Freizeit und Reise

Die 406 Meter lange "highline179" bei Reutte in Tirol. (Foto: Friedrich H. Hettler)

18.05.2016

Mit der „TiRollerin“ zur „highline179“

Mit der Werdenfelsbahn von München aus zu den touristischen Highlights der NaturparkRegion Reutte

Über einem die Wolken, darunter die Ehrenberger Klause und die Werdenfelsbahn. So öffnet sich der Horizont von der „highline179“. Das jüngste Highlight der Tiroler Naturparkregion Reutte überspannt in 114 Metern Höhe die alte transalpine Handelsroute Via Claudia Augusta. Mit einer abenteuerlichen Spannweite von 406 Metern ist sie derzeit die längste Fußgänger-Hängebrücke der Welt im Tibetstyle. Vor den Toren Reuttes verbindet sie die Burgruine Ehrenberg mit dem Fort Claudia und eröffnet imposante Ausblicke in jede Richtung. Nahezu stündlich fährt die Werdenfelsbahn unter der Hängebrücke hindurch. Ohne Umsteigen sowie ohne Stau und mit nur einem einzigen Ticket, dem Regio-Ticket Werdenfels, erreicht der Reisende von München aus in weniger als zweieinhalb Stunden den Talkessel von Reutte. Neben Burgen und Hängebrücke warten auf Urlauber auch zahlreiche Wanderungen und Touren auf Almen und Gipfel im Naturpark Tiroler Lech. Das Regio-Ticket Werdenfels der DB Regio Oberbayern kostet für Einzelreisende 19 Euro, jeder der maximal vier Mitfahrer zahlt vier Euro. Bis zu drei Kinder (zwischen sechs und einschließlich 14 Jahren) können zusätzlich kostenlos mitgenommen werden. Kinder unter sechs Jahren fahren kostenlos mit. Der Fahrschein gilt von null Uhr bis drei Uhr des Folgetags für beliebig viele Fahrten in der 2. Klasse der Nahverkehrszüge der Deutschen Bahn (DB) einschließlich dem gesamten Streckennetz der S-Bahn München zwischen dem Hauptbahnhof der Landeshauptstadt und Tutzing/Kochel/Oberammergau sowie Mittenwald und auf der Außerfernbahn von Garmisch-Partenkirchen über Reutte bis nach Pfronten-Ried.
Auf einem Streckennetz von rund 250 Kilometern (davon 50 in Tirol) werden 54 Bahnhöfe bedient. Die 37 neuen, rot lackierten Regionalzüge sind klimatisiert und verfügen über Mehrzweckbereiche, Fahrgastinformationsanlagen, behindertenfreundliche Toiletten und Vorrichtungen zur Ski- und Fahrradmitnahme. Mindestens einmal stündlich starten die Züge in München beziehungsweise Garmisch-Partenkirchen – insgesamt bietet die DB 52 Fahrten am Tag an. Was für Pisa der schiefe Turm, für Wien der Stephansdom, für München die Frauenkirche, für Berlin das Brandenburger Tor, ist für Reutte die „highline179“. Die 1,2 Meter breite Hängebrücke wurde so konzipiert, dass sie ganzjährig begehbar ist und die beiden Burgenareale Ruine Ehrenberg und Fort Claudia verbindet. Schwindelfrei sollte man allerdings schon sein, beziehungsweise keine Höhenangst haben, wenn man sich auf die stets mehr oder weniger schwingende Stahlhängebrücke wagt. Ein gewisser Nervenkitzel, den man sich jedoch keinesfalls entgehen lassen sollte, begleitet einen schon, in luftiger Höhe über die Ehrenberger Klause zu spazieren und dabei versucht, sein Gleichgewicht zu halten. Die Burgenwelt Ehrenberg ist eine der bedeutendsten Burgenensembles Mitteleuropas. Die einst mächtige Grenzfestung der Tiroler Herrschaft liegt an der mittelalterlichen Salzstraße und der römischen Straße Via Claudia Augusta. In weniger als einer halben Stunde gelangt man über keinen allzu schwierigen Wanderweg, der durch Schatten spendenden Mischwald führt, zur Burgruine Ehrenberg. Diese wird von der Schaufestung Schlosskopf überragt. Die Ruine der Felsenburg Ehrenberg thront, bereits weithin sichtbar, über dem Talkessel von Reutte.
Die Festungsanlage am Schlosskopf wurde mit einem Nachbau eines barocken Laufradkrans, eines Turmerkers und eines Wachturms als Schaufestung inszeniert. Das kleine Fort Claudia liegt der Burg gegenüber. Von der Vergangenheit nun aber wieder zurück in die Gegenwart zu einem innovativen Fortbewegungsmittel, der „TiRollerin“. Die von Helmut Hein entwickelte „TiRollerin“ ist ein elektrisch unterstütztes „kickbike“, das sowohl mit eigener Muskelkraft als auch mit kräftigem Elektromotor betrieben werden kann. Man könnte auch sagen ein Zweirad-Mittelding zwischen Segway und E-Bike.
Die „TiRollerin“ ist unisex, „niederschwellig“, leicht sowie wendig und damit das ultimative „Stehrad’l“ nicht nur für den urbanen, sondern auch alpinen Raum. Fahrspaß inklusive. Diesen Roller gibt es jetzt mittlerweile auch mit FatBike-Bereifung. Wer sich doch lieber auf den eigenen Beinen fortbewegen will, für den bietet sich ein besonders schöner Spaziergang zu den Stuibenfällen an. Von Mühl am Metallwerk Plansee vorbei zum Maschinenhaus des Elektrizitätswerks Reutte. Von dort nach rechts einer Felsklamm zu, aus der der Archbach über mehrere Felsstufen herausbricht, beginnt der Hermannsteig. Zunächst auf gutem und gesichertem Steig an kleinen Wasserfällen vorbei gelangt man auf freies Terrain und über schöne Waldböden zum Großen Stuibenfall. In Serpentinen geht es hinauf zur Kanzel und weiter zum zweiten, etwas kleinerem Wasserfall. Wer will, kann von dort zum Plansee weiterwandern.
(Friedrich H. Hettler) (Einer der 37 neuen rot lackierten Regionalzüge; Zugbrücke zur Ehrenberger Klause; eine "TiRollerin" und der Blick auf die Stuibenfälle - Fotos: Friedrich. H. Hettler)

Kommentare (1)

  1. Jojo am 23.05.2016
    Absolut Spitze und einfach zu empfehlen, Natur pur wild und romantisch. Höhepunkt die higline 179, sollte man sich nicht entgehen lassen.
    Demnächst Ritterspiele, auch super Sache und perfekt organisiert mit Parkplatz abseits und Zubringerbussen.
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