Freizeit und Reise

Das neue Moor-Therapie-Programm hilft Burnout zu vermeiden und Rückenschmerzen zu therapieren. (Foto: AIB-Kur GmbH)

23.03.2016

Nachweisliche Langzeitwirkung

Ein neues Moor-Therapie-Programm mit wissenschaftlichem Nachweis hilft, Burnout zu vermeiden und gleichzeitig Rückenschmerzen zu therapieren

Woran ist eine chronische Erschöpfung zu erkennen? Man fühlt sich ausgelaugt und lustlos, kann sich schlecht konzentrieren und/oder hat einen unruhigen Schlaf. Es findet sich immer weniger Zeit für einen selbst, die Familie und Freunde. Zudem fühlt man sich einfach zu müde, seinen Hobbies nachzugehen oder Sport zu treiben. Ständig lebt es sich unter Druck; Körper und Geist sind angespannt, unruhig und einfach von allem überfordert. Auch Rückenschmerzen können ein Alarmzeichen sein.
Immer häufiger treten derartige Warnsignale im Alltag auf. Die Anforderungen im Beruf aber auch im Privaten steigen unaufhaltsam weiter. Natürliche Regenerationsphasen reichen oft nicht mehr aus, um das Leben im inneren Gleichgewicht zu halten. Da sollte schon auf die Reaktionen des Körpers gehört und einfach die Reißleine gezogen werden. Ein probates Mittel ist eine kleine Auszeit vom Alltag, Zeit für die Pflege von Körper und Geist. Die Erkenntnis, dass es nahezu jeden mit einem Burnout treffen kann, ist keine wirklich neue Feststellung – aber wie man diesem Phänomen effektiv vorbeugen kann, wird hingegen immer bedeutender.

Ein Leuchtturmprojekt


Vor diesem Hintergrund haben Kliniken, Ärzte, der Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung (Fachbereich Medizinische Klimatologie/Versorgungsforschung Kurortmedizin) der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) in Zusammenarbeit mit der Barmer GEK und der AIB-Kur GmbH & Co. KG Bad Aibling, ein Programm zur Burnout-Prävention entwickelt. Dieses wurde im Rahmen einer randomisierten, evaluierten Studie im Jahr 2014 von insgesamt 90 Probanden getestet. Angela Schuh, Akademische Direktorin am Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung an der LMU, sieht in der Studie „ein Leuchtturmprojekt im Rahmen des Förderprogramms des Bayerischen Staatsministeriums, das mit seinem innovativen Ansatz einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung der medizinischen Qualität leistet“. Und von großer Bedeutung war und ist es, dass eine klare und eindeutige Langzeitwirkung nachgewiesen ist. Die Ergebnisse sind unglaublich. Das innovative Programm hat allen Probanden geholfen. Im Rahmen der Studie wurde herausgefunden, in welchem Umfang sich die Anwendungen positiv auf psychologische Stressparameter auswirkten. Einen wichtigen Platz innerhalb des Programms nahm auch die Prävention von Rückenschmerzen ein, da dauerhafter Stress oftmals der Auslöser für Muskelverspannungen und chronischer Rückenschmerz sein kann. Das dreiwöchige Programm „Im Moor zum inneren Gleichgewicht“ unterstützt die Menschen dabei, Abstand zum Alltag zu gewinnen, zur Ruhe zu kommen und neue Kraft zu schöpfen, um danach wieder ein harmonisches Leben im Einklang mit Körper, Geist und Seele zu führen. Im Wechsel von passiven (beispielsweise Moorbädern) und aktiven Programmelementen (Bewegung), begleitet durch ein gezieltes Stressmanagement-Programm, erfährt man Strategien im Umgang mit Stress und lernt, sich neue Ressourcen zu schaffen. Einen gehörigen Platz innerhalb des Programms nimmt übrigens auch die Prävention von Rückenschmerzen ein.

