der Hütte entweder im Großraumlager oder im Doppelzimmer übernachten. Bei Steinpilzrisotto und einem Glas Wein unterhält man sich über Gott und die Welt. Die kleine Kapelle St. Bernhard unweit von der Hütte erinnert die Wanderer an die Bergopfer im Gebiet. Ab und zu läutet noch eine Kuhglocke, doch dann wird‘s dunkel und ganz still auf der Alm.  (Eva-Maria Mayring)

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche

Braucht es mehr Klimaanlagen in öffentlichen Gebäuden?

Unser Pro und Contra jede Woche neu
Diskutieren Sie mit!

Die Frage der Woche – Archiv
X
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2024

Nächster Erscheinungstermin:
28. November 2025

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 29.11.2024 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.