Freizeit und Reise

Radfahrer vor Plankstetten bei Berching. (Foto: TVO/Florian Trykowski)

23.02.2021

Pandemie und Urlaub daheim

Ostbayerns Tourismusbilanz 2020: Pandemie, Lockdown und Urlaub daheim

Die touristische Welt steht Kopf, auch in Ostbayern. Das Jahr 2020 bedeutet für den Tourismus einen herben Schlag. 44 Prozent weniger Gäste, 37 Prozent weniger Übernachtungen ergibt die touristische Jahresbilanz für Ostbayern. Gastgeber, Erlebnisanbieter, Seilbahnen, Gästeführer, alle touristischen Anbieter mussten sich neuen Herausforderungen stellen, neue Konzepte entwickeln und große Einbußen hinnehmen.
Mit 43 Prozent weniger Übernachtungen als im Vorjahr tragen die Städte Ostbayerns und das Bayerische Golf- und Thermenland die schwerste Last. Der Bayerische Wald und der Oberpfälzer Wald schließen, bedingt durch das intensivere Gästeaufkommen im Sommer, mit einem Minus von 31 Prozent ab. Der eingebrochene Geschäfts-, Kultur- und Auslandstourismus hat seine Spuren auch im Bayerischen Jura mit einem Minus von 40 Prozent hinterlassen.

Die Branche ist jedoch alles andere als untätig. Bereits beim ersten Lockdown startete der Tourismusverband Ostbayern (TVO) zahlreiche Marketingaktionen in den Sozialen Medien. „Wenn die Gäste nicht zu uns kommen können, so wollen wir ihnen auf digitalem Weg ein Stück Urlaubsgefühl ins eigene Heim schicken“, sagt Michael Braun, Vorstand des TVO. „Die Menschen bewegen sich bedingt durch Corona weitaus mehr auf den digitalen Medien als zuvor.“ Das Gästeverhalten habe sich verändert, der digitale Auftritt jedes Betriebs, die Möglichkeit, Zimmerverfügbarkeiten zu prüfen und diese auch gleich buchen zu können, habe wesentlich an Bedeutung gewonnen.

Der TVO nutzt den Lockdown für Live-Web-Seminare, Lern-Tutorials, individuelle Coachings und mit vielen weiteren Informationen, die für die Gastgeber kostenlos sind. Braun freut sich: „Das Angebot richtet sich an kleinere und mittlere Betriebe und es wird hervorragend angenommen. Die Gastgeber nutzen die Lockdownphase zur digitalen Weiterentwicklung. Das ist ein großer Vorteil für die gesamte Region, gerade jetzt. Wenn der Lockdown endet, ist die digitale Präsenz unabdingbar.“

Braun ist sich sicher, dass der Inlandstourismus noch länger stark nachgefragt wird, da immer noch eine große globale Verunsicherung herrscht. Reiseziele würden auch bewusster ausgewählt als bisher. „Die Menschen reisen anders, bewusster und nachhaltiger“, sagt Braun. Diesem Trend spürt man bereits jetzt im Bayerischen Wald nach. Unter dem Motto Slow Travel verbergen sich qualitativ hochwertige, regional betonte, individuelle Angebote. Diese orientieren sind an bewusstem Genuss, Innehalten und dem Erleben wohltuender Sinneseindrücke.

„Die Menschen verspüren eine große Reisesehnsucht. Sie wollen andere Menschen treffen und ihren Aktionsradius wieder erweitern“, erläutert Braun die Perspektive für den Tourismus. In der Stadt flanieren, shoppen und essen gehen sei Teil des gesellschaftlichen Lebens, das den Menschen momentan sehr fehle. Die Gastronomie könne mit guten Konzepten Sicherheit geben, davon ist Braun überzeugt. „Der ländliche Raum war auch nach dem ersten Lockdown ein Reiseziel des guten Gefühls“, sagt er. „Bei den Heil- und Thermalbädern stehen Gesundheitsurlaub, Prävention, Nachsorge und Rekonvaleszenz im Fokus des touristischen Angebots.“ Dort sei man bestens versorgt und in fachkundigen Händen. Für die Gesundheit der Menschen stelle man höchste Ansprüche an die gesamte Angebotskette.
 
Braun hofft, dass die Impfungen erfolgreich durchgeführt werden können und die Pandemie bald Vergangenheit sei: „Urlaub machen zu können ist ein wertvolles Gut. Reisen im eigenen Land hat mit der Pandemie eine neue Bedeutung gewonnen. Die touristische Branche hat zwar jetzt enorme Herausforderungen zu leisten, hat sich aber mit großer Kraftanstrengung deutlich weiterentwickelt. Das lässt mich trotz aller Schwierigkeiten, die wir jetzt meistern müssen, positiv in die Zukunft blicken.“ (BSZ)

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