Verbesserte Beweglichkeit


Die Effektivität des nach chronobiologischen Aspekten zusammengestellten Therapieplans zeigt sich in allen Belangen. Die Beweglichkeit wurde verbessert, die Rückenschmerzen gelindert oder sogar ganz verbannt und die Freude am Leben ist zurück – kurz gesagt, das dreiwöchige Programm „Im Moor zum inneren Gleichgewicht“ hat den wissenschaftlichen Nachweis erbracht, dass bei frühzeitiger Therapie, Menschen mit dem Risiko zum Burnout-Syndrom, wieder gesund und glücklich am Leben aktiv teilnehmen können. In einem Stressmanagement-Seminar werden den Teilnehmern des Programms die Anzeichen, Hintergründe und Bewältigungsmethoden eines Burnouts vermittelt. Hierbei wird erlernt, wie sowohl die typischen als auch individuellen Frühwarnsymptome zu erkennen sind. Zudem erfahren die Seminarteilnehmer neueste Techniken für den Umgang mit persönlichen Stressfaktoren und inneren Antreibern und wie diese Maßnahmen durch eigene positive, schützende Persönlichkeitseigenschaften unterstützt werden können. Es wird die Möglichkeit geboten, die jeweilige Alltagssituation zu hinterfragen und bei Veränderungswünschen zu helfen. Obendrein werden im Seminar Bereiche wie Schlafhygiene, selbstfürsorgliches Verhalten, Regenerations- und Genussfähigkeit behandelt. Das Einüben von Achtsamkeitsfertigkeiten, die im Alltag einen guten Schutz vor Burnout und Stress bieten, runden das Seminar ab. Die beiden Elemente Entspannung und Bewegung beruhigen und stärken den Organismus, fördern die Körperwahrnehmungen und sorgen für ein besseres Erholungsvermögen. Man lernt verschiedene Entspannungstechniken, wie zum Beispiel Hatha Yoga, Qigong oder eine Progressive Muskelentspannung. Moderates Ausdauertraining kann helfen, akute körperliche Stressreaktionen abzubauen, gleichzeitig schützt es vor langfristigen Stressfolgen. Neben verschiedenen Ausdaueraktivitäten lernen die Kursteilnehmer den gezielten Einsatz eines Ausdauertrainings als Mittel zur Stressprävention kennen. Durch Stress erhöht sich die Muskelspannung, schmerzhafte Verspannungen im Rücken können die Folge sein. Im Rahmen der Rückenschule werden die Zusammenhänge zwischen Stress und Rückenschmerzen erläutert und was im Alltag aktiv dagegen unternommen werden kann.

Krankenkassen überzeugt


Entspannende und durchblutungsfördernde Natur-Moor-Anwendungen und Massagen werden ebenso im Präventionsprogramm „absolviert“. Die Bad Aiblinger Moorbäder sind übrigens ein sehr aufwendiges Kurmittel, vor allem wenn man berücksichtigt, dass es eine Wiederverwendung des einmal abgebadeten Moors nicht gibt. Es wird in die Entnahmestelle zurückgebracht. Wenn das Moor also seine Schuldigkeit getan hat, kann das Moor gehen. Die Ergebnisse der Studie haben auch die Krankenkassen überzeugt. Speziell die Barmer GEK fördert auch in diesem Jahr das Programm mit einem hohen Zuschuss, sodass lediglich ein Eigenanteil von 167 Euro plus Übernachtungskosten beim Versicherten verbleibt. Aber auch die anderen Krankenkassen unterstützen eine Teilnahme. Selbstverständlich lässt sich das Programm auch als Selbstzahler buchen. (Frank Heinzl) (Das dreiwöchige Präventionsprogramm wird 2016 an folgenden Terminen durchgeführt: 5. bis 26. Juni; 9. bis 30. Oktober und 30. Oktober bis 20. November. Details zu den Ergebnissen der Studie und wie man sich bei Interesse anmelden kann, finden sich unter www.imzig.de oder direkt bei der AIB-KUR GmbH & Co. KG, Wilhelm-Leibl-Platz 3, 83043 Bad Aibling, Telefon 08061-9080-0, info@aib-kur.de, www.bad-aibling.de) (Frisches Moor - Foto: AIB-Kur GmbH)

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